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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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für Sie reinkommt. Das ist zwar nicht meine Idee, aber so läuft es hier.«
    »Sie wissen, daß das ungesetzlich ist«, sagte Ben sachlich.
    »Da kommt es nicht drauf an - so macht sie's eben. Ich soll Ihnen sogar sagen, daß Sie Ihr Päckchen erst bekommen, wenn Sie die Rechnung bezahlt haben.«
    »Welches Päckchen?«
    »Ach, tut mir leid - ich hab' gedacht, Sie wüßten es schon. Wir haben hier ein Päckchen für Sie. Deshalb sollte ich Sie wohl auch anrufen.«
    »Könnten Sie mal nach dem Poststempel sehen?« fragte Ben nervös. »Ich will wissen, ob es was Wichtiges ist.«
    »Klar. Moment mal.«
    Ben sah Lisa an. »Das wirst du nie im Leben glauben.«
    »Alvy, sind Sie noch dran?« meldete sich Scott.
    »Bin ich«, sagte Ben.
    »Es ist vor ein paar Tagen abgestempelt, aber es ist wahrscheinlich erst gestern reingekommen.«
    »Vielen Dank«, sagte Ben. »Ich komme spätestens heute nachmittag vorbei, um meine Schulden zu bezahlen.«
    »Alles klar. Ihr Päckchen wartet an der Theke auf Sie.«
    Ben legte auf und ging sofort zur Tür.
    »Was ist denn los?« wollte Lisa wissen. »Wo willst du hin?«
    »In meinem Postfach liegt ein Päckchen.«
    »Na und? Das heißt doch gar nichts.«
    »Natürlich heißt das was«, sagte Ben. »Schließlich ist Rick der einzige, der das Fach benutzt.«
    »Ist doch egal. Die Marshals überwachen es.«
    »Das weiß ich nicht.« Ben hatte schon die Hand auf dem Türknauf. »Der Poststempel ist schon ein paar Tage alt, und die Marshals haben vielleicht erst heute alles in Gang gesetzt.«
    »Ich bin sicher, daß sie -«
     »Ich bin mir über gar nichts mehr sicher«, unterbrach Ben sie, während er die Tür öffnete. »Wenn Rick uns einen Schritt voraus ist, sind wir in echten Schwierigkeiten.«
    Zwanzig Minuten später kam Ben mit einem kleinen braunen Umschlag in der Hand zurück. Bevor er ein Wort sagen konnte, bemerkte er Lisas verstörten Gesichtsausdruck. »Was ist denn los?«
    »Dennis Fisk von den Marshals unten war gerade hier. Er will mit dir sprechen, sobald du zurück bist.«
    »Hat er noch etwas gesagt?« Ben warf den Umschlag auf seinen Schreibtisch.
    »Er hat mich gefragt, warum Eric in unserem Büro war, nachdem das Grinnell-Urteil verkündet wurde.«
    »Das darf ja nicht wahr sein.« Ben hob den Telefonhörer ab. »Heute geht wirklich alles schief.« Wütend wählte er eine Nummer und wartete auf die Antwort der Sekretärin. »Tag, hier spricht Ben Addison. Verbinden Sie mich bitte mit Carl Lungen.«
    Sekunden später meldete sich Lungen. »Tag, Ben. Wir haben uns ja lange nicht gesprochen. Wie waren die Feiertage?«
    »Ich will Ihnen mal was sagen«, erklärte Ben erregt. »Wenn Sie mich wegen irgendwas verdächtigen, erwarte ich von Ihnen so viel Anstand, daß Sie es mir ins Gesicht sagen. Schicken Sie bloß nicht Fisk hier rauf, um mich einzuschüchtern. Ich hab' Ihren verdammten Lügendetektortest bestanden und jede Ihrer Fragen beantwortet.« »Warum atmen Sie nicht erst mal tief durch und beruhigen sich«, schlug Lungen vor.
    »Ich will mich nicht beruhigen. Ich will wissen, was das Ganze soll.«
    »Fisk hat gar nicht versucht, Sie einzuschüchtern. Er hat Ihnen bloß eine Nachricht überbracht.«
    »Ich habe Voice Mail. Die Funktionsweise eines Telefons ist Ihnen wohl bekannt.«
    »Hören Sie, Ben, wir haben uns Ihnen gegenüber mehr als fair verhalten, seit diese ganze Sache angefangen hat.«
    »Welche Sache}« unterbrach Ben ihn. »Sie reden immer über irgendeine Sache, ohne mir jemals genau sagen zu können, worum es sich bei dieser mysteriösen Sache handelt.«
    »Ich will es mal so formulieren«, erwiderte Lungen. »Vor drei Wochen haben Sie uns geschworen, Sie und Eric würden nicht mehr miteinander reden. Ein paar Tage später war Eric nicht nur im Gericht, sondern auch in Ihrem Büro. Und nicht nur das, er hat sogar einen anderen Namen benutzt, um hier hereinzukommen. Muß ich Ihnen erst sagen, was ich darüber denke, oder wollen Sie mir endlich die Wahrheit sagen?«
    »Jetzt haben Sie mich«, sagte Ben. »Sie haben alles rausbekommen. Eric und ich sind wieder Freunde. Alarmieren Sie das Militär.«
    »Das ist nicht zum Spaßen -«
    »Sie haben verdammt recht, daß das nicht zum Spaßen ist«, schnitt Ben ihm das Wort ab. »Schließlich ist es mein Leben, mit dem Sie da spielen. Offensichtlich haben Sie sich die letzten beiden Wochen das Hirn zermartert, um mein Verbrechen aufzuklären. Nur muß ich Ihnen leider sagen, daß es nicht ungesetzlich ist,

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