Der Zauber deiner Lippen
oh, Rodrigo, nimm mich, mach mit mir, was du willst.“
Jetzt konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er drang wieder vor, wobei er versuchte, vorsichtig zu sein, doch sie umfasste seinen Kopf und kam ihm mit immer wilderen Bewegungen entgegen. „Nicht … Gib mir alles, was du kannst, jetzt … Hart …“
Das brach endgültig den Damm. Er zog sich ganz aus ihr zurück und drang dann laut aufstöhnend wieder in sie ein, zog sich wieder zurück, stieß wieder vor, immer und immer wieder. Cybele, die Augen halb geschlossen, die vollen roten, feuchten Lippen leicht geöffnet, gab sich genüsslich seinem Liebesspiel hin.
„Oh, Cybele, du bist so schön, so aufregend“, flüsterte er rau. „Weißt du, was du mit mir machst? Und ich mit dir?“
Sie wand sich unter ihm und warf den Kopf hin und her, sodass ihr seidiges Haar sich über das Kissen ausbreitete. „Oh, Rodrigo, es ist so unglaublich schön: Mach weiter, hör nicht auf …“
Stöhnend beschleunigte er seinen Rhythmus, bis sie sich aufbäumte, aufschrie und zum Höhepunkt kam. Da ließ auch er zu, dass sich seine sexuelle Spannung löste, und nach wenigen schnellen Stößen erreichte auch er den Gipfel der Lust.
Es war der helle Wahnsinn.
Vorsichtig glitt er von ihr herunter, nahm sie in die Arme und zog sie auf sich, sodass sie ganz auf ihm lag. Immer noch bebte sie, ihr Atem ging stoßweise, aber sie strahlte ihn an, als habe sie nie etwas Schöneres erlebt. Und auch er gestand sich ein, dass er nicht gewusst hatte, wie erfüllend, ja, beseligend körperliche Intimität sein konnte.
Während er ihren zierlichen Körper in den Armen hielt, ging ihm ein Gedanke nicht aus dem Kopf. Er war ihr Erster. Sie hatte sich so sehr nach ihm gesehnt, dass sie die Schmerzen des ersten Mals auf sich genommen hatte.
Er war ihr Erster . Dass sie vor ihm noch keinen anderen Mann gehabt hatte, erfüllte ihn mit Stolz und Genugtuung. Es sollte so sein, sie waren füreinander bestimmt.
Umso wichtiger war ihm, ihr sofort zu sagen, dass auch er ihr ganz gehörte. Nicht nur jetzt, sondern für immer. „Cybele, Liebste“, flüsterte er und drückte sie an sich, „willst du mich heiraten?“
10. KAPITEL
Cybele lag lang ausgestreckt auf Rodrigo, erschöpft, aber glücklich. Ihr ganzer Körper schmerzte, aber noch nie hatte sie sich so wohlgefühlt und eine solch tiefe Befriedigung empfunden.
Sie war noch Jungfrau gewesen, unglaublich.
Aber was Rodrigo mit ihr gemacht hatte, war noch unglaublicher.
Denn das Gefühl, endlich mit ihm vereint zu sein, war so überwältigend und beglückend gewesen, dass sie die Schmerzen gar nicht mehr wahrgenommen hatte. Ihr wurde warm ums Herz, als sie sich daran erinnerte, mit welch zärtlicher Verwirrung er sie angesehen hatte. Nicht nur für sie, auch für ihn war es ein Schock gewesen, dass sie noch Jungfrau gewesen war. Aber dann hatte er versucht, es ihr so leicht wie möglich zu machen.
Wie er wohl mit ihr schlafen würde, wenn sie keine Schmerzen mehr hätte und er sich nicht mehr zurückhalten müsste? Würde sie vor Erregung sterben? Oder vor Glück? Sie wollte ihn gerade ermuntern, einen Versuch zu starten, als sie seine Worte vernahm.
„Willst du mich heiraten?“
Sekundenlang meinte sie, sich verhört zu haben. Was hatte er gesagt? Er wollte sie heiraten? Dann stürzte ein Wirbel von Empfindungen auf sie ein: Freude, Schock, Zweifel, Glücksgefühle, Unsicherheit. Und Verzweiflung. Langsam richtete sie sich auf, glitt von ihm herunter und sah ihn traurig an. „Rodrigo, ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, dass mich nicht interessiert, was morgen ist. Ich erwarte nichts.“
Rodrigo setzte sich auf und betrachtete sie. Wieder war sie überwältigt von seiner Attraktivität, die inmitten der Rosen geradezu dekadent wirkte. Und schon wieder war er erregt! Wie sollte sie da klar denken können?
„Das heißt, dass du mich nicht heiraten willst?“
„Was ich möchte, ist nicht wichtig.“
Als sie sich von ihm wegdrehen wollte, hielt er sie am Arm fest. „Obwohl wir gerade festgestellt haben, wie sehr du mich begehrst?“
„Ja. Ich … ich kann dich nicht heiraten.“
„Warum nicht? Wegen Mel? Hast du seinetwegen ein schlechtes Gewissen?“
Sie lachte trocken auf. „Du denn nicht?“
„Nein, warum sollte ich. Mel ist tot, und was zwischen uns ist, hat nichts mit ihm zu tun.“
„Das musst ausgerechnet du sagen. Alles, was du in den letzten zehn Wochen für mich gemacht hast, hast du doch nur für Mel
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