Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)
gehört doch gar nicht zur Arbeiterklasse«, murmelte Swinburne.
»Damit haben Sie wohl recht, Mr Swinburne. Aber der Mann, der behauptet , er sei Sir Roger, gehört ihr eindeutig an, finden Sie nicht?«, gab Oscar zu bedenken.
»Das scheint mir offensichtlich zu sein«, sagte Burton, »aber eine überraschende Anzahl von Menschen sieht das nicht so. Wenn ich davon ausgehe, was ich heute bezeugt habe, dann unterstützen drei Viertel der Bevölkerung einen Mann, von dem man weiß, dass er ein Lügner und ein Scharlatan ist. Das ist blanker Wahnsinn!«
»Also, jetzt weiß ich endgültig, dass Sie nicht beeinflusst worden sind«, erwiderte Oscar. »Drei Vierteln der britischen Öffentlichkeit zu widersprechen, ist eines der ersten Anzeichen geistiger Gesundheit!«
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A lgernon Swinburne zog die Beine auf den Lehnsessel mit Seitentaschen und überkreuzte sie. Er nahm von Admiral Lord Nelson eine Tasse Kaffee entgegen – seine zweite –, stellte die Untertasse auf seinen Fußgelenken ab und blickte in die dunkle Flüssigkeit.
»Was das auch für Kopfschmerzen waren, die ich hatte, sie sind durch andere ersetzt worden. Einen Kater. So merkwürdig es klingen mag, ich empfinde das als Erleichterung!«
Herbert Spencer, der ihm gegenübersaß und den Blick starr auf den mechanischen Kammerdiener gerichtet hatte, nickte abwesend und trank einen Schluck aus seiner Tasse.
Burton, stets ein Beobachter, stand am Fenster und blickte auf die Straße hinab. Er sah vereinzelte Fälle von Vandalismus und Barbarei, im Großen und Ganzen war der Aufruhr an der Montagu Place jedoch vorübergezogen, wenngleich Schreie und Lärm aus der Ferne nahelegten, dass er irgendwo anders noch in vollem Gange war.
»Ich könnte mir denken, dass es hilfreich war, etwas zu essen, Algy. Es war gut, dass Mrs Angell nach ihrer Tortur für uns gekocht hat.«
»Sie ist, wonach ihr Name klingt – ein Engel«, erwiderte Swinburne. »Jetzt, wo mein Bauch voll ist, fühle ich mich in der Tat erheblich besser.«
»Hier ist noch etwas, das dich aufmuntern könnte. Ich wollte es dir schon vorher sagen, aber ich hatte es vergessen. In meiner Garage steht ein zweiter Rotorstuhl. Ein Geschenk für dich, von Seiner Majestät.«
»Du liebes bisschen! Ein Geschenk vom König! Wie großartig!«
»Freu dich nicht zu früh. Für diese Tichborne-Angelegenheit sollten wir uns davor hüten, die Flugmaschinen einzusetzen, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Unser Gegner hat bereits die unheimliche Fähigkeit unter Beweis gestellt, Federn ihrer Elastizitätzu berauben und so Uhren, Aufziehlaternen und Abzugsmechanismen von Schusswaffen außerstand zu setzen. Da die Motoren von Rotorstühlen Federkolben verwenden, denke ich, wir bleiben vorerst besser bei Schwänen.«
»Verdammt! Jetzt habe ich ein neues Spielzeug und kann nicht damit spielen.«
»Auch unsere Ideen über John Speke müssen wir unter Umständen verwerfen. Was immer vor sich geht, ich halte es für zunehmend unwahrscheinlicher, dass er dahintersteckt.«
»Wieso das?«
»Weil sich etwas, das als Diamantendiebstahl begonnen hat, zu einer Art politischen Hetzjagd ausweitet. Das entspricht überhaupt nicht Johns Stil. Er ist viel zu selbstsüchtig, um sich für derlei Dinge zu interessieren.«
»Wer dann? Edward Kenealy?«
Herbert Spencer meldete sich zu Wort. »Nein, junger Mann. Nachdem Sie das Tichborne-Haus verlassen haben, hat Kenealy dort Séancen abgehalten, um mit Lady Mabella zu beratschlagen. Wenn Sie mich fragen, zieht der Geist die Fäden.«
Burton gab einen zustimmenden Laut von sich, dann jedoch blitzte ein Satz in seinen Gedanken auf: Die Puppenspielerin
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