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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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Zauberei unterrichtet wurde, könnte verändert werden. Alles, was man machen müsste wäre, einmal eine Gruppe von Studenten zu unterrichten und die Klasse mit Momentaufnahme aufzuzeichnen. Dann könnte man die Perlen der nächsten Klasse geben und ihre Erfahrungen würden auch festgehalten werden — und so weiter. Das würde die Zeit, die die erfahrenen Zauberer mit Unterrichten verbrachten — eine Aufgabe, die Augusta besonders hasste — extrem verkürzen.
    Jetzt, da sie darüber nachdachte, war es nicht erstaunlich, dass Ganir sein Wissen geheim gehalten hatte. Augusta hatte schon immer vermutet, der alte Zauberer habe Geheimnisse, was einige seiner Erfindungen betraf; er genoss es, Informationen zu besitzen, die sonst niemand hatte.
    Als Augusta realisierte, hier schweigend dazustehen, ging sie zur Sphäre und stach mit der Nadel, die auf dem Schreibtisch lag, in ihren Finger. Dann drückte sie diesen Finger auf das magische Objekt und steckte sich die Perle, die sie in der Hand hielt, in den Mund.
     
    * * *
     
    Ganir griff nach der Momentaufnahme, die Vik ihm gebracht hatte. Er steckte sie in seinen Mund, schloss seine Augen und versank in ihr..
     
    * * *
     
    Vik saß auf dem Dach eines Gebäudes und blickte über den Markt. Das Wetter war schön und er war gerade recht zufrieden. Das einzige, was ihn störte, war ein großer Holzsplitter, der sich in seinen Finger gebohrt hatte, als er hier hinauf geklettert war.
    Von seinem Aussichtspunkt konnte er den ganzen Markt überblicken und er machte es sich in dem Glauben bequem, wahrscheinlich wieder eine langweilige Zeit zu haben. Seine Aufgabe in diesem Gebiet war es, öffentliche Versammlungen zu beobachten, was normalerweise bedeutete, einige Stunden lang an der gleichen Stelle zu sitzen und den Menschen beim Einkaufen zuzuschauen. Wie immer nahm er seine Erlebnisse auf, genauso wie Ganir es angeordnet hatte, auch wenn Vik den Sinn davon nicht erkennen konnte. In diesem Gebiet passierte niemals etwas Interessantes.
    Er hatte einen Deutungsstein und vorgeschriebene Spruchkarten, die sofort benutzt werden konnten. Ein besonders nützlicher Zauber ermöglichte es ihm, seine Sicht zu verstärken, was seine Aufgabe eine wenig erträglicher machte. Es gab nichts Besseres als eine Frau zu beobachten, die sich gerade in ihrem Schlafzimmer umzieht und sich dabei sicher ist, niemand könne sie sehen.
    Ganir hatte Vik mit vielen Karten ausgerüstet, auf die schwierige Codes geschrieben waren. Vik war ein schlechter Kodierer und er musste Ganir glauben, wenn dieser ihm sagte, der Zauber, der die Sicht verstärkte, sei eigentlich ein einfacher.
    Sein Gehör war auch viel besser und er konnte die Schreie einer jungen Frau hören, die ihn damit auf die Jagdszene aufmerksam machten, die sich unter ihm auf dem Markt abspielte. Noch ein Dieb, dachte er faul. Trotzdem beobachtete Vik die rennende Frau und ihren Verfolger, da er nichts Besseres zu tun hatte.
    Sein Interesse wurde verstärkt, als er eine attraktive junge Frau in der Menge entdeckte, die der ungewöhnlichen Jagd folgte. Er bemerkte kaum, wie gut sie auf die Beschreibung der Person passte, nach der er Ausschau halten sollte. Allerdings war alles, was er von ihr wusste, dass sie ein junges Mädchen mit blauen Augen und langem, welligen, blonden Haar war. Sie sollte angeblich auch sehr hübsch sein. Die Frau dort unten passte definitiv auf die Beschreibung, aber das taten auch hundert andere, die Vik im Vorbeigehen gesehen hatte — und auch einige, die er heimlich durch die Fenster beobachtet hatte.
    Als der Dieb gefangen worden war, beobachtete Vik diese Szene weiter. Sie war mit Sicherheit spannender, als ein paar alten Frauen dabei zuzusehen, wie sie mit den Händlern feilschten.
    Er hörte Davish sprechen und amüsierte sich über die Gnade des Aufsehers. Eine arme, hungernde Frau, deren rechte Hand abgehackt wurde, würde mit Sicherheit genauso sterben, als würde man sie köpfen — ihr Tod wäre nur langsamer und schmerzhafter.
    Wie der Rest der Menge beobachtete er die Amputation mit einer Mischung aus Mitleid und grausamer Neugier.
    Und dann hörte er plötzlich den Schrei. Seine Ohren fühlten sich an, als würden sie explodieren.
    Sein Kopf dröhnte und Vik realisierte, jemand müsse einen starken Zauber benutzt haben, der das Gehör betäubte und einen aufständischen Mob psychologisch kontrollierte — ein Zauber, von dem er gehört, den er aber nie erlebt hatte. Diese spezielle Version schien

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