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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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Gala eine Handvoll Rosinen an.
    Sie nahm ein paar und steckte sie sich in den Mund, genoss die Explosion des süßen Geschmacks auf ihrer Zunge. Esther nahm eine kleine Münze aus ihrer Tasche, gab sie dem Händler, dankte ihm und sie gingen weiter.
    »Bier für die Damen?«, brüllte ein Mann von einem der Stände. Dort waren große Fässer auf beiden Seiten von ihm gestapelt und Gala fragte sich, ob sie dieses Bier beinhalteten, welches er verkaufte.
    »Ich hole welches«, sagte sie, da sie neugierig war dieses Getränk zu probieren, über das sie gelesen hatte.
    »Nein, das wirst du nicht«, entgegnete ihr Esther sofort und sah sie böse an. »Ich möchte nicht, dass du an deinem ersten Tag bei uns gleich betrunken bist.«
    »Ach kommt, lasst das Mädchen ein bisschen Spaß haben«, redete der Händler ihnen zu. »Sie wird nach nur einem Glas höchstens ein wenig beschwipst sein.«
    »Na gut, in Ordnung«, grummelte Maya und gab dem Mann eine Münze. »Aber nur eins.«
    Gala grinste. Sie hätte das Bier sowieso probiert, aber sie war froh, nicht mit den zwei Frauen streiten zu müssen.
    Der Händler, der jetzt zufrieden aussah, nahm einen Becher, ging zu den gestapelten Fässern und begann, etwas aus einem von ihnen in den Becher einzuschenken. Gala bemerkte, wie die Fässer bei den Bewegungen des Mannes wackelten, als würden sie sich im Wind wiegen.
    »Beeil dich«, sagte eine männliche Stimme hinter Gala. Sie drehte sich herum und sah einen jungen, gut gebauten Mann dort stehen. Sobald dieser Galas Gesicht erblickte, bekam er riesige Augen und seine Wangen wurden rot. Er murmelte eine Entschuldigung und sein Blick wanderte von ihrem Kopf bis zu ihren Zehen.
    Gala lächelte ihn leicht an und wandte sich dann wieder dem Händler zu. Sie begann, sich an dieses angestarrt werden zu gewöhnen.
    Der Händler reichte ihr den Becher und sie probierte einen Schluck, ließ das Getränk durch ihrem Mund fließen, um es besser zu schmecken. Es war nicht ansatzweise so köstlich wie die Rosinen, aber es schickte ein warmes Gefühl durch ihren Körper. Da Gala diese Tatsache mochte, leerte sie den Becher in wenigen großen Schlucken und hörte Gelächter von den Männern, die in der Reihe hinter ihr standen.
    »Du solltest dich ein wenig bremsen«, ermahnte Maya und Esther warf Gala einen weiteren missbilligenden Blick zu.
    »Ich habe noch nie Bier getrunken«, versuchte ihnen Gala zu erklären, da sie nicht wollte, dass die beiden Frauen sich Sorgen machten. »Ich denke, ich mag es sogar lieber, als deinen Eintopf.« Sie drehte sich wieder zu dem Händler und fragte: »Kann ich noch eins haben?«
    In diesem Moment ergriff Maya Galas Hand und zog sie von dem verwirrten Bierhändler und seinen Kunden weg. Gala ließ sich aber nur bis zum nächsten Stand führen und bewegte sich dann keinen Millimeter weiter.
    Du bist sehr stark für jemanden, der so klein ist«, meinte Maya und sah beeindruckt aus, als Gala ihrem Ziehen widerstand. »Es ist, als ob sie Wurzeln hätte«, erklärte sie Esther. »Ich kann sie keinen Millimeter weiter bewegen.«
    »Das hier ist doch nur der Stand des Clowns«, erklärte Esther Gala und hörte sich verzweifelt an. »Hier gibt es nichts für dich zu sehen.«
    Gala war da anderer Meinung. Für sie war dieser Stand faszinierend, der von Dutzenden Kindern belagert war. Kinder, diese Miniaturmenschen, waren Gala ein Rätsel. Sie war ja niemals selbst ein Kind gewesen, außer man würde ihre kurze Entwicklungsphase in der Zauberdimension als ihre Kindheit betrachten. Allerdings, überlegte sie sich, war sie vielleicht jetzt ein Kind im Vergleich zu der Person, die sie einmal werden würde.
    Das, was sie außerdem interessierte, war der Mann mit dem bemalten Gesicht. Er trug eigenartige Sachen und machte etwas, das für die Kinder wie Zauberei aussah — er zog Münzen aus ihren Ohren und ließ diese auch wieder verschwinden. Er schien das außerdem ohne irgendwelche verbale oder schriftliche Zaubersprüche zu machen. Als sie genauer hinschaute sah sie jedoch, dass er die Münzen in Wirklichkeit in seiner Handfläche versteckte. Ein falscher Zauberer, dachte sie, und beobachtete seine Grimassen belustigt.
    Plötzlich hörte sie einen lauten Aufschrei. Erschreckt sah Gala zum Stand des Bierhändlers zurück, da das Geräusch von dort gekommen war.
    Was sie sah, ließ sie auf der Stelle erstarren.
    Eines der älteren Kinder hatte ein jüngeres Mädchen in die dort gestapelten Fässer geschubst. Die

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