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Der zehnte Planet

Der zehnte Planet

Titel: Der zehnte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Beljajew
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einige große Muscheln, die ihm würdig schienen, einen Ehrenplatz in den Sammlungen des Astronomischen Hauptinstituts einzunehmen, in die Tasche.
    Er hatte gar nicht bemerkt, wie er auf einen dreieckigen Platz gelangt war, jede seiner Seiten war von dem übrigen Raum durch einen niedrigen Zaun getrennt. Die Schilder mit den bekannten Schriftzeichen gaben etwas zur Kenntnis, was er nicht lesen konnte. Er blickte auf das Schild. Die welligen Linien umgaben ein Quadrat, das schwarz durchstrichen war. Er war neugierig, zu erfahren, was hinter dem Zaun war. Er blickte hinüber und prallte vor Schreck zurück.
XII
    Ein großes Feld bot ein schreckliches Bild der Zerstörung. Gebäuderuinen, vom Feuer versengt, standen in der Ferne. Der Boden, von Gräben durchzogen, war mit Maschinentrümmern bedeckt. Irgendwelche Metallbüchsen türmten sich aufeinander, mit klaffenden Rissen, zerbeult und sonderbar. Die Mündungen schwarzer Rohre, verbogen und zusammengerollt, als ob Riesen mit ihnen gespielt hätten, gafften zum Himmel empor. Die Steine, teils schwarz vom Rauch, teils grau von Asche, türmten sich aufeinander. Ganz nahe, unmittelbar am Zaun, konnte man die zerstreut umherliegenden Lanzenspitzen erkennen, wie auch eine Menge zertrümmerter Gegenstände, deren Bestimmung dem Gelehrten unbekannt war. Inmitten dieses Chaos schimmerten irgendwelche weißen Stücke, deren Anblick den Gelehrten tief erschütterte. Es waren ohne Zweifel Menschenknochen. Schädel und Knochen bedeckten in ungeheurer Menge dieses Feld des Todes.
    Bestürzt ging der Gelehrte Schritt für Schritt rückwärts. Und wieder schien es ihm, als ob jemand hinter ihm stünde. Er spürte sogar im Nacken den ruhigen Atem. Er drehte sich um,aber wieder, wie auch früher, war er allein auf dem dreieckigen Platz.
    Das Schild mit den zwei durchstrichenen Vierecken schien ihn an den zweiten Zaun zu locken. Erschöpft stützte er seine Ellenbogen darauf. Vor sich sah er ein von Längsgräben durchzogenes Feld. Kein Grashalm wuchs auf dem steinigen, ausgedörrten, trostlosen Boden. Soweit das Auge reichte, erstreckte sich diese sonderbare Landschaft in die Ferne, die unendlich zu sein schien.
    An dem Querbalken des Zaunes bemerkte der Gelehrte einen Vorsprung. Daneben war ein Schild befestigt. Um es besser zu erkennen, stützte er sich mit der Hand auf diesen Vorsprung.
    Ohne daß er es bemerkte, begann sich das Feld zu verändern; es wurde lebendig. Merkwürdige menschenähnliche Wesen sprangen aus den Gräben und liefen mit Gebrüll vorwärts. Der Gelehrte sah, wie einer von ihnen, mit niedriger Stirn und Augen eines Besessenen, einen sonderbaren Stock in den Händen haltend, vorwärts rannte. Er lief den Menschen entgegen.
    Vor den Augen des Gelehrten entbrannte ein blutiger Kampf.
    ‚Oh, es gibt hier Menschen‘, dachte er.
    Das Feld begann, sich in Rauchschwaden zu hüllen; dazwischen züngelten helle, rote Flammen. Das Kampfgetöse machte den Gelehrten fast taub.
    Und er schreckte auf, als er einen fernen Ruf vernahm. Es war ihm, als wäre es Juras Stimme.
XIII
    Der Gelehrte stürzte in die Richtung fort, aus der der Ruf hergekommen war, und gelangte an einen dritten Zaun. Er nahm sich jedoch nicht die Zeit, die angebrachten Schilder zu betrachten, sondern sah gleich hinter den Zaun, weil er glaubte, von dorther die Stimme Juras vernommen zu haben.
    Eine Reihe niedriger, plumper Gebäude, die wie in den Boden hineingewachsen schienen, erstreckte sich vor ihm. Die stark vergitterten Fenster starrten wie die Augen eines Toten. Vor dem nächstgelegenen Gebäude stand der menschenähnliche Besessene mit der niedrigen Stirn. Er stand da wie ein Monument; schwer und unbeweglich. In den mit Fell bewachsenen Vorderpfoten hielt er einen sonderbaren langen Gegenstand mit einer Spitze am Ende. Es schien, als ob er gar nicht atme; aber seineAugen gingen hin und her, die leeren Augen eines Besessenen. Er starrte den Gelehrten an, dem dieser Anblick äußerst widerlich war. Jetzt empfand er keine Angst mehr; ihn quälte nur der Wunsch, das Geheimnis des Dreiecks zu lüften. Er trat dicht an den Zaun heran und stützte sich mit der Brust auf die Wölbung des Querbalkens.
    Wahrscheinlich mißfiel das dem Menschenähnlichen. Er hob die Spitze, und laut hallten die Schläge eines Gongs durch die jetzt drückend heiße Luft . . .
    Daraufhin traten aus den Gebäuden Menschen heraus.
    Ja, es waren Menschen, leidende und erschöpfte. Frauen, Greise, Halbwüchsige alle in

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