Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
Vom Netzwerk:
wichtigtuerisch?
    »Ich kann Ihnen versichern, das Vermächtnis ist echt, Mrs. Mackenzie. Miss Wright freut sich darauf, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Er hielt inne, und sie hörte das Rascheln von Papier. »Da der Brief so unverzüglich eingetroffen ist, meinte Miss Wright, dass es vielleicht günstiger wäre, sich bereits heute zu treffen. Sie hat jedoch nur noch um fünf Uhr eine Lücke in ihrem Terminkalender.«
    Fleurs Herz pochte. »Heute wäre gut«, antwortete sie rasch, ungeachtet der Hektik, in die sie durch das Treffen geraten würde. Sie müsste danach unverzüglich nach Hause fahren und sich für das Dinner mit Greg umziehen.
    »Das ist hervorragend. Bei einem so großzügigen Anwesen ist es oft am besten, alles so schnell wie möglich durchzugehen, damit wir die gerichtliche Testamentseröffnung beantragen können.«
    Fleur fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Vermutlich können Sie mir nicht in etwa den Umfang der Erbschaft andeuten?«
    »Nicht am Telefon. Miss Wright wird Sie heute Nachmittag mit allen relevanten Einzelheiten vertraut machen. Einen schönen Tag noch, Mrs. Mackenzie.«
    »Aufgeblasener Gockel!«, murmelte Fleur, als sie das Handy ablegte. »Ein kleiner Hinweis hätte niemandem wehgetan.«
    »Muss ja schon schlimm um dich stehen, wenn du Selbstgespräche führst«, sagte Jason, der endlich wieder aufgetaucht war. Sein sorgfältig getöntes Haar war gegelt, und der köstliche Duft nach Paco Rabane schwebte im Raum. Er setzte sich auf die Kante seines Stuhls und betrachtete Fleur mit unverhohlener Neugier.
    »Du solltest lernen, dich um deinen eigenen Kram zu kümmern«, sagte sie nachsichtig, bemüht, nicht zu lachen. »Wie viel hast du denn mitgekriegt?«
    »Aufgehorcht habe ich erst, als das Wort ›Erbschaft‹ fiel«, sagte er. »Wer ist denn gestorben?«
    »Eine entfernte Verwandte«, antwortete sie kurz angebunden und richtete die Aufmerksamkeit auf den Kaffee.
    Mit diesem Informationsbrocken gab er sich nicht zufrieden. »Und du bist zu Geld gekommen?« Er beugte sich zu ihr herüber und ertränkte sie beinahe mit dem exotischen Duft seines Rasierwassers. »Komm schon, meine Schöne, raus mit der Sprache! Wie viel hast du geerbt?«
    Sie hätte ihn gern in ihre wunderbar aufregenden Neuigkeiten eingeweiht, aber da sie es noch immer nicht ganz glauben konnte, hielt sie sich zurück. »Ich habe keine Ahnung«, antwortete sie wahrheitsgetreu, »aber wenn ich es weiß, wirst du zu den Ersten gehören, die es erfahren, das verspreche ich dir. Und jetzt trink deinen Kaffee!«
    Die Stunden vergingen nicht gerade im Flug, obwohl Fleur noch mit Jason durch die Läden bummelte und am Fluss zu Mittag aß. Nachdem Jason sich am Nachmittag verabschiedet hatte, um sich mit Enrique zu treffen, ging sie nach Hause, zog sich um und erledigte ein paar Anrufe. Beth, Greg und Mel hinterließ sie jeweils eine Nachricht und gab dann auf. Warum waren alle immer nicht zu erreichen, wenn sie mit ihnen reden musste?
    Enttäuscht und rastlos räumte Fleur das Apartment auf, überprüfte, ob der Kühlschrank gefüllt war, und stellte eine Einkaufsliste zusammen. Dann frischte sie ihr Make-up auf und betrachtete sich im Schlafzimmerspiegel, trotz der Ringe unter den Augen zufrieden mit dem Ergebnis. Sie hatte sich die Haare gebürstet, bis sie wie ein glänzender Wasserfall über die Schultern fielen. Die muschelförmigen Ohrstecker und die schmale Goldkette wirkten dezent – und die weiße Leinenbluse hatte gerade so viele Kunstfaseranteile, dass sie nicht knitterte.
    Klein zu sein bedeutete stets ein Problem, wenn Fleur ernst genommen werden wollte – mangelnde Körpergröße schien in den Augen mancher Menschen mit Unreife einherzugehen. Dann wählte Fleur Schuhe mit hohen Absätzen, denn die verliehen ihr das Gefühl, elegant und allem, was ihr bevorstand, gewachsen zu sein. Sie schaute auf die Armbanduhr, nahm ihre Handtasche und verließ die Wohnung. Es war noch nicht ganz Viertel nach vier, und sie war für ihre Verabredung viel zu früh dran, aber sie könnte sich in die Bar des Hilton setzen und ein Kaltgetränk zu sich nehmen, um sich die Wartezeit zu verkürzen.
    Das Hilton lag an der Elizabeth Street. Als Fleur die Stufen zum Empfang hinaufstieg, kam sie an den Anschlagtafeln vorbei, auf denen die Delegierten der Anwaltskammer willkommen geheißen wurden. Nachdem Fleur die Empfangsdame über ihre Verabredung informiert hatte, schlenderte sie in die Bar im Atrium, bestellte ein Glas

Weitere Kostenlose Bücher