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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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die Haustür hinter sich abschloss. »Ich werde es wahrscheinlich genauso machen wie du. Es sei denn … « Plötzlich kam er sich unbeholfen vor und verstummte. »Ich nehme nicht an, dass du dich von mir zum Essen ausführen lässt? Wäre das ein Verstoß gegen die Berufsethik?«
    »Ich dachte, du müsstest zurück ins Krankenhaus?« In ihren Augen blitzte der Schalk.
    Er grinste dümmlich. »Das hab ich vorgeschoben«, gestand er. »Aber der Gedanke, wieder einen Abend allein in der engen Bude zu verbringen, ist deprimierend, und es ist doch albern, wenn wir beide mit dem Abend nichts anzufangen wissen … Ohne Hintergedanken«, fügte er hastig hinzu, sollte sie ihn falsch verstanden haben. »Nur ein Treffen von Kollegen, die sich nach einem langen Tag die nötigen Kalorien zuführen.«
    Sie betrachtete ihn kühl. »Abendessen klingt gut, aber ich bestehe darauf, dass ich dich einlade und das Restaurant aussuche. Bis jetzt ist es mir gelungen, der Gerüchteküche des Krankenhauses zu entgehen, und ich habe nicht vor, jetzt in eine Falle zu tappen.« Sie grinste. »Abgemacht?«
    Greg war so entspannt wie schon seit Wochen nicht mehr. »Abgemacht – aber ich muss dir sagen, dass ich weder auf vegetarisch noch auf Nouvelle Cuisine stehe.«
    »Was ist mit Steak, frischem Salat und Rotwein? Ich kenne da einen tollen Italiener direkt um die Ecke.«
    Er hielt ihr das Gartentor auf. »Nichts wie hin!«
    Zwei weitere Wochen waren seit Margots Warnung vergangen, und dies war der letzte Tag, an dem Don Franklin von Rechts wegen Annies Testament anfechten könnte. Fleur saß im Büro ihres Anwalts, ihr Mund war trocken, und die Schultern schmerzten vor Anspannung.
    Michael Fabian war Anfang vierzig und trug einen ziemlich schlampigen Anzug, der auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Sein verschlafenes, lässiges Auftreten täuschte, denn hinter dieser Fassade verbarg sich ein messerscharfer Verstand, der ihm in den letzten fünfzehn Jahren Siege in einigen sehr schwierigen Zivilprozessen eingebracht hatte. Er hatte sich auf dem Stuhl zurückgelehnt und Papiere auf dem Schreibtisch vor sich ausgebreitet.
    »Tut mir leid, Fleur«, sagte er mit gedehntem tasmanischem Akzent, »aber Ihr Vater hat das Testament angefochten. Die Erklärung ist heute Morgen hier eingetroffen.«
    Fleur nickte. »Meine Schwester Margot hat mich vorgewarnt.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Was passiert jetzt?«
    Michael schnippte verächtlich an den Brief des gegnerischen Anwalts. »Sein Anwalt weiß, dass sein Anliegen unbegründet ist und er im Trüben fischt.« Er sah, dass sie die Stirn runzelte, und musste lächeln. »Metaphorisch gesprochen«, erklärte er. »Sie müssen wissen, Ihr Vater hat keinerlei Anrecht auf das Vermögen, und da das meiste in Stiftungen für Ihre Erben steckt, kann er es ohnehin nicht anrühren – es sei denn, er beschließt, Ihre ungeborenen Kinder gerichtlich zu belangen, was sehr unwahrscheinlich ist«, fügte er schnell hinzu, als Fleur entsetzt die Augen aufriss.
    »Wenn er kein Recht hat – und er und sein Anwalt das auch wissen – , warum verfolgt er die Sache dann?«
    »Ihr Vater hat es offenbar auf eine Summe abgesehen, die Annie anlässlich ihrer Hochzeit mit John Harvey erhalten hat. Sein Anwalt schlägt vor, die Anfechtung zurückzuziehen, sofern man sich auf diese Summe einigen kann.«
    »Er kriegt keinen müden Cent«, fauchte Fleur. »Das Geld gehört ihm nicht. Annie hätte ihn ausgezahlt, wenn dem so wäre.«
    »Ich kann verstehen, wie Sie sich fühlen, und mache Ihnen keine Vorwürfe. Es muss ärgerlich sein, einen Vater zu haben, der so weit geht.« Er legte die Fingerspitzen aneinander und sah Fleur unter schlaffen Augenlidern hervor an. »Aber ich glaube, Sie sollten es sich noch einmal überlegen.«
    »Warum?«
    »Weil die Prozesskosten das Vermögen schmälern, solange die Auseinandersetzungen geführt werden. Wenn sie anhalten und für alle Beteiligten ein Anwalt beauftragt werden muss … Sie sehen doch, wohin das führt, nicht wahr?«
    Fleur nickte seufzend. »Was schlagen Sie denn vor?«
    Er nahm den Brief zur Hand. »Ihr Vater glaubt offenbar, dass Annie ihm eine Summe schuldet, die sich mit Zinsen auf etwa einhunderttausend Dollar beläuft. Da das Vermächtnis diesen Betrag nicht in Barmitteln beinhaltet, schlage ich vor, dass wir ihm anbieten, den Betrag in zwei jährlichen Raten aus den künftigen Einnahmen der Rinderfarm zu zahlen.«
    »Und wenn die Einnahmen geringer

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