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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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schloss die Hand über dem Kristall und legte ihn zurück in ihr Amulett. »Und kannst du mir sagen, warum der Hexenmeister ihn haben will?«
    »Natürlich.« Tamwyn setzte alle Einzelheiten zusammen. »Der Hexer hat diesen Damm nicht wegen des Wassers gebaut – obwohl es bestimmt deshalb in den Regionen, die vom weißen Fluss bewässert werden, spärlicher war und alles fahl wurde. Nein, er hat diesen Damm wegen der Substanz gebaut, die
im
Wasser ist. Wegen Élano.«
    Rhia nickte ernst. »Weil er diesen reinen Kristall so wenig finden kann wie Merlins unterirdischen See, hat er beschlossen seinen eigenen See zu bauen.«
    »Mit Sklaven!«, stieß Elli hervor.
    »Mit Sklaven. Und Ghoulacas. Und sämtlichen Bäumen oder Steinen, die er brauchte. Jetzt fehlt ihm nur noch der Stab.«
    »Aber warum will er einen Kristall aus Élano machen?«, fragte Tamwyn. »Was hat er damit vor?«
    Rhia runzelte die Stirn. »Das weiß niemand außer dem Hexenmeister selbst. Und, vermute ich, seinem Herrn Rhita Gawr.«
    »Ich wette, er will nichts wachsen lassen. Das würde zu Rhita Gawr passen.«
    »Er muss einen anderen Plan haben«, sagte Elli. »Eine andere Möglichkeit, seine Kraft zu gebrauchen.«
    »Bei den tausend Hainen . . .«, murmelte Tamwyn. »Was könnte das sein?«
    »Irgendetwas Böses«, antwortete Rhia. Dann entspannte sich ihr Gesicht ein wenig. »Übrigens, hast du irgendeineVorstellung, was der Ausdruck
tausend Haine
wirklich bedeutet?«
    Unsicher sagte Tamwyn: »Nein.«
    Ein seltsamer Schimmer leuchtete in ihren Augen. »Eines Tages weißt du es vielleicht.«
    »Hmmmpff«, knurrte Nuic. »Und vielleicht auch nicht, wenn er keine zehn Schritte machen kann ohne über sich selbst zu stolpern.«
    Selbst Tamwyn musste grinsen. »Wie lange hast du ihn als deinen Maryth ertragen?«
    »Nicht lange.« Rhia zuckte die Achseln. »Nur ein paar Jahrhunderte.« Abrupt wurde ihr Gesicht grimmig. »Aber jetzt haben wir nicht mehr so viel Zeit.« Sie schaute hoch, als könnte sie die Sterne jenseits der glitzernden Baumwände sehen. »Jetzt leuchten nur noch drei Sterne im Zauberstab.«
    Elli und Tamwyn versteiften sich. Dann fragte Tamwyn: »Was genau hat dieses Sternbild mit alledem zu tun? Ich meine, wie ist
dieser
Zauberstab mit dem anderen verbunden, dem hier in Avalon?«
    Rhia presste die Lippen zusammen. »Sie sind verbunden, das kann ich dir versichern. Und auf eine Art, die du höchst überraschend finden würdest! Aber jetzt ist nicht die Zeit, darüber zu reden. Jetzt braucht ihr nur zu wissen, dass mit dem letzten Stern alle unsere Hoffnungen verschwinden.«
    Sie reichte beiden die Hände. »Um zu überstehen, müsst ihr etwas sehr, sehr Schwieriges tun.«
    »Diese Sklaven befreien!«, rief Elli. »Das müssen wir machen.«
    »Ja, das müsst ihr. Aber zuerst müsst ihr etwas anderes tun. Ihr müsst den Stab finden.«
    »Drum findet Merlins Zauberstab«
, zitierte Elli die Worte, die Coerria ihr beigebracht hatte.
    Rhia nickte zustimmend, ihre Flügel schimmerten. »Und dabei werdet ihr den wahren Erben Merlins finden, der den Stab als Einziger benutzen kann.«
    »Wenn ihr erfolgreich seid«, murmelte Nuic und wurde dabei fast schwarz.
    »Ich weiß, wer der wahre Erbe ist«, erklärte Tamwyn. Er sank vor der Herrin auf ein Knie. »Scree! Mein Adoptivbruder. Wir sind in jenen Jahren in Feuerwurzel zusammen aufgewachsen. Und er hatte immer den Stab bei sich, wohin er auch ging, selbst wenn er als Adlermensch flog.« Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Nie ließ er mich den Stab berühren. Kein einziges Mal! Jetzt weiß ich, warum.«
    Elli fragte sanft: »Ist er es . . . den du gesucht hast?«
    »Ja. Aber als ich ihn verlor – als Ghoulacas uns angriffen   –, sprangen wir gemeinsam durch eine Pforte. Und wurden getrennt! Wir landeten beide in Steinwurzel, davon bin ich überzeugt. Aber so sehr ich mich auch bemühte, ich habe ihn nicht gefunden.«
    »Hmmmpff«, sagte der alte Kobold. »Weil er immer noch in Feuerwurzel ist.«
    Erschrocken starrte Tamwyn ihn an. »Du
weißt
das? Wieso?«
    »Glaubst du, ich bin von gestern?« Nuic schaute ihn aus violetten Augen prüfend an. »Ich habe Jahrhunderte in denBergen verbracht und andere Geschöpfe beobachtet – einschließlich Adlermenschen. Immer wenn sie angegriffen und verfolgt werden, ist ihr erster Instinkt, den zu beschüt zen , der bei ihnen ist. Ihr Kind . . . oder ihr Verwandter.«
    »Das passt zu Scree. Aber warum glaubst du, er sei noch in

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