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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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aufhält.«
    Dara lachte. »Das ist lächerlich. Tote zurückzubringen ist unmöglich, sogar in der Theorie.«
    »Die Bauern erfinden immer solche Geschichten über Zauberer!«, meinte Barson zu ihr. »Sie wollen glauben, die Elite mache sich Sorgen um sie und ihre Herrscher wüssten einfach nur nicht, wie sehr sie gerade leiden.«
    Larn schnaubte. »Ich bin mir sicher, viele wissen das auch nicht — weil es sie einfach nicht interessiert.«
    Barson schüttelte seinen Kopf über die Naivität des gemeinen Volkes. Die Bauern waren dazu erzogen worden zu denken, der alte Adel war schlecht gewesen und ihre neuen Zaubermeister eine Verbesserung. Natürlich begannen wegen der Dürre gerade viele die Wahrheit zu sehen — deshalb gab es ja auch eine steigende Anzahl von Aufständen in Koldun.
    Als er sich an die letzte Rebellion erinnerte, die er niederschlagen musste, kehrten Barsons Gedanken zu Ganir zurück. Warum hatte er sich mit Blaise getroffen? Konnte das irgendwie mit Augustas Besuch bei ihrem ehemaligen Liebhaber zu tun gehabt haben? Und was hatte es mit den ganzen normalen Bürgern auf sich, die den Turm besucht hatten?
    Ganir spielte offensichtlich ein tiefgehendes Spiel und Barson hatte vor, dem auf den Grund zu gehen.
     

34. Kapitel: Augusta
     
    Augusta näherte sich Ganirs Gemächern und klopfte entschlossen an die Tür. Der alte Mann war ihr die letzten Tage aus dem Weg gegangen, hatte sogar ihre Kontaktnachrichten ignoriert, und sie hatte nicht vor, das zuzulassen.
    Als die Tür aufging, hatte Augustas Temperament schon den Siedepunkt erreicht. Sie atmete ein paar Mal ein um sich zu beruhigen und betrat Ganirs Zimmer.
    »Wie geht es dir, mein Kind?«, begrüßte Ganir sie ruhig. Er saß hinter seinem Schreibtisch und war vor ihrer Ankunft wohl in ein paar Schriftrollen vertieft gewesen.
    »Du sagtest, du würdest mich benachrichtigen, sobald deine Männer weitere Informationen hätten«, erklärte sie ihm ganz direkt. »Jetzt sind einige Tage vergangen und ich habe immer noch nichts von dir gehört. Wie weit bist du damit, diese Kreatur zu lokalisieren? Wenn deine Spione nicht in der Lage waren, sie zu finden, habe ich keine andere Wahl, als diese Sache bei der kommenden Ratsversammlung anzusprechen — die, die am Donnerstag stattfinden wird.«
    Ganir seufzte. »Augusta, du musst Geduld haben. Wir dürfen nichts überstürzen—«
    »Nein, wir müssen uns beeilen«, unterbrach sie ihn. »Wir müssen diese Situation in den Griff bekommen, bevor sie völlig außer Kontrolle gerät. Hast du jetzt etwas erfahren, oder nicht?«
    Er zögerte einen Moment lang und neigte dann seinen Kopf. »Ja«, antwortete er. »Es gibt da etwas, das ich dir gerne zeigen möchte.«
    »Mir zeigen?«
    Der alte Mann deutete auf die Momentaufnahme, die sich in einem Glas befand. »Diese ist von einem meiner Männer aus Kelvins Gebiet«, sagte er leise. »Blaises Kreation wurde dort gesehen, auf dem Markt in Neumanngrad.«
    Augustas Puls raste vor Aufregung. »Hat dein Mann sie gefangen?«
    »Nein«, antwortete Ganir. »Das war nicht seine Aufgabe.«
    »Okay«, sagte Augusta, »Also, was ist passiert? Wie konnte er dieses Ding ausfindig machen?«
    »Schau es dir lieber selbst an.« Ganir nahm die Perle und reichte sie ihr. »Und denk dabei bitte daran, dass diese Aufnahme von einem Zauberer ist.«
    Augusta nahm die Perle und wollte sie sich gerade in den Mund legen, als Ganir seine Hand in die Höhe hob.
    »Warte«, sagte er. »Bevor du das machst, fang bitte eine neue Aufzeichnung an.« Er zeigte auf die Sphäre, die auf seinem Schreibtisch stand.
    »Wie bitte? Warum?«, Augusta sah ihn irritiert an.
    »Ich möchte diese Momentaufnahme gerne behalten, um sie noch einmal anschauen zu können«, erklärte er ihr. »Wenn du dich aufzeichnest, während du sie nimmst, werde ich die Information dieser Perle nicht verlieren. Stattdessen bekomme ich eine Aufzeichnung, die einige Augenblicke bevor du sie nimmst beginnt, einige wenige Momente danach aufhört und die Originalaufzeichnung immer noch beinhaltet.«
    Augusta blickte ihn erstaunt und fasziniert an. Warum hatte sie nie daran gedacht? Die Idee an sich war genial. Man glaubte eigentlich, die Perlen könnten nur einmal benutzt werden — und seien danach für immer verloren. Aber es sah so aus, als gäbe es einen Weg, sie immer wieder zu benutzen. Wieso hatte der alte Mann dieses Wissen für sich behalten?
    Die Folgen dieser Erkenntnis waren erstaunlich. Die Art und Weise, wie

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