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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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machen. Dein Ausweis hat problemlos funktioniert. Ich glaube, die Marshals haben keine Ahnung.«
    »Vielleicht wußten sie auch, daß ich schon abgehauen bin.«
    »Ben, du mußt dich jetzt einfach beruhigen. Niemand außer uns ist darauf gekommen, diese Datenbank zu beobachten. Die Marshals wissen nicht das Geringste. Du hast doch selbst gesagt, sie seien Idioten.«
    »Ja, schon.« Ben starrte an Lisa vorbei durchs Rückfenster.
    Lisa drehte den Kopf herum. »Jetzt hör schon auf. Niemand verfolgt uns.«
    »Ich kann immer noch nicht glauben, was da vor sich geht«, sagte Ben kopfschüttelnd. »Mein Leben ist ruiniert.«
    »Wir sollten jetzt nicht weiterreden.« Lisa deutete mit dem Kinn auf den Taxifahrer. »Warten wir einfach, bis wir zu Hause sind.«
    Eine Viertelstunde später hielt der Wagen vor dem Haus der vier Freunde. »Siehst du, jetzt bist du problemlos zu Hause gelandet«, sagte Lisa, als Ben seinen Schlüssel in die Tür steckte. »Wenn die Marshals wirklich hinter dir her wären, hätten sie sich an uns rangemacht, sobald wir aus dem Taxi gestiegen wären.«
    Als Ben die Tür öffnete, sah er zu seinem Erstaunen Ober im Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzen. »Hey, warum bist du denn so früh zu Hause?« fragte Ober. »Ah, ist schon klar«, fügte er hinzu, als er Lisa hinter Ben ins Zimmer kommen sah. »Was gibt's Neues, schöne Frau?«
    »Nichts Besonderes.« Lisa zog ihren Mantel aus. »Und bei dir?«
    »Auch nichts«, antwortete Ober.
    »Was tust du hier überhaupt?« fragte Ben seinen Mitbewohner. »Müßtest du nicht im Büro sein?«
    »Bin ich doch.« Ober schaltete den Fernseher aus. »Ich mach' bloß eine lange Mittagspause.«
    »Es ist schon fast halb vier«, sagte Ben.
    »Tatsächlich?« Ober schaltete den Fernseher wieder ein. »Dann hab' ich noch mindestens eine halbe Stunde, bevor ich mich wieder zeigen muß.«
    »Ist dir eigentlich klar, daß du nicht mit unseren Steuergeldern dafür bezahlt wirst, hier herumzuhocken?« Lisa setzte sich auf die Couch. »Geh sofort wieder an die Arbeit.«
    »Hey, euer Gehalt wird schließlich auch durch meine Steuergelder finanziert«, protestierte Ober. »Oder vielleicht nicht?«
    »Ist ja egal.« Ben ließ sich neben Ober auf die Couch fallen.
    »Was ist denn passiert?« fragte Ober, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden. Nachdem er die ganze Geschichte erklärt hatte, schloß Ben: »Sobald das Urteil am Montag verkündet wird, werden Grinnell und Freunde Millionen scheffeln, während jeder mit dem Finger auf mich zeigt.«
    »Ist ja auch richtig so«, stellte Ober fest. »Du bist schließlich der Präsident von Addison and Company.«
    »Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für blöde Witze«, sagte Ben.
    »Dann kann ich dich vielleicht um einen Gefallen bitten?« fragte Ober. »Wenn Montag dein letzter Tag am Gerichtshof ist, kann ich dann mitkommen, um der Urteilsverkündung beizuwohnen?«
    »Willst du wirklich kommen?« fragte Ben.
    »Klar. Wenn du zukünftig nicht mehr da bist, dürfte das ja das letzte Mal sein, daß ich hinter die Kulissen schauen kann.«
    »Es gibt keine Kulissen«, sagte Lisa. »Die Richter sitzen hinter einer Bank.«
    »Dann eben hinter die Bank«, berichtigte sich Ober. »Also, nimmst du mich mit?«
    »Klar.« Ben zuckte die Achseln. »Warum nicht?« Er wandte sich an Lisa. »Übrigens, mir scheint, daß der Kauf durch Addison and Company deine Frage beantwortet hat, ob Rick sich an Grinnell beteiligt oder nicht.«
    »Ich verstehe es einfach nicht«, sagte Lisa. »Wie konnte Nathan dir das bloß antun?«
    »Ihr habt überhaupt keinen Beweis, daß er es wirklich war«, mischte Ober sich wütend ein. »Ach ja?« fragte Lisa. »Warum haben wir dann nie was von diesem Aktentaschenmikrophon gesehen?«
    »Frag jemand anders«, erwiderte Ober. »Aber wenn ihr über Nathan reden wollt, tut das woanders. Ich will den Scheißdreck nicht mehr hören.«
    »Da geht es dir wohl wie dem kleinen Äffchen, das nichts Böses hören will«, stichelte Lisa. »Wenn wir nur Nathan und Eric dazu gebracht hätten, die Rolle der anderen beiden Affen zu übernehmen, die nichts Böses sagen oder drucken!«
    »Hör mal, du häßliche kleine Motte, du kannst -«
    »Hört sofort auf!« ging Ben dazwischen. »Ich hab' jetzt keine Zeit, den Friedensrichter zu spielen. Spart euch das für ein andermal auf.«
    »Wie kannst du ihr das bloß durchgehen lassen?« protestierte Ober. »Diese Leute sind immer noch deine Freunde.«
    »Mir etwas durchgehen

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