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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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ausfallen? Und er alles auf einmal haben will? Das würde den Verkauf eines Anwesens bedeuten, und das will ich nicht.«
    »Ich gebe zu, das Risiko besteht – aber er muss sich das Angebot ernsthaft durch den Kopf gehen lassen, denn es ist das einzige, was auf dem Tisch liegt.«
    »Können wir nicht über eine niedrigere Summe verhandeln?«
    »Doch, das können wir. Aber ich bezweifle, dass er sie akzeptieren wird. Er will das, was ihm zusteht, Fleur, und er wird keine Ruhe geben, bis er es hat.«
    Fleur stand kurz vor dem Zusammenbruch. »Und wenn wir auf seine unanständige Forderung eingehen, ist dann damit Schluss?«
    »Alles deutet darauf hin.«
    »Dann machen Sie ihm das Angebot!« Sie erhob sich und schüttelte ihm die Hand. »Benachrichtigen Sie mich bitte, sobald Sie etwas von ihm hören. Ich möchte es einfach ein für alle Mal hinter mich bringen. Ich bin es leid, gegen alle zu kämpfen.«
    Sie verließ das Sandsteingebäude und trat in den warmen Sonnenschein hinaus. Da waren noch immer die zehntausend Dollar, die sie sich von ihrem Vater geliehen hatte, um ihren Anteil an der Einlage für das Apartment aufzustocken. Er hatte sie in den vergangenen Wochen regelmäßig angerufen und sie bedrängt, ihre Schulden zu begleichen. Aber ihre Ersparnisse waren geschrumpft, seit das Gehalt ausblieb, und obwohl sie Greg hätte bitten können, ihr auszuhelfen, wollte sie es nur ungern tun. Schweren Herzens spazierte sie langsam am Spielcasino vorbei und machte sich auf den Weg über die Brücke ans Südufer.
    Am künstlich angelegten Sandstrand spielten Kinder im flachen Wasser. Vögel zwitscherten in den Bäumen. Im schattigen Gras saßen Menschen beim Picknick. Das Leben nahm seinen gewohnten Gang, und sie hatte das Gefühl, unsichtbar zu sein – allein – und wie ein Gespenst durch dieses fröhliche Sommeridyll zu schweben.
    Sie sehnte sich danach, diese Stadt, die sie einst so geliebt hatte, hinter sich zu lassen. Hier gab es zu viele Erinnerungen und zerstörte Hoffnungen sowie die Gewissheit, dass sie ihrem Vater vollkommen gleichgültig war. Die Kingsfisher Bay rief immer verlockender nach ihr – doch die Reise musste warten, bis sie sicher war, dass sie das Anwesen ihr Eigen nennen konnte.
    Bethany hatte gebetet, Gott möge ihr vergeben, dass sie so hässlich zu Fleur gewesen war. Aber sosehr sie auch versuchte, das schlechte Gewissen zu vertreiben, sie verübelte ihrer jüngeren Schwester nach wie vor die Einmischung in Bezug auf Melanie. Bethany hatte erwogen, Fleur anzurufen und sich zu entschuldigen, hielt es aber unter den gegebenen Umständen für heuchlerisch.
    Am Vorabend hatte sie sich von ihrer Tochter verabschiedet und war stolz darauf, dass sie weder geweint, noch eine Szene gemacht hatte, als sie Mels Reisegefährten – Hippies mit langen Haaren und Bärten – und das schäbige Wohnmobil erblickte. Es war gelb und an beiden Seiten mit orangefarbenen und roten Blumen bemalt. Das Dach war beladen mit Zelten, Taschen, Surfbrettern und einem Haufen anderer Utensilien, der Innenraum vollgestopft mit Schlafsäcken, Gitarren und Kisten voller Dosennahrung und Kochzubehör. Wo die jungen Leute zu sechst schlafen wollten, konnte man sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    Alle Eltern hatten in Liams Einfahrt gestanden und den Kindern nachgewinkt. Bethany hatte einen langen Abend bei kalorienarmem Tonic verbracht, während die anderen zahlreiche Flaschen Bier und Wein geleert und Fertiggerichte vom Chinesen gegessen hatten.
    Nun stand Beth in der Küche, ziemlich überrascht, wie unbeschwert sie sich fühlte. Sie konzentrierte sich auf ihre Diät und alles, was sie tun würde, wenn sie erst einmal das Übergewicht abgebaut hätte. Melanie hatte sich entschieden, und sie, Beth, musste es hinnehmen. Sie sollte die Möglichkeiten ergreifen, die sich ihr jetzt boten, da sie nicht mehr an das Haus und die Kinder gebunden war. Die Hormontherapie wirkte Wunder – sie hatte schon ewig keine Hitzewellen mehr gehabt, und nächtliche Schweißausbrüche und schmerzende Gelenke gehörten der Vergangenheit an.
    Noch immer stand die Frage nach Clives Treue im Raum – oder seiner Untreue. Bethany hatte sich jedoch entschieden, nach dem Motto zu leben: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Sie nahm ihre Sporttasche, prüfte nach, ob sie alles hatte, und ging zu ihrem Fitnesskurs.
    Greg hatte rasch zwei Reisetaschen mit Kleidung gepackt und sie zum Wagen hinuntergebracht. Jetzt stand er im Apartment und

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