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Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)

Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)

Titel: Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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ich mich dort vorstellte, gefiel
mir der urige Laden gut. Old Joe war ein freundlicher Chef und sagte kein Wort,
wenn ich später zur Arbeit kam oder früher als verabredet den Buchladen verließ,
um rechtzeitig im Theater zu sein.
    Vom Verkauf meines Elternhauses
waren einige Dollar übrig geblieben. Ich hatte sie auf die Bank gebracht – für
schlechte Zeiten, von denen ich hoffte, dass sie niemals kommen würde, obwohl
ich mir sicher war, dass sie kommen würden. Ich sah aus dem Fenster. Draußen
regnete es.
    Ich ging in die Küche, nahm eine
Dose aus dem Schrank, in der ich das Marihuana aufbewahrte, und griff zu
einigen Blättchen, die in der Schublade lagen. Mit den selbstgedrehten Joints würde
ich in den kommenden Tagen meinen Kunden eine Freude machen.
     
    Um elf Uhr traf Luigi in meiner
Wohnung ein. Ich forderte ihn auf, seinen Mantel abzulegen, er wollte ihn
anbehalten. Der Italiener nahm in einem Sessel Platz, der vor dem Fenster
stand, blickte mich kurz an, betrachtete dann seine Fingernägel und schwieg.
Ich setzte mich in den anderen Sessel und schwieg ebenfalls.
     
    Nach einigen Minuten holte Luigi
tief Luft und sagte: „Wer auch immer Ben auf dem Gewissen hat, Steve war es
nicht?“
    „Was macht dich da so sicher?“
    „Das weiß ich eben“, sagte er.
„Steve war es nicht, er kann es nicht gewesen sein.“ Luigi machte eine Pause.
„Ich war die ganze Nacht bei ihm.“
    Ich hakte nach. „Habt ihr einen
getrunken, und du hast besoffen auf seiner Couch übernachtet?“ Luigi gab keine
Antwort, sondern betrachtete das Muster meines Teppichs.
    Ich lehnte mich im Sessel zurück
und verschränkte die Arme vor meiner Brust. „Hast du bei ihm gepennt oder mit
ihm gepennt?“, fragte ich provozierend.
    „Elvira vergnügt sich doch auch
mit dem Cop“, murmelte Luigi. „Mit Jerry. Irgend so ein Ire. Ich habe die
beiden vor drei Wochen überrascht, als ich früher als geplant von einer
Versammlung der New Yorker Wäschereibesitzer zurückkam. Sie lagen in meinem
Bett.“
    „Und du hast ihm die Fresse
poliert, weil er auf deiner Ehefrau herumturnte?“
    „Nein, ich habe ihn dazu
ermuntert. Auch wenn es weh tat!“
    „Aber sie ist deine Frau.“
    „Nur auf dem Papier. Ich habe sie
geheiratet, damit meine Eltern mir das Geld für eine eigene Wäscherei geben.
Sonst hätte ich bis an mein Lebensende in ihrer Bäckerei arbeiten müssen. Das
war vor zwei Jahren. Ich war mit siebenundzwanzig Jahren immer noch nicht
verheiratet. Das gefiel ihnen nicht.“
    „Wo hast du Elvira kennen
gelernt?“
    „Sie war aus Arkansas nach New
York gekommen, um hier eine Arbeit zu finden. Wir lernten uns in der Bäckerei
kennen, wo sie gelegentlich einkaufte. Meine Eltern waren begeistert von ihr
und boten mir an, eine Wäscherei zu finanzieren, falls ich sie heiraten würde.
So machte ich ihr einen Antrag. Elvira wollte versorgt sein und willigte ein.
Mum und Dad waren glücklich!“ Luigi machte eine Pause, zündete sich eine
Zigarette an und nahm zwei tiefe Züge.
    „Leider konnte ich mich Elvira
nicht nähern“, sagte er leise. „Du weißt, was ich meine?“
    „Du kriegst keinen hoch?“
    „Jedenfalls bei Elvira!“
    „Dann war sie die falsche Frau
für dich.“
    „Es lag nicht an der falschen
oder richtigen Frau“, sagte Luigi. „Warum glaubst du, habe ich mir deine Abenteuer
immer so gerne angehört?“ Der Italiener betrachtete verlegen die Glut seiner
Zigarette. „Gerne hätte ich wie du gelebt, Bronco. Doch ich wurde katholisch
erzogen, und es ist doch eine Sünde, oder?“
    „Ist es nicht.“
    „Ich traute mich auch nie in eine
Bar. Ab und zu ging ich nachts in den Bryant Park, bis ich bei einer Razzia von
den Cops erwischt wurde und die Nacht in einer Zelle verbringen musste. Die
Bullen behandelten mich wie das letzte Stück Dreck.“ Luigi sah mich an. „Du und
Steve, ihr seid die einzigen, die es wissen. Ich schäme mich so!“
    „Das brauchst du nicht.“
    „Elvira versuchte zwar mit allen
Tricks, mich auf Vordermann zu bringen, nach einiger Zeit gab sie es auf. Soll
ich böse auf sie sein, dass sie sich mit Jerry einließ?“
    „Und wann kam die Sache mit Steve
ins Spiel?“
    „Einige Monate nach meiner
Hochzeit. Er war Kunde in meiner Wäscherei und hatte die Idee, die Fotos bei
Joe zu verkaufen. Ich sollte den Buchhändler regelmäßig mit Nachschub zu
versorgen, dafür brauchte ich nur über die Straße zu gehen. Außerdem half ich
bei den Fotoaufnahmen, richtete die Scheinwerfer und

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