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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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Verlangen«, fauchte sie ihn an und ihre schönen Gesichtszüge verformten sich dabei zu etwas sehr Hässlichem. »Es ist nicht menschlich! Deine Kreatur ist nicht echt. Es wird dich nicht so lieben, wie du es gerne hättest. Hast du es so geschaffen, dass es Gefühle empfinden kann? Liebe?« Und ohne Blaise die Möglichkeit einer Antwort zu geben, bemerkte sie abfällig: »Nein, natürlich nicht. Du wusstest ja nicht einmal, dass es wie eine Frau aussehen würde.«
    Blaise fühlte, wie die Wut in ihm aufstieg, aber er unterdrückte sie unter großen Anstrengungen. »Du weißt nicht, wovon du sprichst«, sagte er ruhig. »Du kennst sie nicht—«
    »Ach, aber du?« Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Bist du etwa eifersüchtig?«, fragte Blaise ungläubig. »Ist es das? Wir beide sind nicht mehr zusammen. Das zwischen uns ist vorbei, seit du dafür gestimmt hast, meinen Bruder umzubringen!«
    »Eifersüchtig?« Jetzt war sie außer sich vor Wut. »Warum sollte ich auf diese, diese ... Sache eifersüchtig sein? Es ist nichts weiter als eine Reihe von Codes und Momentaufnahmen von dreckigen Bauern. Ich habe jetzt einen Mann — einen richtigen Mann, keinen Eremiten der sich zwischen seinen Büchern und Theorien versteckt!«
    »Gut«, antwortet Blaise bissig und seine Beherrschung hing schon an einem seidenen Faden. »Dann musst du dich ja auch nicht weiter in mein Leben einmischen—«
    »Keine Angst, das werde ich nicht«, erwiderte sie mit leiser, wütender Stimme. »Du wirst nichts mehr mit mir zu tun haben — sondern mit dem Rat.« Und damit begann sie, die Stufen hinunterzugehen und auf Blaise zuzukommen.
    »Du wirst damit nicht zu diesen Feiglingen gehen!« Blaise spürte, wie seine eigene Wut außer Kontrolle geriet. Er würde nicht zulassen, dass der Rat eine weitere Person umbrachte, die ihm etwas bedeutete.
    »Ich werde das machen, was ich möchte«, entgegnete sie scharf. »Und du wirst die Konsequenzen von dem tragen, was du gemacht hast, genau wie Louie — »
    Als sie seinen Bruder erwähnte, fühlte Blaise etwas zuschnappen. »Du wirst nirgendwo hingehen«, sagte er entschieden und blockierte mit seinem Körper die Stufen.
    »Geh. Mir. Aus. Dem. Weg.« Ihre Augen loderten wie Feuer. Ihre Hand schnellte auf ihn zu und schlug ihm ins Gesicht, bevor er überhaupt verstand, was sie vorhatte.
    Sein Gesicht brannte und sein Kopf war ein einziges Durcheinander. Er fasste nach ihrem Handgelenk, bevor sie ihn noch einmal schlagen konnte. Sie schrie vor Wut, drehte ihren Arm aus deinem Griff und taumelte ein paar Schritte zurück. Und bevor Blaise irgendetwas machen konnte, hörte er, wie sie die Worte eines ihm bekannten, tödlichen Zauberspruchs rezitierte.
    Blaises Blut kochte in seinen Adern. Er hatte noch niemals so mit einem anderen Zauberer gekämpft, aber er erkannte, was sie gerade machte. Sie war im Begriff eine Druckwelle purer, heißer Energie auf ihn zu senden — ein Zauber, der ihn auf der Stelle verbrennen würde.
    Sein Kopf war eigenartig klar, obwohl sein Herz in seiner Brust raste, und er begann, seinen eigenen Zauberspruch aufzusagen. Es war derjenige, den er benutzte um sich selbst während besonders gefährlicher Experimente zu schützen. Einige Schlüsselsätze und eine Deutungslitanei später umgab ihn eine magische Kräftestruktur, in deren Wände ein Nichts eingebettet war. Und gerade als er damit fertig war und den leichten Schimmer in der Luft sah, schlug Augustas Zauber zu.
    Es war, als ob die Sonne in sein Haus eingedrungen war. Selbst durch seinen Schild konnte Blaise die unerträgliche Hitze spüren. Innerhalb von Sekunden war er schweißbedeckt. Um ihn herum brannten seine Wände, seine Möbel, und ein dicker, saurer Rauch füllte die Treppe.
    »Augusta!«, schrie er aus Angst um sie. Ohne einen eigenen Schutzzauber würde sie zu Asche verbrennen.
    Einen Augenblick später klärte sich der Rauch und Blaise sah sie ganz oben auf der Treppe stehen, immer noch sehr lebendig. Eine starke Welle der Erleichterung erfasste ihn; egal was sie getan hatte, er wünschte seiner ehemaligen Geliebten nicht den Tod — nicht einmal wenn das bedeutete, Gala in Sicherheit zu wissen.
    Natürlich musste er jetzt erst einmal sein Haus retten. Als Blaise verzweifelt überlegte wie, erinnerte er sich an einen verbalen Zauberspruch, den er in seiner Jugend häufig benutzt hatte — ein Spruch, der seine Hände innerhalb von Sekunden waschen würde. Alles, was er tun musste, war ihn zu

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