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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dem zu dienen er geschworen hatte. Einst hatte Duncan Idaho ihm in den schwelenden Ruinen von Ginaz eine Stellung im Haus Atreides angeboten. Obwohl die meisten Grumman-Schüler von den Schwertmeister-Lehrern verstoßen worden waren, weil sie sich geweigert hatten, die ehrlosen Taten des Grafen zu verurteilen, hatte Resser darauf bestanden, zu bleiben und seine Ausbildung zu Ende zu bringen. Er hatte geglaubt, dass der einzige Weg, das Ansehen des Hauses Moritani wiederherzustellen, darin bestand, es zurück auf einen ehrenhaften Weg zu führen. In den Jahren seit Ressers Rückkehr nach Grumman war er zu Graf Moritanis engstem Vertrautem geworden, und er hatte sein Bestes gegeben, um seinen launischen Herrn zu zügeln.
    Mit einem freudlosen Lächeln betätigte Graf Moritani einen Handflächenschalter und schloss eine gepanzerte Schublade auf, die direkt in den Rumpf der Fregatte eingelassen war. Er zog ein langes gewelltes Blatt Kristallpapier hervor, auf dem in winzigen Buchstaben zahllose Namen und Daten standen. »Dies ist ein sehr kleiner Abschnitt der Bene-Gesserit-Zuchtprotokolle. Eine Aufstellung von Blutlinien.«
    Resser las mit zusammengekniffenen Augen die kleine Schrift, doch er wusste nichts mit den Namen anzufangen. Da stand etwas vom Haus Tantor und dem Salusa-Zwischenfall. »Und wie haben Sie sich diese geheimen Zuchtprotokolle verschafft, Herr?«
    Moritani hob eine buschige Braue und musterte ihn kalt. Resser wusste, dass er lieber keine weiteren Fragen dazu stellen sollte.
    »Mein Vater hat mir einmal von einem Gerücht erzählt«, fuhr der Graf fort, »ein Märchen, dass sein Vater ihm erzählt hatte und so weiter. Ich hatte immer den Eindruck, dass ein Körnchen Wahrheit in der Geschichte liegt, und ich brachte Jahre damit zu, danach zu forschen.« Er tippte auf den langen Kristallpapierbogen. »Das hier beweist, was ich schon lange ahnte – Generation für Generation. Es reicht Jahrtausende in die Vergangenheit zurück.«
    » Was beweist es, Mylord?«
    »Diese Familie war nicht immer das Haus Moritani. Einst hießen wir Tantor. Doch nach Salusa hat man alle Angehörigen des Hauses Tantor gejagt und getötet. Zumindest alle, die die Jäger finden konnten.«
    Resser lief ein Schauer über den Rücken. Langsam ergab diese Sache Sinn. »Der Salusa-Zwischenfall? Doch nicht der Atomangriff, der beinahe das Haus Corrino ausgelöscht und ganz Salusa Secundus verwüstet hat, oder?«
    »Genau der. Wir sind die Renegatenfamilie, deren Name aus der Geschichte gestrichen wurde.« Der Aristokrat verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. »Dank der Bene Gesserit habe ich nun die Beweise. Ich weiß, was die Corrinos vielen meiner Vorfahren angetan haben ... und was Erzherzog Ecaz meinem einzigen Sohn antut.«
    »Und niemand sonst weiß von dieser Herkunft? Sicher haben alle anderen die Blutjagd vergessen.«
    »Ich habe sie nie vergessen. Sie sind jetzt eine von nur fünf Personen, mich eingeschlossen, die auch nur etwas von dieser Verbindung ahnen. Genauer gesagt, von fünf lebenden Personen. Ich musste gewisse notwendige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um das Schweigen eines Informanten und des Opportunisten, dem er sich anvertraut hatte, sicherzustellen.«
    Der Graf legte das Kristallpapier zurück in die gepanzerte Wandschublade. »Hätte man meine Vorfahren nicht systematisch ausgerottet, wäre der arme Wolfram nicht der letzte unserer Linie.«
    Die Implikationen all dessen schossen Resser durch den Kopf. Nach allem, was er wusste, hatte man den Hinrichtungsbefehl gegen die namenlose Familie, die die Atomwaffen auf Salusa Secundus losgelassen hatte, nie offiziell aufgehoben. »Aber sollten Sie dieses Dokument nicht lieber vernichten, Mylord? Es zu behalten bringt Sie in Gefahr.«
    »Ganz im Gegenteil. Ich möchte es als ständige Erinnerung daran behalten, zu welchem Zerstörungswerk mein edles Haus fähig ist ... ganz gleich, welchen Namen es trägt.« Er presste die Lippen zu einer grimmigen Linie zusammen. »Eines Tages werden wir endgültig Rache nehmen. Am Haus Corrino und am Haus Ecaz.«
    Resser erschauderte in der umgewälzten Luft des abgeschotteten Raums, doch sein Treueeid und seine Ehre verlangten von ihm, dass er seine Pflicht erfüllte, ohne Fragen zu stellen. »Ich lebe nur, um Ihnen und Ihrem edlen Haus zu dienen, Graf Moritani.«

23
     
    Imperien steigen auf und gehen unter, und Sterne brennen jahrtausendelang, doch nichts ist so langlebig wie Hass.
    Aus der

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