Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
Feuerwurzel?«
    »Weil es zu den besten Tricks der Adlermenschen gehört, Verfolger dadurch abzuschütteln, dass sie kehrtmachen. So setzt der Adlermensch den Verfolger auf die eigene Spur und der Verwandte . . .«
    »Kann unbelästigt fliehen«, ergänzte Tamwyn. »Dann muss Scree ganz allein den Ghoulacas gegenübergestanden haben.«
    »Nicht unbedingt, du Dummkopf.« Nuic färbte sich ein wenig heller. »Pforten sind für Verfolger besonders schwierig . . . auch für sehr viel klügere als Ghoulacas. Sie können leicht euch beide dort verloren haben. Und weil sie wahrscheinlich nicht genug Verstand hatten, die Kehrtwendung deines Bruders zu erraten, könnte er ihnen unbeschadet entkommen sein. Er könnte jetzt in Feuerwurzel sitzen und seine Krallen polieren.«
    »Und sich fragen, wo in Avalon ich bin.« Finster wandte sich Tamwyn an Elli. »Wenn er Recht hat, musst du nach Feuerwurzel. Dort wirst du den Stab finden. Und Merlins wahren Erben.«
    Überrascht schaute sie ihn an. »Du . . . kommst nicht mit?«
    »Nein.« Er senkte den Blick auf den Boden aus gehärte tem Nebel. »Ich komme nicht mit.«
    »Warum?«
    Er deutete auf Rhia. »Sie weiß es. Sie kann es dir sagen.«
    »Nein, Tamwyn«, sagte die alte Frau und ließ ihn nicht aus den Augen. »Erkläre du es.«
    Er schluckte mühsam. »Weil . . . ich . . . das Kind der dunklen Prophezeiung bin.«
    Das warf Elli buchstäblich von ihrem Sitz. »Du?«
    »Ich. Screes Bruder. Der Katastrophen auslöst, wohin er auch geht.« Tamwyn holte tief Atem. »Jetzt weiß ich, warum meine Mutter mir den Namen dunkle Flamme gegeben hat.«
    Dann sah er Rhia direkt in die Augen und erklärte: »Wenn deine Prophezeiung wirklich stimmt, dann solltest du mich jetzt sofort töten.«
    Plötzlich erinnerte sich Elli an das Versprechen, das sie Coerria gegeben hatte.
Du musst das erste Gesetz der Drumaner brechen.
Das hatte die Hohepriesterin ihr befohlen.
Töte den Dunklen.
    Konnte Coerria Recht haben? Ihn einfach töten, hier und jetzt? Elli warf einen Blick auf Tamwyns Dolch – so nah, so leicht zu erreichen. Ihre Finger zuckten.
    Unsicher schaute sie zu Nuic hinüber. Seine Augen blitzten, merkwürdig besorgt sah er sie an.
    Dann wandte sie sich wieder Tamwyn zu – und sah ihn anscheinend zum ersten Mal. Sie dachte über ihr feierliches Versprechen nach. Und sie wusste, dass sie es nie halten würde. Ihre Finger entspannten sich.
    Nuic nahm eine warme gelbe Farbe an.
    »Warte einen Moment«, sagte Elli entschieden zu Tamwyn.»Vielleicht bist du ja der tollpatschigste, dümmste, sturste Mann, den ich je gesehen habe. Aber die große Kraft des Untergangs? Das kann ich nicht glauben.«
    Er grinste schief. »Das ist das Netteste, was du je zu mir gesagt hast.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Gewöhn dich nicht daran.«
    Jetzt fasste Rhia Tamwyn am Arm. »Es gibt einiges, das du wissen musst, mein Lieber. Erstens werde ich dich nicht töten. Elli oder Nuic werden das auch nicht tun.«
    »So verführerisch der Gedanke auch sein mag«, murmelte der Tannenzapfengeist und blinzelte Elli zu.
    »Aber . . . die Prophezeiung! Mein Schicksal!«
    »Du kannst dein Schicksal
ändern
, Tamwyn. Jeder kann das. Genau wie du einen anderen Pfad durch den Wald einschlagen kannst, kannst du deinem Lebenspfad eine andere Richtung geben. Schau, ist es nicht genau das, was mein Bruder Merlin tat? Denk nur daran, wie er begann – ein Junge, der an die Küste gespült wurde, ohne Heimat, ohne Erinnerung, ohne Namen. Aber irgendwie fand er einen neuen Weg.«
    Sie fragte Nuic: »Jetzt sag mir, habe ich Recht?«
    »Es ist wahr, nehme ich an«, knurrte der Geist. »Er konnte manchmal noch idiotischer sein als Tamwyn.«
    Elli grinste ihrem Maryth zu.
    »Und außerdem«, fuhr Rhia fort, »ist eine Prophezeiung nur eine Vermutung, ein Hinweis auf eine mögliche Zukunft. Sie ist nur ein Schlüssel zu dem Rätsel, was ein Mensch aus seinem Leben macht . . . und vielleicht sogar ein falscher Hinweis.«
    Sie überlegte einen Augenblick, während sie eine silbrige Locke um ihren Finger wickelte. »Ob du also tatsächlich dazu bestimmt bist, das Ende Avalons zu bringen, das wir kennen – die eine Welt, in der Menschen und alle anderen Geschöpfe frei zusammenleben können   –, bleibt abzuwarten. Und viel hängt von dir ab. Von den Entscheidungen, die du triffst. Denk immer daran, dass du wie Merlin beides, Helles und Dunkles, in dir hast.«
    Sie trank einen Schluck klares Quellwasser. »Und da ist noch etwas, das du

Weitere Kostenlose Bücher