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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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sich schnell seine Unterhosen an. »Ich habe sie nicht eintreten sehen ...« Die vom Schock weit aufgerissenen Augen waren ein fast komischer Anblick.
    »Erstaunt, mich zu sehen?«, fragte Barson in einem seidigen Ton und sah der Nutte dabei zu, wie sie aus dem Zimmer rannte. »Oder einfach nur überrascht, mich lebend zu sehen?«
    »Was? Nein, Kapitän! Ich meine, ja—« Siur war offensichtlich nicht darauf vorbereitet gewesen. Seine Augen wanderten von rechts nach links und erinnerten Barson an ein gefangenes Tier.
    »Warum konntest du an diesem Auftrag nicht teilnehmen?«, fragte ihn Barson, ohne ihm die Gelegenheit zu geben, seine Haltung wiederzuerlangen. »Warum bist du zurückgeblieben?«
    »Also, ich—« Siur hatte offensichtlich nicht erwartet, befragt zu werden und Barson konnte sehen, wie er verzweifelt versuchte, eine plausible Antwort zu finden. Sein Zögern war sein Untergang.
    »Erzähl mir alles«, befahl ihm Barson und blickte auf den Mann, den er einst als seinen Freund betrachtet hatte. »Warum hast du das gemacht?«
    Siur zwinkerte und wich zurück. »Ich weiß nicht, wovon du redest—«
    »Lüg mich nicht an. Bring mir wenigstens so viel Respekt entgegen.«
    »Kapitän Barson, ich—« Der Soldat bewegte sich weiter nach hinten und Barson erkannte was er vorhatte, sobald sich die Hand des Mannes um sein Schwert legte.
    Barson zog seine eigene Waffe. »Sag mir die Wahrheit«, befahl er kalt, »und du wirst schnell und schmerzlos sterben.« Er war froh, dass der Verräter sein wahres Gesicht zeigte; bis zu diesem Moment war er von der Schuld des Mannes nicht hundertprozentig überzeugt gewesen.
    Mit einem wütenden Schrei griff Siur an. Mit Schwung durchquerte er den ganzen Raum und hielt sein Schwert auf seinen Gegner gerichtet.
    Barson erwiderte seinen leidenschaftlichen Angriff, parierte jeden Schlag und konzentrierte sich darauf, einen guten Moment zu finden, um seinen Gegner zu entwaffnen. Normalerweise wäre Siur schon lange tot, aber Barson wollte ihn noch nicht töten. Er brauchte Informationen und dieser Verräter war der einzige, der sie ihm geben konnte.
    Siur kämpfte wie ein Berserker. Da ihn eine Befragung erwartete, wollte er offensichtlich schnell und ruhmreich sterben — etwas, das Barson ihm allerdings nicht gestatten konnte. Sie kämpften eine gefühlte Ewigkeit. Wäre Barson von seinem vorangegangenen Kampf nicht so müde, hätte er es einfacher gehabt. Aber so musste er sich alle paar Minuten zurückhalten, damit er Siur nicht umbrachte, und gleichzeitig seine tödlichen Hiebe von seinem Körper fernhalten.
    Barsons Moment kam aber endlich, als Siur einen brutalen Schlag gegen seine Schulter führte. Mit einem einzigen Schwerthieb, schnitt er die linke Seite seines Gegners ein und das erste Blut floss. Siur sprang mir einem schmerzerfüllten Zischen zurück und griff Barson danach noch verzweifelter an. Der Soldat wusste, er würde jetzt, mit jeder Minute die verging, schwächer werden und Barson hatte größere Schwierigkeiten, sich davon abzuhalten, dem Verräter einen tödlichen Stoß zu verpassen.
    »Du kannst mich nicht zum Reden zwingen, egal, was du machst«, keuchte Siur und führte dabei eine dreifache Finte durch. Barson verteidigte sich problemlos; er selbst hatte Siur dieses Manöver beigebracht und der Mann hatte es nie besonders gut ausführen können. Die Tatsache, dass Siur es überhaupt gewählt hatte, zeigte, dass er schon nicht mehr klar denken konnte.
    Barson nutzte diese Eröffnung, um dem Mann in seine rechte Schulter zu schneiden und mit Leichtigkeit durch sein nacktes Fleisch zu gleiten. Es war ein Glücksfall, dass der Soldat keine Rüstung trug; sonst wäre Barsons Vorhaben noch schwieriger gewesen. Siur stolperte, stieß einen Schmerzensschrei aus, aber machte weiter. In seinen Augen funkelten Wut und Verzweiflung.
    Schweiß ran Barsons Rücken hinunter und verstärkte seinen Wunsch nach einem Bad. Er entschied sich dazu, den Kampf mit seinem unabwendbaren Ausgang zu beenden indem er so tat, als bevorzuge er seine rechte Seite und ließe seine linke einen kurzen Augenblick lang ungeschützt. Siur fiel sofort darauf hinein und versuchte einen tödlichen Angriff auf das Herz.
    Im letzten Moment drehte Barson seinen Körper weg und ließ das Schwert des Mannes gegen seine Rüstung prallen. Es schnitt hindurch und hinterließ einen leichten Kratzer auf seiner Haut. Gleichzeitig landete Barsons behandschuhte Faust mit voller Wucht auf Siurs rechtem

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