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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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an. Trounce wurde von einem massig gebauten Kerl am Hinterkopf getroffen. Er ging zu Boden. Burton lief und hechtete auf den Angreifer zu und erwischte ihn um die Mitte. Er riss ihn von den Beinen und stieß ihn nieder.
    Indes ließ Jeb, dessen linker Arm sich immer noch in Honestys eisernem Griff befand, seine Rechte auf das Kinn des kleineren Mannes zuschnellen. Honesty riss den Kopf zurück. Die Faust flog an seinem Gesicht vorbei, und Honesty reagierte, indem er Jeb seinen Schlagstock in die Rippen rammte. Der große Mann stöhnte und sank auf die Knie.
    Trounce mühte sich auf die Beine, fing einen Stiefel ab, der auf sein Gesicht zuraste, und drehte ihn kräftig herum. Der Mann, zu dessen Bein er gehörte, kippte um.
    Ein bösartig aussehender Bursche grub die Finger in Honestys Schultern. Burton packte ihn am Kragen, wirbelte ihn herum und stieß ihn gegen die anderen, die sich näherten, um sich an dem Handgemenge zu beteiligen. Sie alle gingen in einem Gewirr von Gliedmaßen zu Boden.
    Der Agent des Königs brüllte Herbert Spencer einen Befehl zu. »Schnappen Sie sich Swinburne und bringen Sie ihn von hier weg!«
    Spencer bewegte sich auf den Dichter zu, geriet jedoch ins Taumeln, als ein kleiner drahtiger Mann eine Metallstange gegen seine Stirn donnerte. Als der obdachlose Philosoph gegen Swinburne prallte und sie beide ins Gras fielen, schaute der Dichter auf und sah, dass der Angreifer eine absolut gewaltige Nase besaß.
    »Hol mich der Teufel! Das ist Vincent Sneed!«, rief Swinburne, denn es handelte sich bei seinem Gegenüber um den Mann, der sein Arbeitgeber gewesen war, als er sich während des Spring-Heeled-Jack-Falles als Schornsteinfeger ausgegeben hatte. »Es ist der Zinken!«
    Sneed blickte mit einem boshaften Leuchten in den Schweinsäuglein auf ihn hinab. »Wie haste mich grad genannt?«, zischte er. »Der Zinken, ja? Der Zinken? Wer zum Henker bist du, dass du … du …« Seine Augen weiteten sich. »Da brat’ mir einer ’nen Storch!«, stieß er atemlos hervor. » Du bist das! Der vermaledeite Grünschnabel, der mich im Stich gelassen hat!«
    »Und das mit großer Freude, Sie herzloser Lump!«, verkündete Swinburne, als er mühsam wieder auf die Beine kam. »Was in Gottes Namen hat Sie bewogen, einen Fuß aus dem East End zu setzen?«
    Sneed streckte die dürre Brust vor und erwiderte voll Stolz: »Immerhin bin ich Schlotschrubber, oder?«
    Schlotschrubber arbeiteten auf den großen Rotorschiffen der Technokraten und reinigten die Rohre und Abluftschlote. Die Aufgabe stellte für einen gemeinen Schornsteinfeger auf der Karriereleiter einen Schritt nach oben dar und brachte genug ein, umeinen Mann aus den Elendsvierteln in eine billige Unterkunft zu bringen.
    Sneed ließ den Blick über die adrette Jacke des kleineren Mannes, über seine Weste und seine Hose wandern. »Wozu trägst ’n du so Zeug für feine Herren?«
    »Weil, Mr Zinken«, gab Swinburne eisig zurück, »ich zufälligerweise ein feiner Herr bin – hick ! Und als solcher fühle ich mich ehrverpflichtet …«
    Ohne sich die Mühe zu machen, den Satz zu beenden, stieß Swinburne einen durchdringenden Schrei aus, stürmte mit vorgestrecktem Kopf los und rammte ihn geradewegs in Sneeds Magen. Der Mann aus dem East End grunzte, als ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde, trotzdem gelang es ihm, die Arme um die Taille des Dichters zu schlingen und ihn so hochzuheben, dass der Kopf nach unten hing.
    »Na warte, du kleine Ratte …«, setzte er an.
    »Oh nein, das wirst du nicht tun!«, brüllte Herbert Spencer und fegte Sneed mit einem beherzten Tritt die Beine unter dem Körper weg. Der Schornsteinfeger fiel flach auf den Rücken, und Swinburnes Schulter bohrte sich in seinen Schritt.
    »Uff!«, stieß der Mann hervor. Der Dichter rollte sich von ihm herunter, und Sneed krümmte sich zusammen und übergab sich ins Gras.
    »Ha!«, rief Swinburne. »Das wird dir eine Lehre sein, du Schwein!« Der Dichter warf sich in eine Pose, die er für die Haltung eines Faustkämpfers hielt, und schwankte unstet auf den Beinen. »Komm schon! Steh auf, damit ich dich noch einmal niederschlagen kann!«
    »Tut mir ja leid, dass ich das sagen muss«, unterbrach ihn Spencer, »aber Sie haben keine Chance gegen so Kerle wie diesen Schurken.« Er packte Swinburne am Handgelenk. »Folgen Sie mir also einfach, weg von dieser Schlägerei.«
    »Was? Nein! Ich will ihm eins auf die verdammte Nase verpassen, Herbert! Dieser Unhold hat mich mies

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