Der Zirkulationsprozess des Kapitals
Dienst der kapitalistischen Produktion gepreßt; den Webern z.B. Kette und Einschlag von Kaufleuten direkt oder durch Vermittlung von Faktoren geliefert. (Abgekürzt nach: »Reports by H. M. Secretaries of Embassy and Legation, on the Manufactures, Commerce etc.«, Nr. 8, 1865, p. 86, 87.) Man sieht hier, wie das Auseinanderfallen von Produktionsperiode und Arbeitsperiode, welche letztre nur einen Teil der erstren bildet, die natürliche Grundlage der Vereinigung der Agrikultur mit ländlicher Nebenindustrie bildet, wie andrerseits letztre wieder Anhaltspunkt wird für den Kapitalisten, der sich zunächst als Kaufmann dazwischendrängt. Indem die kapitalistische Produktion dann später die Scheidung zwischen Manufaktur und Agrikultur vollzieht, wird der Landarbeiter immer mehr von bloß zufälliger Nebenbeschäftigung abhängig und seine Lage dadurch verschlechtert. Für das Kapital, wie man später sehn wird, gleichen sich alle Verschiedenheiten im Umschlag aus. Für den Arbeiter nicht.
Während in den meisten Zweigen der eigentlichen Industrie, des Bergbaus, des Transports usw. der Betrieb ein gleichmäßiger ist, gleichmäßige Arbeitszeit jahraus, jahrein gearbeitet wird und, von Preisschwankungen, Geschäftsstörungen etc. als von anormalen Unterbrechungen abgesehn, die Auslagen für das in den täglichen Zirkulationsprozeß eingehende Kapital sich gleichmäßig verteilen; während ebenfalls, bei sonst gleichbleibenden Marktverhältnissen, auch der Rückfluß des zirkulierenden Kapitals oder seine Erneuerung das Jahr hindurch in gleichmäßige Perioden sich verteilt – findet in den Kapitalauslagen, wo die Arbeitszeit nur einen Teil der Produktionszeit bildet, im Laufe der verschiednen Perioden des Jahrs die größte Ungleichmäßigkeit in der Auslage von zirkulierendem Kapital statt, indes der Rückfluß nur auf einmal zu der durch Naturbedingungen fixierten Zeit erfolgt. Bei gleicher Stufenleiter des Geschäfts, d.h. bei gleicher Größe des vorgeschoßnen zirkulierenden Kapitals, muß es daher in größren Massen auf einmal und auf längre Zeit vorgeschossen werden als in den Geschäften mit kontinuierlichen Arbeitsperioden. Die Lebensdauer des fixen Kapitals unterscheidet sich hier auch bedeutender von der Zeit, worin es wirklich produktiv fungiert. Mit der Differenz von Arbeitszeit und Produktionszeit wird natürlich auch die Gebrauchszeit des angewandten fixen Kapitals auf längre oder kürzre Zeit fortwährend unterbrochen, wie z.B. im Ackerbau bei Arbeitsvieh, Geräten und Maschinen. Soweit dies fixe Kapital aus Arbeitstieren besteht, erheischt es fortwährend dieselben oder fast dieselben Ausgaben in Futter etc. wie während der Zeit, worin es arbeitet. Bei toten Arbeitsmitteln verursacht auch der Nichtgebrauch eine gewisse Entwertung. Es findet also überhaupt Verteuerung des Produkts statt, indem die Wertabgabe an das Produkt sich berechnet nicht nach der Zeit, worin das fixe Kapital fungiert, sondern nach der Zeit, worin es Wert verliert. In diesen Produktionszweigen bildet das Brachliegen des fixen Kapitals, ob noch mit laufenden Kosten verbunden oder nicht, ebenso eine Bedingung seiner normalen Anwendung wie z.B. der Verlust eines gewissen Quantums von Baumwolle bei der Spinnerei; und ebenso zählt bei jedem Arbeitsprozeß die unter den normalen technischen Bedingungen unproduktiv, aber unvermeidlich, verausgabte Arbeitskraft geradesogut wie die produktive. Jede Verbeßrung, die unproduktive Verausgabung von Arbeitsmitteln, Rohstoff und Arbeitskraft vermindert, vermindert auch den Wert des Produkts.
In der Landwirtschaft vereinigt sich beides, die längre Dauer der Arbeitsperiode und die große Differenz zwischen Arbeitszeit und Produktionszeit. Hodgskin bemerkt darüber richtig:
»Der Unterschied in der Zeit«, 〈obgleich er hier nicht zwischen Arbeitszeit und Produktionszeit unterscheidet} »die erforderlich ist, um die Produkte der Landwirtschaft fertigzumachen, und der von andern Arbeitszweigen, ist die Hauptursache der großen Abhängigkeit der Landwirte. Sie können ihre Waren nicht in kürzrer Zeit zu Markte bringen als in einem Jahr. Während dieses ganzen Zeitraums müssen sie borgen vom Schuhmacher, Schneider, Schmied, Wagenmacher und den verschiednen andren Produzenten, von denen sie Produkte brauchen, und welche Produkte in wenig Tagen oder Wochen fertig werden. Infolge dieses natürlichen Umstands, und infolge der raschern Reichtumsvermehrung in den andern Arbeitszweigen, sind die
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