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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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und Eigenschaften Ihres Körpers entspricht, aber aus feinstofflicher Materie besteht. Er verbindet Ihr körperliches Ich mit dem geistigen Reich.«
    »Die Seele?«
    »Nein, es ist eher eine Komponente der materiellen Existenz. Der Astralleib kopiert exakt die körperliche Selbstwahrnehmung, sogar bis hin zu den Kleidern, die man trägt.«
    »Dummes Zeug!«
    »Das glauben viele, vor allem jene mit einem Hang zur Wissenschaft. Nichtsdestotrotz streifen Geister durch London, und das tun sie, weil Blavatsky durch sie die Aussendungen des schwarzen Diamanten verstärken kann.«
    Es klopfte an der Tür, und Constable Bhatti trat ein. Seine Augen weiteten sich, als er Palmerston erblickte, und er salutierte linkisch. »Mir … mir wurde mitgeteilt, dass Sie meine Anwesenheitwünschen, Sir?«, stammelte er und schaute erst zu Trounce, dann zu dem berühmten Entdecker.
    »Ja, kommen Sie nur herein, Constable«, erwiderte Burton.
    »Danke, aber … äh … da draußen ist ein ziemlich ungewöhnlich aussehender Bursche. Ein Technokrat. Er sagt, er sei auf Geheiß von Isambard Kingdom Brunel hier.«
    »Ah, gut. Das ging ja schnell. Würden Sie ihn bitte hereinholen?«
    Bhatti nickte, verschwand außer Sicht und kehrte kurz darauf mit einem kleinen fülligen, blonden Mann zurück, der sich als Daniel Gooch vorstellte.
    »Ach ja!«, rief Bhatti. »Dachte ich mir doch, dass ich Sie von irgendwoher kenne. Sie sind der Rotorschiffingenieur.«
    Gooch neigte zur Erwiderung den Kopf. Zwar präsentierte er sich mit hellbrauner Hose, weißem Hemd, dunkler Weste und einem Zylinder – den er abgenommen hatte und in den Händen hielt – durchaus konservativ gekleidet, allerdings trug er zudem eine bizarre Gerätschaft um die Schultern, die mit Schnallen vor der Brust und um die Mitte befestigt war. Es handelte sich um nichts Geringeres als ein zusätzliches Paar Arme – mechanisch, aufwendig, mit mehreren Gelenken und einer Reihe verschiedener Werkzeuge an den Enden. Sie erinnerten stark an Brunels Gliedmaßen. Zwei dünne Kabel verliefen vom Gurtzeug beiderseits bis zu Goochs Hals empor und waren unmittelbar hinter seinen Ohren direkt an den Schädel angeschlossen. Die Metallarme bewegten sich so natürlich wie jene aus Fleisch und Blut.
    »Mr Brunel bestellt Ihnen seine Grüße, meine Herren«, sagte er mit tiefer, rauchiger Stimme. »Er entschuldigt sich dafür, nicht persönlich anwesend zu sein, aber seine Größe schränkt seine Möglichkeiten, Häuser wie dieses zu betreten, stark ein. Außerdem beaufsichtigt er gerade die Herstellung des angeforderten Gegenstands, daher hielt er es für das Beste, mich als seinen Vertreter zu schicken.«
    »Sie sind uns herzlich willkommen, Mr Gooch«, erwiderte derAgent des Königs. »Und danke, dass Sie so schnell gekommen sind. Bitte nehmen Sie sich doch einen Stuhl und gesellen Sie sich zu uns. Sie auch, Constable.«
    Als die Neuankömmlinge sich niederließen, gab Burton ihnen eine kurze Zusammenfassung der Lage.
    Anschließend ergriff Palmerston das Wort. »Das Motiv unserer Feindin ist also, den Verlauf eines künftigen Krieges zu verändern, und sie hat Ihnen eine Vision des Konflikts gezeigt. Wie deutlich war diese … äh … Halluzination, Captain Burton?«
    »Für meinen Geschmack war sie nur allzu deutlich, Sir. Mein Gehirn hat immer noch damit zu tun, all die Informationen zu verarbeiten. Es war, als beobachtete ich die Ereignisse aus der Sicht einer Person, die sie miterlebt hatte.«
    »Und Sie sagen, der Krieg wird mit Waffen der Technokraten auf unserer Seite und mit Waffen der Eugeniker auf der anderen Seite ausgetragen?«
    »Ja.«
    »Hm. Und diese Blavatsky besitzt die Fähigkeit, einen festen Gegenstand durch einen anderen zu ziehen?«
    »So ist es. Das hat sie mit Brundleweeds Diamanten und mit Sir Alfred Tichborne gemacht. Was geht Ihnen durch den Kopf, Sir?«
    Palmerston ballte die Hände zu Fäusten. »In der vorgestrigen Nacht ist der Verräter Richard Spruce aus seiner Gefängniszelle verschwunden. Die Tür war noch verriegelt. Das einzige vergitterte Fenster war unversehrt – und wäre ohnehin zu winzig gewesen, als dass er hätte hindurchkriechen können. Es gab weder Fluchttunnel noch sonstige Ausgänge. Er ist einfach verschwunden.«
    »Wollen Sie damit andeuten, Blavatsky hätte ihn durch die Mauer gezogen?«
    »Das ist doch sehr wahrscheinlich, finden Sie nicht? Wenn die Deutschen eugenisch veränderte Pflanzen als Waffen einsetzen werden, scheint mir

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