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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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Zaubersprüche quasi wehrlos zurück.
    »Geh, alter Mann«, sagte Blaise zu Ganir und beobachtete zufrieden, wie sein Gegenüber die Reste des verbrannten Beutels auf den Boden warf. »Ich könnte dich jetzt töten, und das werde ich auch. Du hast zwei Minuten, um aus meinem Blickfeld zu verschwinden.«
    Die blassen Augen des Zauberers füllten sich mit Trauer. »Lass es mich wissen, falls du deine Meinung änderst«, sagte er mit ruhiger Würde. Er ging zu seiner Chaise, hob ab und flog davon. Blaise blieb verwirrt und verstört zurück.
     

33. Kapitel: Barson
     
    Als Barson das Haus seiner Schwester betrat, atmete er den vertrauten Geruch von frisch gebackenem Brot und Duftkerzen ein. Es roch nach zu Hause und erinnerte ihn an die Zeit, als ihre Mutter köstliche Brötchen für den ganzen Haushalt gebacken hatte. Im Gegensatz zu vielen anderen Zauberern hatte ihre Mutter gerne mit ihren Händen gearbeitet, etwas das Dara, neben ihrer Begabung für die Zauberei, von ihr geerbt hatte.
    »Barson! Ich freue mich so, dass du vorbei gekommen bist.« Seine Schwester stand oben auf der Treppe und lächelte ihn strahlend an, bevor sie auf ihn zustürzte.
    Barson lächelte zurück und freute sich wirklich sehr, sie zu sehen. Er vermisste Dara, auch wenn er es ihr nicht vorwerfen konnte, dieses komfortable Stadthaus den beengten Unterkünften im Turm vorzuziehen. Niedrige Zauberer bekamen furchtbare Zimmer zugewiesen und viele von ihnen entschieden sich dazu, die meiste Zeit außerhalb des Turms zu leben.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Dara«, antwortete er und beugte sich nach unten, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. »Ist Larn auch hier?«
    »Er sollte bald kommen. Er ist gerade am Brunnen«, sagte sie und grinste ihn spitzbübisch an. Ihre dunklen Augen funkelten und sie sah damit außergewöhnlich hübsch aus.
    Barson seufzte, da er wusste, was jetzt kommen würde. »Hast du wieder einen Lokalisierungszauber bei ihm angewendet?«
    Daras Grinsen wurde breiter. »Ja, das habe ich. Aber sag es ihm nicht; es wird unser Geheimnis sein.«
    Belustigt schüttelte Barson seinen Kopf. Seine Schwester und seine rechte Hand waren seit zwei Jahren zusammen und sie trieb Larn mit ihrer Angewohnheit, Zaubersprüche im täglichen Leben zu benutzen, in den Wahnsinn. Für Dara war es einfach eine Art, das Zaubern zu üben und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Für Larn dagegen war es reine Angabe. »Okay«, versprach Barson, »das werde ich nicht.«
    »Komm«, sagte Dara und zog an seinem Arm. »Iss etwas. Ich wette, du bist am Verhungern. Ich nehme an, deine Zauberin kocht nicht?«
    »Augusta? Nein, natürlich nicht.« Allein der Gedanke kam Barson lächerlich vor. Augusta war ... naja, Augusta. Sie war Vieles, aber Hausfrau gehörte nicht dazu.
    »Das habe ich angenommen«, sagte Dara etwas schnippisch. »Sie weiß aber, dass du etwas essen musst, oder nicht?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, gab Barson zu und setzte sich an den Tisch. »Die meisten Zauberer — im Gegensatz zu dir — denken kaum an Essen und es kommt ihnen auch nicht in den Sinn, dass andere es brauchen könnten.«
    »Dann hoffe ich, sie ist wenigstens gut im Bett«, murmelte Dara und stellte einen Brotkorb und aufgeschnitten Käse vor ihn hin. »Das und einige Zaubersprüche scheint alles zu sein, wozu sie gut ist.«
    Barson brach in Gelächter aus. Seine Schwester war eifersüchtig auf Augustas Position im Rat und verbarg das nur schlecht. »Ich werde nicht mein Liebesleben mit dir ausdiskutieren, Schwesterherz«, ließ er sie nach einigen Sekunden immer noch lachend wissen.
    Sie schnaubte abwertend aber blieb solange still, bis Barson die Gelegenheit gehabt hatte, etwas Brot und Käse zu essen. »Weißt du was?«, meinte sie, als Barson seine zweite Scheibe aß. »Mir wurde heute angeboten, mit Jandison zusammenzuarbeiten.
    »Jandison?« Barson runzelte die Stirn. Das älteste Mitglied des Rates war für nichts außer seinen Teleportationszauber bekannt. Es war nicht die vielversprechendste Gelegenheit für Dara, wenn man ihre Ambitionen betrachtete.
    »Ich weiß«, stimmte sie ihm zu, da sie seine unausgesprochene Sorge verstand. »Aber es ist immer noch besser als das, was ich momentan mache.«
    »Denkst du, Ganir steckt dahinter?«
    Dara schüttelte ihren Kopf. »Das glaube ich nicht. Ich denke, Jandison mag Ganir nicht besonders.«
    »Ach?« Barson war überrascht. Er kannte sich sehr gut in Ratspolitik aus, aber er hatte noch nie von einer

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