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Der Zauberlehrling

Der Zauberlehrling

Titel: Der Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Mohl
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OK. Gibt es einen typischen Geruch oder Geschmack?
    A: Ja, ich meine, es riecht schon irgendwie typisch in der Maulbeerstraße. Aber wenn ich dann etwa zwei bis drei Stunden dort bin, dann nehme ich das nicht mehr wahr.
    B: Hast du eine Vorstellung, wie lange wir hier das bearbeitet haben?
    A: Ja, es kam mir relativ intensiv vor, vielleicht fünf bis zehn Minuten?
    B: Zehn Minuten.
Gehen wir einen Schritt weiter: Was möchtest du in solchen Situationen erreichen? Was ist dein Ziel?
    A: Ja, also mein Ziel ist, ich glaube, vorhin kam das schon ein bißchen raus, es ist mir jedenfalls aufgefallen: Eigentlich will ich sagen: „Hören Sie zu, hier steht eine Porzellantasse. So haben wir das nicht vereinbart. Bitte sorgen Sie dafür, daß die verschwindet, und benutzen Sie Pappbecher.“
    B: Ah ja, du willst die Person, um die es da geht, direkt ansprechen und sagen, daß das, was da nicht in Ordnung ist, geändert wird. OK. Die Kontextbestimmung ist auch relativ einfach: Wenn du dein Ziel erreicht haben wirst, wo, wann und in welcher Situation wirst du dich wem gegenüber wie verhalten? Das hast du eben gesagt.
    A: Das habe ich gesagt, also den jeweiligen Teilnehmer direkt darauf hinweisen.
    B: OK. Jetzt aber genauer: Woran wirst du erkennen, daß du dein Ziel erreicht hast? Gehen wir zuerst in den Bereich der Körpersprache. Wie fühlt sich dein Körper an, wenn du dein Ziel erreicht hast?
    A: Ja, also mein Ziel kann ich nicht erreichen, indem ich mich abwende und ganz klein mache. Also es ist zwangsläufig, ich habe das vorhin schon gesagt. Wenn es jetzt karikiert wäre, wenn ich mich aufrichte, die Hände in die Hüften stemme. Das möchte ich natürlich auch nicht. Damit würde ich mich ja lächerlich machen. Aber schon aufgerichtet. Aufgerichtet und die Person angucken.
    B: Aufgerichtet und ansehen.
    A: Ja.
    B: Noch irgend etwas, was dich fühlen läßt, jetzt tue ich das, was ich mir wünsche?
    A: Im Bereich von Körpersprache?
    B: Ja.
    A: Ich könnte mir vorstellen, daß ich vielleicht aufgeregt dabei bin. Der Adrenalinspiegel könnte steigen. Vorher bin ich nicht aufgeregt. Ich bin vielleicht wütend in Gedanken. Aber da ist eher Resignation. Wenn ich aber jemanden konfrontiere, also Kritik ausspreche, wie auch immer ich das verpacke, es wird dem unangenehm sein. Ich muß mit Widerstand rechnen. Also ich werde einen erhöhten Adrenalinspiegel haben. Das ist aber in Ordnung. Also das finde ich jetzt nicht negativ.
    B: OK. Was verändert sich, wenn du jetzt statt versteckt aufgerichtet bist und den ansiehst, was verändert sich visuell? Im Sehbereich?
    A: Also einmal schon, daß ich jetzt – vorher war das ja etwas abgenebelt – das ist jetzt alles klar, klar erkennbar, auch das, was mir nicht gefällt. Und die Person, die die Regeln nicht eingehalten hat, die sehe ich auch direkt an.
    B: Das ist das Wesentliche?
    A: Ja.
    B: OK. Dann, was gibt es da zu hören, wenn du dein Ziel erreicht hast? Woran erkennst du das?
    A: Daran, daß ich jetzt nicht mehr innere Gedanken habe und denen zuhöre, sondern indem ich spreche.
    B: Ah, ja, der innere Dialog fällt ganz weg?
    A: Ja, wenn ich spreche, dann denke ich nicht gleichzeitig. In der Regel nicht, sondern ich formuliere vielleicht kurz vorher meine Gedanken.
    B: Du sprichst laut.
    A: Ich spreche laut.
    B: Aber deine Gedanken formulierst du erst mal intern?
    A: Ja, klar, ich weiß schon ungefähr die Richtung. Also ich weiß zwar nicht genau, wie meine Gedanken laufen, aber da ist ja so etwas wie eine Ahnung von dem, was ich dann ausspreche.
    B: Die Frage ist, wie hört sich das an, was du da sagst, wie du das formulierst?
    A: Ich werde das so formulieren, daß die Person sich nicht persönlich angegriffen fühlt, also mit Ich-Botschaften. Ich werde das ruhig und gelassen aussprechen. Also es nützt ja auch nichts, jetzt rumzutoben. Ja, meine Stimme hört sich etwas heller an als meine innere Stimme. Vielleicht kann ich es auch ein bißchen ironisch machen. Es muß ja nicht todernst sein. Also ich werde mir da für bestimmte Situationen schon vorher ein paar Sätze überlegen, die zwar witzig sind, aber wo die Leute schon mitkriegen, das sollten sie jetzt besser unterlassen.
    B: Und sprichst du auch noch im Konjunktiv?
    A: Nein, nein, sondern zum Beispiel für den Fall so: „Hier steht eine Porzellantasse, die hat hier nichts zu suchen, ich möchte Sie bitten, die mit nach Hause zu nehmen und sich bei Frau Krüger einen Plastikbecher zu beschaffen.“ Also direkt im

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