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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Grundbesitzer, die den Boden des ganzen Reichs monopolisiert haben, obgleich sie außerdem sich das Monopol der Gesetzgebung angeeignet haben, dennoch unfähig, sich und ihre Diener, die Pächter, vor dem Schicksal zu retten, die abhängigsten Leute im Lande zu werden.« (Thomas Hodgskin, »Popular Political Economy«, London 1827, p. 147, Note.)
    Alle Methoden, wodurch teilweis die Ausgaben in Arbeitslohn und Arbeitsmitteln in der Agrikultur gleichmäßiger über das ganze Jahr verteilt werden, teilweis der Umschlag verkürzt wird, indem verschiedenartigere Produkte erzeugt und so verschiedne Ernten während des Jahres möglich werden, erheischen Vergrößrung des in der Produktion vorgeschoßnen, in Arbeitslohn, Dünger, Samen etc. ausgelegten zirkulierenden Kapitals. So beim Übergang von der Dreifelderwirtschaft mit Brache zur Fruchtwechselwirtschaft ohne Brache. So bei den cultures dérobées in Flandern.
    »Man nimmt die Wurzelgewächse in culture dérobée; dasselbe Feld trägt zuerst Getreide, Flachs, Raps, für die Bedürfnisse der Menschen, und nach der Ernte werden Wurzelkräuter gesät zur Erhaltung des Viehs. Dies System, wobei das Hornvieh fortwährend im Stall bleiben kann, ergibt eine beträchtliche Anhäufung von Dünger und wird so der Angelpunkt der Wechselwirtschaft. Mehr als ein Drittel der bebauten Oberfläche wird in den Sandgegenden auf die cultures dérobées verwandt; es ist gerade so, als ob man die Ausdehnung des bebauten Landes um ein Drittel vermehrt hätte.«
    Neben Wurzelgewächsen wird hierzu auch Klee und andre Futterkräuter verwandt.
    »Der Ackerbau, so auf einen Punkt getrieben, wo er in Gartenbau übergeht, erfordert begreiflicherweise ein verhältnismäßig beträchtliches Anlagekapital. In England rechnet man 250 Franken Anlagekapital auf die Hektare. In Flandern werden unsre Bauern ein Anlagekapital von 500 Franken per Hektare wahrscheinlich viel zu niedrig finden.« (»Essais sur l'Économie Rurale de la Belgique«, par Émile de Laveleye. Bruxelles 1863, p. 59, 60, 63.)
    Nehmen wir schließlich die Holzzucht. –
    »Die Holzproduktion unterscheidet sich von den meisten übrigen Produktionen wesentlich dadurch, daß bei ihr die Naturkraft selbständig wirkt und bei natürlicher Verjüngung der Menschen- und Kapitalkraft nicht bedarf. Übrigens ist auch selbst da, wo die Wälder künstlich verjüngt werden, der Aufwand von Menschen- und Kapitalkraft neben dem Wirken der Naturkräfte nur gering. Außerdem findet der Wald noch auf Bodenarten und in Lagen Gedeihen, wo das Getreide nicht mehr fortkommt oder dessen Produktion doch nicht mehr lohnt. Der Waldbau erfordert aber auch, zu einer regelmäßigen Wirtschaft, einen größren Flächenraum als die Getreidekultur, indem bei kleinren Parzellen keine forstwirtschaftliche Schlagführung ausführbar ist, die Nebennutzungen meist verloren gehn, der Forstschutz schwerer zu handhaben ist. usw. Der Produktionsprozeß ist aber auch an so lange Zeiträume gebunden, daß er über die Pläne einer Privatwirtschaft, einzeln sogar über die Zeit eines Menschenlebens hinausgeht. Das für Erwerbung des Waldbodens A14 angelegte Kapital«
    〈bei Gemeinproduktion fällt dieses Kapital fort und ist die Frage nur, wieviel Boden die Gemeinde für Waldproduktion dem Acker- und Weideboden entziehen kann}
    »trägt nämlich erst nach langer Zeit lohnende Früchte und schlägt nur teilweise, vollständig aber erst bei manchen Holzarten in Fristen A15 bis zu 150 Jahren um. Außerdem erfordert die nachhaltige Holzproduktion selbst einen Vorrat lebendigen Holzes, welcher das zehn- bis vierzigfache der jährlichen Nutzung beträgt. Wer daher nicht noch andres Einkommen hat und bedeutende Waldstrecken besitzt, kann keine regelmäßige Waldwirtschaft führen.« (Kirchhof, p. 58.)
    Die lange Produktionszeit (die einen relativ nur geringen Umfang der Arbeitszeit einschließt), daher die Länge ihrer Umschlagsperioden, macht die Waldzucht zu einem ungünstigen Privat- und daher kapitalistischen Betriebszweig, welcher letztre wesentlich Privatbetrieb ist, auch wenn statt des einzelnen Kapitalisten der assoziierte Kapitalist auftritt. Die Entwicklung der Kultur und Industrie überhaupt hat sich von jeher so tätig in der Zerstörung der Waldungen gezeigt, daß dagegen alles, was sie umgekehrt zu deren Erhaltung und Produktion getan hat, eine vollständig verschwindende Größe ist.
    Besonders bemerkenswert in dem Zitat von Kirchhof ist folgende

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