Der Zauberlehrling
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Indem Sie A bitten, an eine Situation im Leben zu denken, die nicht so abgelaufen ist, wie A sich das gewünscht hätte, induzieren Sie bei A eine Problemphysiologie. A geht nämlich auf Ihre Bitte hin intern auf die Suche nach einer solchen Situation und bei Erfolg in ein Erleben hinein, das Sie von außen als Problemphysiologie wahrnehmen und sich darauf kalibrieren können. Auch die weiteren Fragen „Wo bist du in dieser Situation? Und wie ist deine Körperhaltung dabei?“ bewirken, das A sich weitere Elemente der Problemsituation vergegenwärtigt und damit das Problemerleben aufrechterhält oder sogar verstärkt. Vor allem die sinnesspezifisch konkrete Erarbeitung der Problemsituation auf allen Wahrnehmungsebenen reproduziert die Situation in allen Dimensionen und im vollen Ausmaß, so wie A sie vorher erlebt hat. Die aus diesem Grunde Vako-Hypnose genannte Problem-Induktion wird zumeist schnell erreicht. Mehr Zeit wird allerdings dann erforderlich, wenn Sie bei offenem Arbeiten A bitten, alle wesentlichen Dimensionen zu benennen und diese schriftlich festhalten. Ein solches sorgfältiges und ausführliches Erarbeiten der Problemsituation bietet sich dann an, wenn Sie die Informationen, die Sie auf diese Weise bekommen, als Hinweise auf spätere Lösungsansätze verwenden wollen. Zum Beispiel kann Ihnen die Information, daß ein bestimmtes Gefühl mit einer bestimmten Körperhaltung in Zusammenhang steht, in diesem Sinne nützlich sein, ebenso wie der Hinweis, daß beispielsweise dem Problemverhalten ein bestimmter interner Dialog unmittelbar vorangeht.
Die genaue Erarbeitung der Problemsituation beenden Sie mit einer Separator-State-Intervention. Bei einem Problem mittleren Ranges reicht dabei die einfache Frage nach der Uhrzeit oder eine andere banale Frage, die A veranlaßt, sich zu reorientieren, d.h. auf der Suche nach der Antwort aus dem internen Wiedererleben der Problemsituation in die Hier-und-Jetzt-Situation zurückzukehren.
Ähnlich wie die Problembestimmung verläuft die Zielerarbeitung. Mit Fragen wie „Was willst du erreichen?“ oder „Was ist dein Ziel in dieser Situation?“ veranlassen Sie A, sich wünschenswerte Vorstellungen von der Situation zu konstruieren. Damit induzieren Sie eine Zielphysiologie bei A, die sich erheblich von der Problemphysiologie unterscheiden sollte. Diese Zielphysiologie müßte deutlich sichtbar werden, wenn Sie A auffordern, den Kontext näher zu bestimmen, um das Ziel situationsspezifisch festzulegen und einzugrenzen. Danach halten Sie die Zielphysiologie weiterhin aufrecht mit der Vako-Hypnose, indem Sie sinnesspezifische Antworten erbitten auf die Frage, woran A erkennen kann, daß das Ziel erreicht ist. Spätestens an dieser Stelle sollten Sie überprüfen, ob das Ziel im eigenen Kompetenzbereich von A liegt, ob es einen kurzen Feedback-Bogen aufweist, ob es positiv formuliert ist und keine Vergleiche enthält. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, stellen Sie sie durch entsprechende Fragen sicher, die im Übungsmuster festgehalten sind. Danach haben Sie die Möglichkeit, einen Physiologiewechsel zu induzieren, um noch einmal zu überprüfen, ob Sie gut kalibriert sind. Dieser vierte Schritt der Zielbestimmung im unten angegebenen Übungsmuster hat mit der NLP-Veränderungsarbeit an sich nichts zu tun, sondern dient lediglich Ihrer Selbstkontrolle. Sobald Sie in der Arbeit mit NLP so weit geübt sind, daß Sie Physiologien mit Leichtigkeit erkennen und wiedererkennen können, lassen Sie einen solchen Schritt weg.
Zu den unverzichtbaren Schritten in der NLP-Arbeit gehören demgegenüber die beiden folgenden: Kurzreframings und Ökologie-Check. Mit der Äußerung „Überlege dir bitte Situationen, in denen du lieber das alte Verhalten beibehalten willst!“ veranlassen Sie A, Situationen zu finden, in denen das alte Verhalten oder die alte Gefühlsreaktion als angemessen und sinnvoll erachtet werden muß. Mit der Antwort auf eine solche Frage wird A bewußt, daß das alte Verhalten nicht an sich problematisch ist, sondern nur in bestimmten situativen Zusammenhängen. Die Vergegenwärtigung dieser Zusammenhänge löst bei A einen Wechsel im Erleben aus, den Sie als Versöhnungsphysiologie wahrnehmen können. Gleichzeitig wird mit einem solchen Schritt sichergestellt, daß das neue Verhalten oder die neue Gefühlsreaktion nicht über die festgelegten situativen Zusammenhänge der Zielbstimmung hinaus generalisiert
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