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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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verschmitzt zu. »Na schön, ich werde es euch sagen. Der reine Kristall aus Élano, der einzige, den es gibt, ist . . .« Sie hob das Amulett aus Eichen-, Eschen- und Weißdornblättern, das sie um den Hals trug, und schob ein paar Blätter zurück. Etwas blitzte hell hervor. »Genau hier.«
    Einen langen Moment starrten sie den strahlenden Kristall an. Sein weißes Licht mit den zarten Tönen von Blau und Grau funkelte durch den Raum im Nebelbaum. Licht schien auf die dunstigen Wände, auf die knorrigen Knoten, die Tisch und Stühle bildeten, auf die leichte Wendeltreppe zum Feuerstellenraum darüber und vor allem auf die dichten Silberlocken der Herrin.
    »Wie«, fragte Elli, »hast du ihn bekommen?«
    Die Magierin ließ das Amulett sinken und holte tief Luft. »Rhiannon selbst hat ihn mir gegeben.«
    Elli sagte nichts, sah sie nur sonderbar an. Dann erklärte sie mit leiser Stimme: »Ich weiß, wer du wirklich bist.«

31
Was die Herrin enthüllte
    V erwirrt fragte Tamwyn Elli: »Du weißt, wer die Herrin wirklich ist?«
    Aber Elli achtete gar nicht auf ihn. Ein Strahl Sternenlicht aus einem der Astlöcher im Baum traf ihr Gesicht und ließ die haselnussfarbenen Augen leuchten. Und auch aus einem anderen Grund schienen sie so zu funkeln.
    Die silberhaarige Frau betrachtete Elli lange und spielte dabei mit den Fransen an ihrem dicken Schal. Schließlich lächelte sie freundlich und sagte: »Du hast Recht, mein Kind. Das kann ich sehen. Und du bist die Erste in vielen Jahrhunderten, die meine wahre Identität errät.«
    Tamwyn schaute von einer zur anderen. Schließlich platzte er heraus: »Aber
ich
weiß nicht, wer du bist! Kannst du es mir nicht sagen?«
    Die Herrin blinzelte Elli verschmitzt zu. »Sollen wir?«
    »Ich glaube schon. Wenn wir verlangen, dass er es errät, sitzen wir noch jahrelang hier.«
    Er kniff die Augen zusammen, wandte sich aber wie zuvor an die ältere Frau. »Also sag es mir. Wer bist du?«
    Die Herrin vom See sagte nur: »In längst vergangener Zeit wurde ich Rhiannon genannt.«
    Wie schon einmal fiel Tamwyn fast vom Stuhl. »Du bist
wer

    »Rhia.« Spielerisch warf sie die Locken zurück. »Nach all diesen Jahren immer noch am Leben! Schließlich habe ich Magierblut in den Adern – nicht weniger als mein Bruder.«
    Ihr Lachen wurde von den glitzernden Wänden zurück geworfen . »Und ich habe noch etwas, das meinem Bruder nur kurz vergönnt war.« Mit einer anmutigen Bewegung ließ sie den Schal fallen. Auf ihrem Rücken waren zwei leuchtende Flügel! Obwohl sie aus ihrem Körper wuchsen, direkt hinter den Schultern, waren diese Flügel nicht aus Fleisch und Knochen, sondern aus einer ephemerischeren Substanz . . . wie Sternenlicht. Hunderte leuchtender Federn funkelten bei der geringsten Flügelbewegung.
    Elli strahlte. »Kein Wunder, dass du beschlossen hast in einem Baum zu leben!«
    »Ja, ja, mein Kind. Ein Baum aus Nebel. Ich habe ihn nach Arbassa geschaffen, die viele Jahre lang mein großartiges Eichenheim im Drumawald war.«
    Tamwyn sagte zu Elli: »Fabelhaft, dass du das herausbekommen hast.«
    Sie lächelte ihm zu – das erste echte Lächeln, das sie ihm je geschenkt hatte – und brach in ihr eigenes melodisches Gelächter aus. »Das ist noch nicht alles, was ich entdeckt habe.«
    Tamwyn legte den Kopf schief, er wusste nicht, was sie meinte.
    Elli grinste ihn nur an. »Ich weiß, wer Rhias Maryth war.«
    Tamwyn riss die Augen auf. »Doch nicht . . .«
    »Hmmmpff«, knurrte Nuic. »Lange genug hast du dazu gebraucht.«
    »Du meinst«, fragte Tamwyn ungläubig, »du warst . . .?« »Ja.«
    »Du gingst . . .?«
    »Ja.«
    »Du bist . . .?«
    »Ja, du stumpfsinniger, sumpfhirniger Holzkopf!«
    Die Herrin streckte die Hand aus und berührte mit einem Finger den grünen Haarschopf des Geists. »Also, Nuic! Das waren jetzt genug Beweise deiner Zuneigung, meinst du nicht auch?«
    »Hmmmpff. Nur weil ich von Natur aus so liebevoll bin, das ist alles.«
    Er wandte sich an Elli. »Jetzt werde nur nicht überheb lich ! Bloß weil du ein paarmal gut geraten hast.«
    Wider Willen musste Elli grinsen.
    »Und glaube nicht, dass ich zufällig zur gleichen Zeit wie du zum Anwesen der Gemeinschaft kam.«
    Sie wurde rot. »Du meinst . . .«
    »Ich wusste, dass du dort ankommen würdest«, erklärte die Herrin. »Genau wie ich wusste, dass du einen Maryth brauchen würdest. Am besten einen, dem ich vertrauen konnte.«
    Die Farben des alten Tannenzapfengeists wechselten zu einem stolzen

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