Der Zauber deiner Lippen
so leicht zu durchschauen wie die Fenster, die Consuelo mit Hingabe putzt. Schon vor Wochen habe ich dir gezeigt, was ich empfinde, nämlich kurz nachdem ich wieder zu Bewusstsein gekommen war.“
Kurz liebkoste er die andere Brustspitze. „Daran erinnere ich mich sehr gut“, sagte er dann. „Aber ich war mir ziemlich sicher, dass du nicht wusstest, was du tust, auf alle Fälle nicht, warum du es tust. Ich war eben gerade da und erschien dir wahrscheinlich als himmlischer Retter.“
„Du bist doch auch mein Retter. Aber das ist nicht der Grund, warum ich dich begehre.“ Sie hielt seinen Kopf fest, weil ihr ganz heiß wurde, als er ihre Brustspitzen reizte. „Ich erinnere mich, dass die Frauen immer hinter dir her waren. Wahrscheinlich ist es für eine Frau unmöglich, dich nicht zu wollen.“
Sein warmes, verführerisches Lächeln erlosch. „Dann ist das Ganze eine rein sexuelle Angelegenheit? Wolltest du deshalb nur einmal mit mir schlafen?“
„Ach, Rodrigo. Offenbar hast du nicht zugehört, als ich deinen Charakter in den höchsten Tönen gelobt habe. Deine Aufrichtigkeit, deine Anständigkeit …“
„Dann magst du mich auch wegen meines Charakters und nicht nur wegen meines Körpers?“, unterbrach er sie schnell.
„Ich liebe dich wegen deines Charakters.“ Das kam so spontan, dass Rodrigo sie verdutzt und beinahe etwas verunsichert ansah, sodass sie schnell hinzufügte: „Das wollte ich nicht sagen. Bitte, zieh daraus nicht den Schluss, dass du mich erst recht heiraten musst, denn …“
Mit einer fließenden Bewegung war er über ihr und verschloss ihr den Mund mit einem heißen Kuss. Dann zog er sie hoch und nahm sie in die Arme. Kurz schloss sie die Augen und genoss das Gefühl, ihm ganz nah zu sein. Im nächsten Moment löste sie sich jedoch von ihm – bevor es zu spät war und sie ihm ganz verfiel. „Bitte, Rodrigo, glaub nicht, dass du mir irgendetwas schuldig bist. Ich bin diejenige, die voll in deiner Schuld steht.“
Langsam ließ er sie wieder auf die Matratze nieder. „Du stehst überhaupt nicht in meiner Schuld, wann geht das endlich in deinen Dickschädel rein? Ich habe es als Privileg betrachtet, mich um deine Genesung kümmern zu dürfen. Dich hier in meinem Haus zu haben macht mir große Freude, und dass du jetzt bei mir im Bett bist, ist das Allertollste überhaupt.“
Dieser Mann … Es war einfach alles zu viel. Wie sie ihn liebte, wie sehr sie sich danach sehnte, ihn zu berühren, ihn in sich zu spüren. Wie gern würde sie seinen Worten glauben, aber die Angst, seine Großherzigkeit auszunutzen, ließ sie nicht los. Zärtlich streichelte sie seine Wange. „Ich weiß zwar, dass du eigentlich immer recht hast, aber in diesem Fall irrst du. Ich schulde dir sogar noch viel mehr als nur meine Gesundheit, die Zeit in diesem wunderschönen Haus und atemberaubenden Sex. Du hast mir den Glauben an die Menschheit wiedergegeben, hast mir gezeigt, was eine Familie ist, und hast mich an deinem Familienleben teilhaben lassen. Das macht mir Mut, auch wieder mit meiner Familie Kontakt aufzunehmen, ohne Bitterkeit und Hass. Du hast mich zu einem stärkeren Menschen gemacht, der sein Leben jetzt besser meistern kann als vorher.“
Gerührt griff er nach ihrer Hand und küsste sie. „Und was Mels Schulden betrifft …“
„Ich weiß nicht, was ich damit zu tun habe“, unterbrach sie ihn schnell, „aber wenn, dann werde ich meinen Teil bezahlen, das schwöre ich.“
„Das ist nicht nötig. Ich habe doch gesagt, dass ich mich darum kümmern werde.“
„Ich weiß, du würdest alles tun, um deine Pflegeeltern und auch mich zu schützen. Aber das kann ich nicht annehmen. Ich kann dir nicht noch mehr von meinen Problemen aufbürden. Und jede weitere Hilfe deinerseits würde mich nur belasten. Aus welchen Gründen auch immer du mir angeboten hast, dich zu heiraten, ich kann dir nichts zurückgeben. Ich kann dir nichts bieten.“
Er schob die Finger in ihr Haar und zog ihr Gesicht näher zu sich. „Du hast mir unendlich viel zu bieten und hast es bereits getan. Ich kann und will nicht mehr ohne deine Leidenschaft, deine Freundschaft, ja, deine Liebe leben. Ich brauche deine Liebe. Dein Baby soll meins sein. Ich möchte, dass wir eine Familie sind. Denn ich liebe dich, und das ist der einzige wirklich wichtige Grund.“
Sie wollte etwas einwenden, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen. „Ich liebe dich, Cybele, dich und deinen Körper. Du bist eine wunderbare,
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