Der Zauberlehrling
Buchstabierer im Nachteil.
Wenn eines Ihrer Kinder im Diktat keine guten Noten mit nach Hause bringt, oder wenn Sie Lehrer sind, und einige Ihrer Schüler Ihre Bemühungen nicht mit entsprechenden Leistungen honorieren, können Sie nachprüfen, ob die Betreffenden beim Buchstabieren eine auditive Strategie benutzen. Gehen Sie beim Evozieren und Auspacken dieser Strategie vor, wie oben bereits dargestellt wurde. Wenn Sie in der Tat eine auditive Strategie entdecken, haben Sie die Möglichkeit, die Strategie zu verändern, indem Sie mit dem Schüler eine visuelle Form des Testens einüben.
Nagel u. a. haben in ihren Buch „Megateaching“ 52 eine Vorgehensweise für das Einüben einer visuellen Strategie für Rechtschreibung entwickelt, an der Sie sich orientieren können.
Diese folgende Übung lehnt sich an die bei Nagel u. a. dargestellte Vorgehensweise an. Sie besteht im wesentlichen darin, den Schüler an die visuelle Ebene zu gewöhnen, und enthält mehrere Stufen:
Übung: Im richtigen System agieren
Erste Stufe: V e – V ki an Bildern
Sie zeigen dem Schüler nacheinander mehrere Bilder. Sie lassen ihn jedes Bild etwa fünf Sekunden betrachten. Danach legen Sie es fort und fordern den Schüler auf zu beschreiben, was er auf dem Bild gesehen hat. Stellen Sie dabei die Augenposition beim visuellen Erinnern fest.
Zweite Stufe: V e – V ki an Wörtern
Sie zeigen dem Schüler nacheinander Karten mit Wörtern. Sie präsentieren ihm diese Karten in dem Bereich seines Gesichtsfeldes, in das seine Augen beim visuellen Erinnern blicken. Sie lassen ihn jede Karte buchstabieren. Danach legen Sie die Karte fort und fordern den Schüler zum Buchstabieren aus dem Gedächtnis auf. Achten Sie dabei darauf, daß seine Augen in die gleiche Richtung, nämlich die des visuellen Erinnerns, schauen.
Dritte Stufe: vor und zurück
Wiederholen Sie die Übungen der Stufe 2. Lassen Sie dabei den Schüler vorwärts und rückwärts buchstabieren.
4.2 Mehrere Systeme nutzen!
Wenn sich Menschen in ihren Fähigkeiten unterscheiden, kann das auch daran liegen, daß eine gute Fähigkeit darin besteht, mehrere Systeme zu benutzen, um ein Resultat zu erzielen, während andere, die etwas nicht so gut können, nur ein System benutzen. Ein schönes Beispiel dafür ist die Fähigkeit, sich Namen zu merken. Die meisten Menschen können sich gut an Gesichter erinnern. Häufig hapert es aber daran, daß sie die dazugehörigen Namen nicht gespeichert haben. In seinem Buch „Veränderung des subjektiven Erlebens“ hat Richard Bandler folgende Übung 53 entworfen, die Sie ausprobieren können, wenn Sie bislang nicht zufrieden waren mit Ihrer Erinnerungsleistung in bezug auf die Namen Ihnen bekannter Personen.
Übung: Namen merken
1. Visuelle Konzentration
Beim visuellen Wahrnehmen der Person konzentrieren Sie sich auf etwas, was Ihnen sehr auffällt.
2. Auditive Konzentration
Wenn Sie dann den Namen der Person hören, konzentrieren Sie sich wiederum auf das herausragende Merkmal (wodurch beide miteinander verbunden werden).
2a. Zusätzliches visuelles Merkmal
Wenn Sie den Namen hören, können Sie zusätzlich zu dem herausragenden Merkmal, auf das Sie sich konzentrieren, der Person auch ein Schild mit dem geschriebenen Namen an die Brust heften.
2b. Zusatz bei VIPs
Wenn Sie sich ganz dringend an einen Namen erinnern wollen, verbinden Sie ihn mit einem herausragenden Merkmal in allen drei Repräsentationssystemen: auditiv, visuell und kinästhetisch. Zum Beispiel: Während Sie den Klang des Namens mit dem zugehörigen Tonfall hören, achten Sie beim Anblick der Person auf etwas, das besonders kennzeichnend ist, und nehmen das spezielle Gefühl beim Händeschütteln wahr.
3. Test
Schauen Sie kurz weg, visualisieren Sie das Merkmal und lauschen Sie auf den Namen, um sich zu vergewissern, daß die Verbindung hergestellt ist.
4.3 Das System wechseln!
Kennen Sie das? Der kleine Junge, der bei Dunkelheit mit einer Taschenlampe in den unbeleuchteten Keller geschickt wird, um Bier zu holen, pfeift ein Lied, um seine Angst zu beschwichtigen. Er überwindet dieses Gefühl, indem er sich auf Töne konzentriert. Mit einer solchen Konzentration in einem anderen Sinneskanal kann man häufig unangenehme Gefühle wie z.B. Angst auflösen.
Allerdings ist es wichtig herauszufinden, „wie“ es jemand macht, Angst zu bekommen. Der kleine Junge reagiert auf den Anblick dunkler Ecken und Schatten mit Angst. Manche Menschen erinnern sich an angstauslösende
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