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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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sich mit seinem Mitbewohner wieder zu versöhnen. Bevor Sie also irgendwas beweisen können, wäre es mir lieb, wenn Sie mich in Ruhe ließen, verdammt noch mal.«
    »Erklären Sie mir, warum Eric an diesem Tag hier war.«
    »Er ist der fürs Gericht zuständige Reporter! Was meinen Sie wohl, was er hier getan hat?«
    »Warum hat er einen falschen Namen benutzt?«
    »Ich hab' ihm erklärt, wenn ihr da unten rausfindet, daß wir uns versöhnt haben, würdet ihr uns aufs Dach steigen. Und welche Überraschung - ich hatte Recht.«
    »Das erklärt immer noch nicht -«
    »Hören Sie, von meiner Seite ist das Gespräch beendet. Ich kann sagen, was ich will, Sie werden mich doch weiterhin verdächtigen. Ich habe aber nichts Falsches getan und auch nichts zu verbergen. Wenn Sie mir nicht glauben, tut es mir leid. Aber wenn Sie es darauf anlegen, sich in mein Leben einzumischen, sollten Sie tunlichst Beweise beibringen oder mich in Ruhe lassen. Denn wenn das nicht aufhört, dann schwöre ich Ihnen, daß ich Ihrem Büro einen Prozeß wegen Belästigung am Arbeitsplatz an den Hals hänge, bevor Sie auch nur vorzeitige Entlassung und adieu, liebe Pension< sagen können. So. Und wenn Sie jetzt nichts dagegen haben, mache ich mich wieder an die Arbeit. Ich hoffe, nicht allzubald wieder von Ihnen zu hören.« Bevor Lungen etwas erwidern konnte, hatte Ben den Hörer auf die Gabel geworfen. Als er sah, daß Lisa ihn anstarrte, fragte er: »Was ist?«
    »Nichts. Ich bewundere bloß deine diplomatischen Fähigkeiten. Du bist immer so ruhig und ausgeglichen, verlierst einfach nie die Geduld.«
    »Was hätte ich denn tun sollen, verdammt noch mal?«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Lisa. »Vergiß die Marshals doch einfach. Sie haben gegen dich nichts in der Hand.«
    »Natürlich nicht. Wenn es anders wäre, säße ich ja nicht mehr hier.« Ben griff nach dem braunen Umschlag und warf ihn Lisa zu. »Und jetzt zurück zur eigentlichen Krise.«
    Lisa leerte den Inhalt des Umschlags auf ihren Tisch. Zum Vorschein kamen ein winziges Tonband und ein kleiner Stoß Fotokopien. Sie nahm die Kopien und überflog das erste Blatt, das an die erste Seite eines Sparbuchs erinnerte. Der einzige Eintrag lautete auf hundertfünfzigtausend Dollar, am unteren Ende standen in kleinen Lettern die Worte »Stadt Bern«.
    »Soviel ich erkennen kann, ist das ein Schweizer Sparbuch«, erklärte Ben.
    »Gehört es Rick?«
    »In Wahrheit schon. Aber sieh dir mal die letzte Seite an.«
    Lisa zog das letzte Blatt des Stapels hervor. Als Kontoinhaber war Ben Addison eingetragen.
     »Ich weiß schon«, sagte Ben, als er den Schrecken in Lisas Gesicht sah. »Er hat alle wichtigen Informationen wie den Namen der Bank und die Kontonummer ausgestrichen, aber dafür gesorgt, daß wir meinen Namen entdecken.«
    »Der siebzehnte November?« Lisa betrachtete das Datum der ersten und einzigen Einzahlung. »Was ist denn da passiert?«
    »Das wollte ich gerade nachprüfen.« Ben griff nach seinem Tischkalender und blätterte zum November zurück. »Genau, wie ich dachte. Das ist der Tag, an dem das CMI-Urteil verkündet wurde.«
    »Hast du irgendeine Ahnung, was auf der Kassette ist?« Lisa ließ die Kopien sinken.
    »Nein.« Ben zog eine Schublade auf und holte sein Diktiergerät hervor. »Aber ich möchte wetten, daß es sich nicht um James Taylors Greatest Hits handelt.« Ben legte das Band in den kleinen Recorder.
    »Was ist eigentlich mit der CMI-Fusion? Ist die nicht nächste Woche fällig?«
    »Wahrscheinlich wird es noch ein paar Wochen dauern. Blake und Osterman haben darum gebeten, mehr Zeit für ihre Voten zu bekommen. Du weißt ja, wie es ist - Fusionen führen immer zu Verwirrung. Es dauert ewig, den ganzen Kartellquatsch durchzuackern.«
    »Und wer gewinnt?«
    »Es war eigentlich ziemlich aufregend. Als es bei der Sitzung zu einer Abstimmung kam, stand es fünf zu vier gegen CMI. In letzter Minute ...« »Scheiße«, sagte Ben und hielt das Tonband an. »Er hat unser ganzes Gespräch mitgeschnitten.«
    »War das der Tag, an dem du ihm das Urteil verraten hast?«
    »Nein, damals haben wir bloß Kochrezepte ausgetauscht. Natürlich war das der Tag.«
    »Jetzt mach doch -«
    »Verdammt!« Ben schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. »Wie konnte ich bloß so blöd sein?«
    »Hör mal, du konntest es ja unmöglich ahnen«, beschwichtigte ihn Lisa. »Du hast doch geglaubt, Rick sei dein Freund.«
    »Aber wenn ich nie etwas gesagt hätte -«
    »Dann würdest du

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