Der Zauberlehrling
Bilder, bevor sie ängstlich werden. Andere wiederum stellen sich erschreckende Bilder vor, bevor sie mit Angst reagieren. Wieder andere erinnern sich an fürchterliche Drohungen oder sagen sich furchterregende Dinge, bevor sie vor Angst erstarren.
Eine Veränderungsarbeit kann nun darin bestehen: Wenn visuelle Repräsentationen der Angstreaktion vorhergehen, kann man sich auf auditive Repräsentionen konzentrieren, um die Angst loszuwerden, und umgekehrt, wenn auditive Repräsentationen Angst auslösen, kann man sich auf Bilder konzentrieren, um die Angst zu überwinden.
Übung: Unangemessene Ängste überwinden
1. Unangemessene Angstreaktion identifizieren
„Erinnere dich bitte an Situationen, in denen du mit Angst reagierst. Prüfe in der jeweiligen Situation, ob die auftretenden Angstgefühle sinnvoll sind, z.B. dich auf mögliche Gefahren in der Situation hinweisen und für die Bewältigung dieser Gefahren vorbereiten. Wähle dann bitte eine Situation aus, in der deine Angstreaktion unangemessen ist, weil keine reale Gefahr besteht.“
Identifizieren Sie eine Angstreaktion in einer Situation, in der keine reale Gefahr besteht.
2. Angststrategie erarbeiten
„Wie machst du das, daß du Angst bekommst?“
Evozieren Sie eine Angststrategie und packen Sie sie aus.
3. Angstauslösende Repräsentation feststellen
„Welche sinnesspezifische Aktivität geht der Angst unmittelbar voraus?“
Identifizieren Sie das Repräsentationssystem, das dem negativen Gefühl unmittelbar vorausgeht.
4. Repräsentationssystem wechseln
„Was könntest du statt dessen tun?“
Suchen Sie nach sinnesspezifischen Aktivitäten in einem anderen Sinneskanal, die positive Gefühle auslösen.
5. Einüben der neuen Strategie
Lassen Sie A die neue Strategie mehrmals Schritt für Schritt intern durchlaufen.
Phobietechnik mit Entscheidungspunkt
Für manche phobische Reaktionen kann es sinnvoll sein, nicht einfach das Sinnessystem zu wechseln, sondern eine neue Strategie zu entwickeln, die erstens Tests enthält, mit denen die Situation auf Gefahren hin geprüft wird, und zweitens Entscheidungspunkte, die mehrere alternative Verhaltensweisen in der Folge ermöglichen. Dilts u.a. beschreiben eine solche Veränderungsarbeit 54 . Bei einer solchen Arbeit können Sie folgendermaßen vorgehen. Nachdem Sie eine phobische Reaktion erarbeitet und die angstauslösende Repräsentation identifiziert haben, bauen Sie an deren Stelle einen Test ein, mit dem geprüft werden kann, ob eine reale Gefahr vorhanden ist. Das kann eine innere Stimme sein, die dazu auffordert, die Situation genau zu prüfen, beispielsweise genau hinzusehen oder hinzuhören und danach zu entscheiden, welches die richtige Reaktion ist. Damit etablieren Sie einen sogenannten Entscheidungspunkt, der je nach Testergebnis entsprechende Reaktionen auslöst, bei Gefahr z.B. Rückzug, bei nicht vorhandener Gefahr beispielsweise ein Gefühl der Entspannung.
Übung: Phobietechnik mit Entscheidungspunkt
1. Angststrategie erarbeiten
Evozieren Sie eine Angststrategie und packen Sie sie aus.
2. Angstauslösende Repräsentation feststellen
Identifizieren Sie das Repräsentationssystem, das dem negativen Gefühl unmittelbar vorausgeht.
3. Test etablieren
Etablieren Sie beispielsweise eine innere Stimme, die sagt: „Schau hin und prüfe, ob Gefahr besteht (A id )“, und danach eine visuelle Repräsentation, mit der überprüft werden kann, ob es eine Gefahr gibt (V e ).
4. Entscheidungspunkt etablieren
Etablieren Sie dann eine Repräsentation, die alternative Verhaltensweisen auslöst, einmal für den Fall, daß Gefahr besteht, und zweitens für den Fall, daß keine Gefahr besteht. Das kann wieder eine innere Stimme (A id ) sein, die bei Gefahr sagt: „Ziehe dich zurück! (K e )“, und für den Fall, daß keine Gefahr besteht, sagt: „Es ist in Ordnung, daß ich mich entspanne (K i ).“
5. Neue Strategie proben
Lassen Sie A die neue Strategie einige Male testen und ausprobieren.
Wahrnehmungswechsel im Selbstmanagement
Veränderungsarbeiten, bei denen Sie das System wechseln, können Sie auch im Selbstmanagement durchzuführen. Meine erste Erfahrung mit einer NLP-Veränderungsarbeit war die Überwindung einer Phobie. Dabei reichte es aus, die angstauslösende Repräsentation zu erkennen und mir vorzunehmen, an deren Stelle etwas anderes zu tun, nämlich statt mir Bilder von einer gefährlichen Situation zu konstruieren doch lieber intern ein bestimmtes Lied zu singen. Um zu
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