Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
Vom Netzwerk:
davon.
     

15. Kapitel: Augusta
     
    »Bist du sicher, dass du zurechtkommst?«, fragte Barson und sah besorgt auf Augusta hinab. Er hatte sie gerade zu ihrer Unterkunft begleitet und sie standen vor ihrem Arbeitszimmer.
    »Natürlich.« Augusta lächelte ihren Liebhaber an. »Das werde ich.« Sie konnte nicht abstreiten, sich nach der Schlacht noch ein wenig zittrig zu fühlen, aber die beste Medizin dagegen war, wieder zu ihrer täglichen Routine zurückzukehren — und das bedeutete, die Arbeit an ihren derzeitigen Projekten wieder aufzunehmen.
    »In diesem Fall, lasse ich dich mit deinen Zaubersprüchen alleine«, erwiderte Barson und beugte sich hinunter, um ihr einen Kuss zu geben.
    Aus ihrem Augenwinkel sah Augusta, wie sich eine junge Zauberin näherte und ehrerbietig mit einigem Abstand zu ihnen anhielt.
    »Entschuldigen sie bitte, meine Dame ...« Der Frau schien das unangenehm zu sein und sie spielte nervös mit ihre Händen.
    Barson grinste, da er sich offensichtlich über die unterwürfige Art des Mädchens amüsierte. Augusta drehte ihren Kopf zu ihm, um ihm einen Blick mit verengten Augen zuzuwerfen. »Was gibt es denn?«, wollte sie, verärgert über die Unterbrechung, von dem Mädchen wissen.
    »Meister Ganir hat mich zu Ihnen geschickt«, erklärte die Zauberin schnell. »Er möchte sie in seinem Arbeitszimmer sehen.«
    Augusta zog ihre Stirn in Falten, da sie überhaupt nicht glücklich über die Tatsache war, wie ein Akolyt gerufen zu werden. Hatte Ganir schon etwas über die Schlacht und ihre Verwicklung darin erfahren? Falls ja, wäre das sehr schnell gegangen, selbst für ihn.
    »Vielleicht möchte er erklären, wie aus dreihundert Bauern dreitausend werden konnten«, murmelte Barson und drehte dabei seinen Kopf weg, damit das Mädchen ihn nicht hören konnte.
    Überrascht blickte Augusta zu ihm auf und sah seinen kalten, spöttischen Blick. Meinte Barson, Ganir habe sie absichtlich falsch informiert?
    Sie behielt diesen Gedanken für einen anderen Zeitpunkt im Hinterkopf und sagte zu ihrem Liebhaber: »Wir sehen uns später«. Danach ging sie entschiedenen Schrittes den Gang hinunter, so dass die junge Frau ihr aus dem Weg springen musste.
    Es war das Beste, diese unangenehme Sache schnell hinter sich zu bringen.
     

16. Kapitel: Barson
     
    Sobald Augusta außer Sichtweite war, verließ Barson den Flügel der Zauberer und ging zu den Baracken der Soldaten im Westflügel des Turms. Er und Augusta waren vorneweg geritten, weshalb seine Soldaten noch nicht angekommen waren. Das gab ihm etwas weniger als eine Stunde Zeit, um etwas zu erledigen, das nicht aufgeschoben werden konnte.
    Als er eintrat, sah er den vertrauten Flur mit der Reihe von Räumen in denen er und seinen Männer lebten, wenn sie im Dienst waren. Seine eigenen Quartiere waren fast so großzügig wie die der Zauberer, aber selbst seine einfachsten Soldaten hatten komfortable Unterkünfte. Das war etwas, das er sichergestellt hatte, als er Kapitän der Garde der Zauberer geworden war.
    Normalerweise würde er nach einem so anstrengenden Einsatz wie diesem gleich in sein Zimmer gehen und ein langes Bad nehmen, aber er hatte keine Zeit zu verschwenden. Er musste einen Verräter zur Rede stellen — und er musste es jetzt machen, solange er ihn unvorbereitet erwischen konnte.
    Er hielt vor Siurs Zimmer an und machte eine kurze Pause um zu hören, ob Geräusche nach draußen drangen. Es schien, als sei sein zuverlässiger Leutnant gerade mit Bettspielen beschäftigt.
    Umso besser, dachte Barson, und ein dünnes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Es gab nichts Besseres, als seinen Feind mit hinuntergelassenen Hosen zu ergreifen — im wörtlichen Sinne.
    Ohne weitere Vorwarnung öffnete er die Tür und betrat Siurs Zimmer.
    Wie er vermutet hatte, befanden sich zwei nackte Körper in dem Bett. Von dem Stöhnen und den roten Haarsträhnen die er unter dem angestrengten Siur sehen konnte, schloss er, die Frau musste eine der örtlichen Nutten sein, die die Wachen häufig besuchten. Die beiden waren so miteinander beschäftigt, dass sie nicht einmal bemerkten, wie Barson hineinkam.
    Barson, der langsam wütend wurde, schlug mit seiner behandschuhten Hand gegen die Wand. Siur und seine Bettgefährtin sprangen auf, fluchten, und Barson beobachtete mit grausamer Belustigung wie die Frau aus dem Bett krabbelte und sich ein Laken um ihren plumpen Körper wickelte.
    »Kapitän!«, rief Siur entsetzt aus, hüpfte aus dem Bett und zog

Weitere Kostenlose Bücher