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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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kleines Mädchen«, seufzte Beth. »Ich bin sicher, dass ich nicht so abgenabelt war, als ich so alt war wie sie.« Sie tätschelte Fleur das Knie und lächelte unter Tränen. »Und du warst es auch nie«, fügte sie hinzu.
    Fleur antwortete nicht. Ihre eigene Teenagerzeit war hart genug – sie war nicht bereit gewesen, jemandem die dämonischen Gedanken und die Erschütterungen ihres Selbstvertrauens zu verraten, nicht einmal der mütterlichen Beth. Aber Fleur hatte stets gewusst, dass Beth sie liebte, und sie hatte ihr zu verstehen gegeben, dass dieses Gefühl erwidert wurde. Sie schwieg und konzentrierte sich auf den zunehmenden Nachmittagsverkehr. Gott und die Welt waren unterwegs.
    »Ich verstehe Mel einfach nicht«, fuhr Beth fort. »Die ganze Zeit ist sie so feindselig – und grob. Als hätte sie in den vergangenen Monaten eine komplette Persönlichkeitsveränderung durchlaufen.« Sie umklammerte ihre Handtasche. »Was habe ich nur falsch gemacht, Fleur?«
    »Du hast gar nichts falsch gemacht«, besänftigte Fleur sie. »Sie ist nur ein normaler Teenager und versucht herauszufinden, wer sie ist und wohin sie gehört.« Sie lächelte. »Hormone sind tückisch, wie du vermutlich selbst gerade feststellst.«
    Bethany fummelte am Riemen ihrer Tasche herum. »Mir war nicht klar, dass es so offensichtlich ist«, schluchzte sie, den Tränen nahe. »Ach je.« Sie putzte sich die Nase. »Der Tag war schrecklich, und ich fühle mich einfach ausgelaugt.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Fleur rundheraus. »Dad war noch schlimmer als sonst.« Sie warf ihrer Halbschwester einen Blick zu, während sie vor einer Ampel hielt. »Was ist denn nun eigentlich mit Margot? Wer hätte das gedacht?«
    Beth lächelte unter Tränen. »Ich dachte immer, sie wäre lesbisch.«
    »Beth!«
    »Na ja«, verteidigte sie sich, »sie ist so ein Alphatier, wie eine Frau es nur sein kann – trotz Designerklamotten und Pumps.« Sie verschränkte die Arme unter dem Busen. »Sie hat auch nie wieder geheiratet, was mir äußerst verdächtig vorkommt.«
    Fleur unterdrückte mühsam ein Kichern. Beth hatte diesen selbstgefälligen Ausdruck, mit dem sie immer wie ein missmutiger Zwergspitz aussah. Da sie Beth nicht zu nahe treten wollte, beschloss sie, das Gespräch wieder auf deren Gesundheit zu lenken. »Ich wette, Margot macht eine Hormonersatztherapie«, sagte sie leichthin. »Hast du auch schon einmal daran gedacht, es damit zu probieren?«
    Beth nickte. »Ich habe nur noch keine Zeit gehabt, mir beim Arzt einen Termin geben zu lassen.«
    »Mach es, Beth. Du wirst dann viel besser mit allem fertig werden – besonders jetzt, da die Letzte deiner Brut aus dem Haus geht.«
    Beth starrte eine Zeit lang schweigend aus dem Fenster. »Ich wollte immer eine große Familie haben«, sagte sie schließlich, »und ich war so glücklich, als die Kinder klein waren. Aber jetzt komme ich mir überflüssig vor. Sie brauchen mich einfach nicht mehr, Fleur, und ich weiß nicht, was ich machen soll.«
    »Vielleicht solltest du mit Clive auf Reisen gehen? Du hast immer gesagt, du wolltest mehr von der Welt sehen.«
    Beth seufzte. »Clive wird das Büro nicht verlassen wollen, und einen Urlaub ohne Golf kannst du vergessen.« Sie rückte die lächerliche Schleife an ihrer Bluse gerade. »Im Übrigen«, fügte sie leise hinzu, »haben wir nur noch sehr wenig gemeinsam. Worüber um alles in der Welt sollten wir uns unterhalten?«
    Darauf hatte Fleur keine Antwort. Sie war erschöpft nach einer schlaflosen Nacht, und Beths depressive Stimmung laugte sie derart aus, dass sie nur noch wenige Empfindungen aufbrachte.
    »Ich habe mich oft gefragt, warum du mit Greg keine Familie gründest, nachdem ihr nun verheiratet seid«, fuhr Beth fort, »aber vielleicht seid ihr ja klug. Kinder brechen einem am Ende doch nur das Herz.«
    Fleur durchfuhr es wie ein Messerstich. Sie biss sich auf die Unterlippe und kämpfte gegen das Bedürfnis an, sich Beth anzuvertrauen, um ihren Schmerz loszuwerden. Doch den Konflikt konnten nur Greg und sie miteinander lösen, und Beth noch mehr zu belasten wäre nicht fair.
    Ein Themenwechsel war angesagt. »Dad war ziemlich aufgebracht über den Niedergang des Unternehmens. So erschüttert habe ich ihn noch nie erlebt.«
    »Auch für mich war es ein ziemlicher Schock«, murmelte Beth. »Mir wird meine jährliche Dividende fehlen. War schön, ein bisschen eigenes Geld zu haben und nicht wegen allem zu Clive gehen zu müssen.«
    »Bestimmt

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