Der Zirkulationsprozess des Kapitals
Gesamtwert der jährlich produzierten Konsumtionsmittel ist also gleich dem während des Jahrs reproduzierten variablen Kapitalwert II plus dem neuproduzierten Mehrwert II (d.h. gleich dem sub II während des Jahrs produzierten Wert) plus dem während des Jahrs reproduzierten variablen Kapitalwert I und dem neuproduzierten Mehrwert I (also plus dem sub I während des Jahrs produzierten Wert).
Unter Voraussetzung einfacher Reproduktion ist also der Gesamtwert der jährlich produzierten Konsumtionsmittel gleich dem jährlichen Wertprodukt, d.h. gleich dem ganzen durch die gesellschaftliche Arbeit während des Jahrs produzierten Wert, und muß es sein, da bei einfacher Reproduktion dieser ganze Wert verzehrt wird.
Der totale gesellschaftliche Arbeitstag zerfällt in zwei Teile: 1. notwendige Arbeit; sie schafft im Lauf des Jahrs einen Wert von 1500 v ; 2. Mehrarbeit; sie schafft einen zuschüssigen Wert oder Mehrwert von 1500 m . Die Summe dieser Werte = 3000, ist gleich dem Wert der jährlich produzierten Konsumtionsmittel von 3000. Der Totalwert der während des Jahrs produzierten Konsumtionsmittel ist also gleich dem Totalwert, den der totale gesellschaftliche Arbeitstag während des Jahrs produziert, gleich dem Wert des gesellschaftlichen variablen Kapitals plus dem gesellschaftlichen Mehrwert, gleich dem totalen jährlichen Neuprodukt.
Aber wir wissen, daß, obgleich diese beiden Wertgrößen sich decken, deswegen keineswegs der Totalwert der Waren II, der Konsumtionsmittel, in dieser Abteilung der gesellschaftlichen Produktion produziert worden ist. Sie decken sich, weil der sub II wiedererscheinende konstante Kapitalwert gleich ist dem sub I neuproduzierten Wert (variablem Kapitalwert plus Mehrwert); daher I (v + m) den Teil des Produkts von II kaufen kann, der für seine Produzenten (in Abteilung II) konstanten Kapitalwert darstellt. Es zeigt sich daher, warum, obgleich für die Kapitalisten II der Wert ihres Produkts zerfällt in c + v + m, gesellschaftlich betrachtet der Wert dieses Produkts zerfällbar ist in v + m. Dies ist nämlich nur der Fall, weil II c hier gleich I (v + m) und diese beiden Bestandteile des gesellschaftlichen Produkts durch ihren Austausch ihre Naturalformen miteinander austauschen, daher nach diesem Umsatz II c wieder in Produktionsmitteln, I (v + m) dagegen in Konsumtionsmitteln existiert.
Und es ist dieser Umstand, der A. Smith veranlaßt hat zu behaupten, der Wert des jährlichen Produkts löse sich in v + m auf. Es gilt dies 1. nur für den aus Konsumtionsmitteln bestehenden Teil des jährlichen Produkts, und 2. gilt es nicht in dem Sinn, daß dieser Totalwert in II produziert wird und sein Produktenwert daher gleich ist dem sub II vorgeschoßnen variablen Kapitalwert plus dem sub II produzierten Mehrwert. Sondern nur in dem Sinn, daß II (c + v + m) = II (v + m) + I (v + m) oder weil II c = I (v + m) .
Es folgt ferner:
Obgleich der gesellschaftliche Arbeitstag (d.h. die während des ganzen Jahrs von der gesamten Arbeiterklasse verausgabte Arbeit), wie jeder individuelle Arbeitstag, nur in zwei Teile zerfällt, nämlich in notwendige Arbeit plus Mehrarbeit, obgleich daher der von diesem Arbeitstag produzierte Wert ebenfalls nur in zwei Teile zerfällt, nämlich in den variablen Kapitalwert, d.h. den Wertteil, womit der Arbeiter seine eignen Reproduktionsmittel kauft, und den Mehrwert, den der Kapitalist zu seiner eignen individuellen Konsumtion verausgaben kann –, so wird dennoch, gesellschaftlich betrachtet, ein Teil des gesellschaftlichen Arbeitstages ausschließlich verausgabt in Produktion von frischem konstantem Kapital , nämlich von Produkten, die ausschließlich bestimmt sind, im Arbeitsprozeß als Produktionsmittel und daher in dem ihn begleitenden Verwertungsprozeß als konstantes Kapital zu fungieren. Nach unsrer Voraussetzung stellt sich der ganze gesellschaftliche Arbeitstag dar in einem Geldwert von 3000, wovon nur 1 / 3 = 1000 in der Abteilung II produziert wird, welche Konsumtionsmittel produziert, d.h. die Waren, worin sich der gesamte variable Kapitalwert und der gesamte Mehrwert der Gesellschaft schließlich realisiert. Nach dieser Voraussetzung werden also 2 / 3 des gesellschaftlichen Arbeitstags in der Produktion von neuem konstantem Kapital verwandt. Obgleich vom Standpunkt der individuellen Kapitalisten und Arbeiter der Abteilung I diese 2 / 3 des gesellschaftlichen Arbeitstags bloß zur Produktion von variablem Kapitalwert plus Mehrwert dienen, ganz
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