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Der zauberer von Schreckenstein

Der zauberer von Schreckenstein

Titel: Der zauberer von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Wohnzimmer, stellten sich im Halbkreis um den Kachelofen auf und warteten auf den Rex und den Schulkapitän.
    Es dauerte nicht lange. Ottokar schloss als letzter die Tür und deutete in die Ecke, wo der Flügel stand. „Diejenigen, die sich gemeldet haben, sollen sich bitte mal hier rüberstellen!“
    Die neun folgten seiner Aufforderung. Sie hatten sich ohnehin schon zur Gruppe zusammengeschlossen. Ohne ein Wort zu verlieren, stellte sich der Rex dazu und überließ es Ottokar, die Versammlung zu leiten.
    „Zunächst einmal wollen wir froh sein, dass sich doch noch welche gemeldet haben!“ begann der Schulkapitän. „Und gleich so viele. Einen Augenblick lang sah es ja ziemlich düster aus mit uns und unserer Burg. Misstrauen ist ein heimtückischer Virus. Wir sind an dem Punkt angelangt, wo es so nicht weitergehen kann. Oder ist da jemand anderer Ansicht?“
    „Nein!“ schallte es vielstimmig durch den Raum.
    Ottokar nickte. „Dann schlage ich vor, wir sprechen uns ruhig und offen über alles aus. Einverstanden?“
    „Jaaaa!“
    Setzen wir uns. Es kann etwas dauern“, schlug der Schulkapitän vor. Wer einen Stuhl ergatterte, nahm ihn. Die andern setzten sich auf den Boden. Und als habe es jemand herbeigezaubert, war auf einmal das Gefühl der Gemeinschaft wieder da. Ottokar redete nicht weiter. Die zehn vor dem Flügel sollten Gelegenheit haben, sich zu äußern.
    Pummel und Eugen machten den Anfang. Sie hatten die alte Milchkanne aus der Lehrergarage in Sonjas Auto gestellt. „Wir waren auf Streife. Da kann man ja ruhig mal was rumtragen“, meinte Eugen, und Pummel nannte den Grund, warum sie das getan hatten.
    „Nicht, dass wir uns besonders witzig vorgekommen wären. Darum ging’s auch gar nicht. Wir dachten nur, es muss jetzt immer mehr passieren und immer schneller hintereinander, damit wir endlich genug kriegen von dem Zauber!“
    Alle, die sich gemeldet hatten, stimmten ihm zu.
    „Genau deswegen hab ich Mückes Schrank ausgeräumt. Es hätte auch der von jemand anderem sein können. Ich war nur grad allein und wollte was tun, was richtig Blödes!“ bekannte der kleine Kuno und schaute so zornig wie er nur konnte.
    „Genau! Das ist doch langsam Terror, was der Zauberer da mit uns treibt!“ rief Beni.
    Und Ralph fuhr fort: „Da haben wir das gemacht, was man Flucht nach vorn nennt.“ Er sah sich um, als habe er Zustimmung erwartet. Sie blieb jedoch aus.
    In die Stille fragte Ottokar: „Was? Was ist das? “
    „Ach so, ja!“ Beni schlug sich vor die Stirn. „Wir sind Streife gegangen, als alles beim Essen war. Da haben wir die Schubladen vertauscht!“
    Dolf hob die Hand. „Rolf, Wolf und ich wollten den Zauberer zur Weißglut bringen, indem wir besser sind.“
    „Da gab’s nur eins: das Akkordeon zurückbringen!“ bestätigte Rolf, und Wolf gab die Erklärung. Die drei hatten Werkarbeit bei Schreiner Schrimpf in Wampoldsreute. Das war schon der halbe Weg. Sie entschuldigten sich, sie müssten rasch was erledigen und fuhren mit dem nächsten Bus weiter nach Rosenfels.
    „Die Mädchen waren alle bei der Gartenarbeit!“ schilderte Dolf. „Ich bin auf sie zugerannt und hab schon von weitem gerufen: Mensch, toll! Kommt mal! Auf der Hauptstraße ist vielleicht was los!“
    „Inzwischen sind wir rein, rauf und raus mit dem Ding!“ fuhr Wolf fort. „Gleich drauf sind die Mädchen zurückgekommen und wir nichts wie rein in den Bus.“
    „Dabei ist von einer Taste die Zelluloidauflage abgesprungen. Klar lassen wir das richten!“ schloss Rolf.
    Stephan nickte ihm zu; die Ritter trampelten. Das musste den Zauberer treffen.
    Als es wieder ruhiger wurde, begann der Rex. „Meine Untat richtete sich gegen Rosenfels. Fräulein Dr. Horn, die unsere Art Schule ja mit Argwohn betrachtet, wie wir wissen, erkundigte sich, was denn los wäre bei uns. Man höre da von einem Zauberer, der unsere vielgerühmten Rittertugenden untergrabe. Da habe ich gesagt, hier höre man, der Zauberer sei in Rosenfels. Ich habe ihr zum Beweis einen sehr albernen Brief geschrieben - als Zauberer.“ Er zitierte den Anfang: ,Geliebte Adele, meine verwünschte Prinzessin...’!“
    Die Ritter brüllten los.
    „Der Brief soll seine Wirkung nicht verfehlt haben, wie ich aus guter Quelle hörte“, fuhr der Rex fort. „Sie sucht den Zauberer jetzt tatsächlich in Rosenfels.“
    Wieder gab es Beifall.
    „Ist ja ein echter Streich!“ rief Dampfwalze.
    „Jetzt hat sie keine ruhige Minute mehr auf ihrer alten

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