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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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entwerfen, und Mr Brunel ist der beste Ingenieur der Welt. Natürlich würde er einen Dampfantrieb bevorzugen, aber jedes einzelne Ventil eines Dampfmotors verwendet eine Feder, daher ist das ausgeschlossen. Ihre Alternative ist … nennen wir sie mal exzentrisch . Aber sie ist machbar, und Isambard hatte bereits einen Plan gezeichnet, als ich ihn verließ. Ihm stehen sämtliche Fertigungsressourcen des Werks zur Verfügung, deshalb kann ich Ihnen versichern, dass er in Bälde bereitstellen kann, was Sie benötigen.«
    »Hervorragend«, erwiderte der Agent des Königs und drehte sich seinem Assistenten zu. »Algy, heute Abend schließen wir mit dem Dampfmann Frieden.«
    Der Dichter, der die letzten Minuten mit einem breiten Grinsen im Gesicht verbracht hatte, setzte plötzlich eine finstere Miene auf. »So, wie er mich bei unserer letzten Begegnung behandelt hat, würde ich dem Gauner lieber in den Ablufttrichter treten.«
    »Verständlich.« Burton lächelte. »Aber lass die Vergangenheit Vergangenheit sein. Im Augenblick müssen wir uns darauf konzentrieren, die Gegenwart zu retten.«
    Er stand auf und lief rastlos hin und her. »Wir müssen uns beeilen. Ich möchte in den frühen Morgenstunden gegen Blavatsky zur Tat schreiten.«
    »Warum gerade dann?«, fragte Palmerston.
    »Weil der menschliche Geist zu dieser Zeit seinen Tiefstand erreicht, Sir. Wir wissen, dass die Frau bis an die Belastbarkeitsgrenzen beansprucht ist. Ich will, dass sie erschöpft ist. Dabei fällt mir ein: Algy, lauf hoch in mein Schlafzimmer. In meiner Nachttischschublade findest du ein Fläschchen mit Saltzmanns Tinktur. Bring es herunter. Wir sind alle hundemüde, aber wenn du, Bhatti und ich je fünf Tropfen einnehmen, hält uns das rund weitere zwölf Stunden wach.«
    »Toll!«, rief der Dichter aufgeregt und eilte aus dem Raum.
    Palmerston trommelte ungeduldig mit den Fingern auf dem Tisch. »Ich werde nicht hier in der Dunkelheit herumsitzen. Was in Dreiteufelsnamen haben Sie vor, Burton?«, verlangte er zu erfahren. »Erklären Sie mir Ihre Absichten.«
    »Dafür ist keine Zeit, Premierminister. Sobald Burke und Hare zurückkehren, empfehle ich Ihnen unverzüglich aufzubrechen. Mr Gooch und Constable Bhatti werden völlig mit ihrem Projekt beschäftigt sein, während Mr Swinburne und ich eine Menge an Vorkehrungen zu treffen haben.«
    »Mit anderen Worten, ich bin überflüssig und nur im Weg?«
    »Ganz so würde ich es nicht ausdrücken, Sir. Allerdings würde ich schon darauf hinweisen, dass Sie der Premierminister sind und sich das Land sowohl im Krieg als auch mitten in einer Krise befindet, Sie aber dennoch in meinem Esszimmer herumsitzen.«
    Palmerston schoss so unvermittelt auf die Beine, dass sein Stuhl rückwärts auf den Boden kippte. Er warf Burton einen finsteren Blick zu und sagte langsam, in frostigem Tonfall: »Meine Geduld hat Grenzen, Captain. Sie entwickeln bedauernswerterweise die Gewohnheit, mit einem eklatanten Mangel an Respekt mit mir zu reden. Schon bevor ich Sie eingestellt habe, wurde ich davorgewarnt, dass Sie ein unverschämter Sturkopf sind. Das lasse ich mir nicht gefallen!«
    Phelps, Bhatti und Gooch sahen einander unbehaglich an.
    »Sie haben mir eine Aufgabe übertragen«, gab Burton gelassen zurück. »Ich beabsichtige, sie zu erledigen. Wenn Ihnen mein Gebaren nicht passt, können Sie mich unverzüglich meiner Pflichten entbinden, und ich schreibe weiter an meinen Büchern, während aus dem Land eine Republik wird, Deutschland an Stärke gewinnt und Russland auf seine Chance lauert.«
    Angespannte Stille senkte sich über den Raum. Niemand rührte sich.
    Palmerston räusperte sich. »Machen Sie weiter.«
    »Jawohl, Sir.«
    Die Tür öffnete sich, und Swinburne kam hereingestürzt. »Mir ist was eingefallen!«, rief er schrill. »Ich bin wesentlich resistenter gegen die Aussendungen dieser russischen Kuh, wenn ich betrunken bin. Meinst du, ich sollte mir ein paar Brandys genehmigen, bevor wir loslegen?«

Die Strand-Schlacht

    Die Aufrührer behaupten, dass es keine anorganische oder tote Materie in der Natur gäbe und dass die von den Technokraten zwischen beidem getroffene Unterscheidung so unbegründet sei, wie sie beliebig ist und jeder Vernunft entbehrt.
    HELENA PETROVNA BLAVATSKY
    C harles Altamont Doyle fühlte sich zutiefst verwirrt. Vor zwei – oder drei? – Tagen war er kurz vor dem Morgengrauen in einem fremden Haus erwacht, die Treppe hinuntergewankt und zur Vordertür

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