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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Der Baron sah, dass dem Hengst bösartig aussehende, spitze Wirbel aus dem Schädel wuchsen. Männer auf Schnellkrädern umkreisten das Geschöpf und feuerten leuchtend gelbe Energieringe darauf ab, die sie von allen Seiten enger zogen, während das Tier an seinen Fesseln zerrte. Schildbänder, wurde dem Baron klar. Davon hatte er gehört. Die motorisierten Tierbändiger lösten das Geschirr vom Flugzeug und ließen den Schlaufenmechanismus nach oben zurückschnellen. Während sie ihrer Arbeit nachgingen, erkannte der Baron in einem der Tierbändiger den grummanischen Schwertmeister Hiih Resser. Der Rotschopf hatte offenbar viele Talente. Das Flugzeug mit den starren Tragflächen landete in der Nähe, und kurz darauf kam Moritani grinsend und mit rotem Kopf zum Vorschein.
    »Komm, Piter, ich möchte dich unserem Gastgeber vorstellen«, sagte der Baron. Getragen vom Auftrieb seines Suspensorgürtels schritt er zielstrebig auf das Landefeld zu, wobei er darauf achtete, sich von dem scheuenden und bockenden Tier fernzuhalten, das die motorisierten Bändiger nun unter großen Anstrengungen zu einer Einzäunung zogen.
    Graf Moritani marschierte die Landerampe des Flugzeugs herunter. Er trug ein braunes Lederwams, eine spitze Kappe, Beinschützer und glänzende Sporenstiefel. »Ich hoffe, dass Ihnen die Vorstellung gefallen hat, Wladimir! Sie sollten mal sehen, was meine Hengste bei einem Blutturnier zu bieten haben.«
    »Vielleicht später ... nachdem wir unsere Geschäfte besprochen haben. Ich habe hier eine ganze Weile gewartet.«
    »Ich bitte um Vergebung. Man hat einen wertvollen Wildhengst in der Steppe entdeckt. Er hat uns eine ganz schöne Jagd geliefert, aber am Ende haben wir ihn erwischt. Sehr wertvolles Zuchtmaterial, ein reinblütiger Genga – unsere alte Zucht findet man heutzutage nirgendwo sonst in der Galaxis. Eine der wenigen wirklich gewinnträchtigen Sachen, die Grumman geblieben sind.«
    Bevor die Bändiger Gelegenheit hatten, das riesige stachelige Pferd in einen Stall zu bugsieren, riss es sich von den Schildbändern los und galoppierte mit wildem Blick auf den Baron und den Grafen zu. Die beiden Aristokraten stolperten auf den fragwürdigen Schutz des Flugzeugs zu. Von seinen Suspensoren beschleunigt, erreichte der Baron die Rampe zuerst. Während der Graf versuchte, am Baron vorbeizukommen, rammte der wilde Hengst den Steg aus dünnem Metall, wodurch beide Männer zusammenprallten.
    Der Baron rief: »Piter, halt dieses Ungeheuer auf!« Der Mentat war sich nicht sicher, was er mit einem wiehernden und brüllenden stacheligen Pferd anfangen sollte.
    Die Bändiger rasten auf den Krädern herbei und warfen weitere Schildbänder aus, die jedoch ihr Ziel verfehlten. Schwertmeister Resser, der allein und bewegungslos dastand, feuerte eine Salve Betäubungspfeile auf das Pferd, als es auf ihn zugaloppierte. Schließlich brach es mitten im Lauf mit einem schweren Aufschlag zusammen.
    Der Baron klopfte sich den Staub von der Kleidung und bemühte sich, seine Fassung wiederzugewinnen, indem er seine Wut an Piter de Vries ausließ. Graf Moritani brüllte vor Lachen. »Gengas sind die temperamentvollsten Pferde im ganzen Imperium! Jedes einzelne ist groß und schnell, eine tödliche Kombination, mit der sie selbst den größten salusanischen Bullen übertreffen.«
    Nachdem man das betäubte Pferd sicher abtransportiert hatte, eilte ein Adjutant herbei, um einen Wetterbericht abzugeben. Stirnrunzelnd wandte Moritani sich dem Baron zu. »Ich wollte eine Pferdeschau für Sie veranstalten, aber leider sind unsere Möglichkeiten der Klimakontrolle im Vergleich zu denen anderer Welten nur rudimentär.« Schwarze Wolken sammelten sich über den Bergen. »Ich empfehle, dass wir uns in meine Wohnfestung in Ritka zurückziehen.«
    »Zu schade«, sagte der Baron, ohne es zu meinen.
     
    Die Architektur der düsteren und staubigen Wohnfestung des Grafen ließ sie wie ein Zelt aus Steinen wirken, dessen Decke aus schräg stehenden Platten bestand. Als die beiden Edelmänner an einem Esstisch aus dunklem altersfleckigen Holz Platz nahmen, streckte der Baron Piter eine Hand entgegen. Der Mentat überreichte ihm ein unförmiges Paket, das der Baron Hundro Moritani hinhielt. »Ich bringe Ihnen ein Geschenk für Ihren Sohn, mit Semuta versetzte Melange. Vielleicht verbessert das seinen Zustand.« Nach allem, was der Baron von dem Jungen gesehen hatte, blieb ihm ohnehin nicht mehr viel Zeit.
    Piter trat vor, um eine Erklärung

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