Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
Vom Netzwerk:
in verschiednen Stadien befindet. Keins dieser Stadien ist ein Haus, sondern nur ein wirklich existierender Bestandteil eines werdenden künftigen Hauses; also trotz seiner Wirklichkeit nur ideeller Bruchteil des ganzen Hauses, aber dennoch wirklich genug, um als Sicherheit für zusätzlichen Vorschuß zu dienen. (Siehe hierüber unten Kap. XII.)
    Drittens: Trennt sich die in W und G noch gemeinschaftliche Bewegung von Kapitalwert und Mehrwert nur teilweise (so daß ein Teil des Mehrwerts nicht als Revenue verausgabt wird) oder gar nicht, so geht im Kapitalwert selbst eine Veränderung vor noch innerhalb seines Kreislaufs, vor Vollendung desselben. In unserm Beispiel war der Wert des produktiven Kapitals gleich 422 Pfd. St. Setzt es also G – W fort, z.B. als 480 Pfd. St. oder 500 Pfd. St., so durchmißt es die letztern Stadien des Kreislaufs als ein um 58 Pfd. St. oder 78 Pfd. St. größerer Wert denn der anfängliche war. Es kann dies zugleich verbunden sein mit Änderung seiner Wertzusammensetzung. –
    W' – G', das zweite Stadium der Zirkulation und das abschließende Stadium des Kreislaufs I (G... G'), ist in unserm Kreislauf zweites Stadium desselben und erstes der Warenzirkulation. Soweit die Zirkulation in Betracht kommt, muß es also ergänzt werden durch G' – W'. Aber W' – G' hat nicht nur den Verwertungsprozeß (hier die Funktion von P, das erste Stadium) bereits hinter sich, sondern sein Resultat, das Warenprodukt W', ist bereits realisiert. Der Verwertungsprozeß des Kapitals, sowie die Realisierung des Warenprodukts, worin sich der verwertete Kapitalwert darstellt, ist also beendet mit W' – G'.
    Wir haben also einfache Reproduktion vorausgesetzt, d.h. daß g – w sich ganz trennt von G – W. Da beide Zirkulationen, w – g – w ebenso wie W – G – W, der allgemeinen Form nach der Warenzirkulation angehören (und daher auch keine Wertdifferenzen zwischen den Extremen zeigen), so ist es leicht, wie die Vulgärökonomie es tut, den kapitalistischen Produktionsprozeß aufzufassen als bloße Produktion von Waren, Gebrauchswerten zur Konsumtion irgendeiner Art bestimmt, die der Kapitalist nur produziert, um sie durch Waren von anderm Gebrauchswert zu ersetzen oder sie damit umzutauschen, wie es in der Vulgärökonomie fälschlich heißt.
    W' tritt von vornherein als Warenkapital auf, und der Zweck des ganzen Prozesses, die Bereicherung (Verwertung) schließt eine mit der Größe des Mehrwerts (also auch des Kapitals) wachsende Konsumtion des Kapitalisten keineswegs aus, sondern erst recht ein.
    In der Zirkulation der Revenue des Kapitalisten dient in der Tat die produzierte Ware w (oder der ihr ideell entsprechende Bruchteil des Warenprodukts W') nur dazu, sie zuerst in Geld und aus Geld in eine Reihe andrer, der Privatkonsumtion dienender Waren umzusetzen. Aber der kleine Umstand ist hierbei nicht zu übersehn, daß w Warenwert ist, der dem Kapitalisten nichts gekostet hat, Verkörperung von Mehrarbeit, daher es ursprünglich als Bestandteil des Warenkapitals W' auf die Bühne tritt. Dies w selbst ist also schon seiner Existenz nach gebunden an den Kreislauf des prozessierenden Kapitalwerts, und kommt dieser ins Stocken oder wird sonstwie gestört, so beschränkt sich nicht nur die Konsumtion von w, oder hört ganz auf, sondern damit zugleich der Absatz für die Warenreihe, welche den Ersatz für w bildet. Dasselbe ist der Fall, wenn W' – G' mißlingt oder nur ein Teil von W' verkäuflich ist.
    Wir sahen, daß w – g – w, als Zirkulation der Revenue des Kapitalisten, nur in die Kapitalzirkulation eingeht, solange w Wertteil von W', dem Kapital in seiner Funktionsform von Warenkapital, ist: aber sobald verselbständigt durch g – w, also in der ganzen Form w – g – w, geht sie nicht in die Bewegung des vom Kapitalisten vorgeschoßnen Kapitals ein, obgleich sie aus derselben hervorgeht. Sie hängt damit soweit zusammen, als die Existenz des Kapitals die Existenz des Kapitalisten voraussetzt, und diese letztere ist bedingt durch seinen Verzehr von Mehrwert.
    Innerhalb der allgemeinen Zirkulation fungiert W', z.B. Garn, nur als Ware; aber als Moment der Zirkulation des Kapitals fungiert es als Warenkapital, eine Gestalt, die der Kapitalwert abwechselnd annimmt und abstößt. Nach dem Verkauf des Garns an den Kaufmann ist es aus dem Kreislaufsprozeß desjenigen Kapitals, dessen Produkt es ist, entfernt, befindet sich aber trotzdem fortwährend als Ware im Umkreis der allgemeinen

Weitere Kostenlose Bücher