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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Arbeit. Und zwar ist die erhaltende Kraft der Arbeit doppelter Art. Einerseits erhält sie den Wert der Arbeitsmaterialien, indem sie ihn auf das Produkt überträgt, andrerseits erhält sie den Wert der Arbeitsmittel, soweit sie nicht auch diesen auf das Produkt überträgt, durch Erhaltung ihres Gebrauchswerts, vermittelst ihrer Aktion im Produktionsprozeß.
    Das fixe Kapital erfordert aber auch positive Arbeitsauslage zu seiner Instandhaltung. Die Maschinerie muß von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Es handelt sich hier um zusätzliche Arbeit, ohne welche sie gebrauchsunfähig wird; um bloße Abwehr schädlicher elementarer Einflüsse, die vom Produktionsprozeß unzertrennlich sind, also um Erhaltung im werkfähigen Zustand im wörtlichsten Sinn. Die normale Lebenszeit des fixen Kapitals ist selbstredend darauf berechnet, daß die Bedingungen erfüllt werden, unter denen es während dieser Zeit normal fungieren kann, ganz wie man unterstellt, daß, wenn ein Mensch im Durchschnitt 30 Jahre lebt, er sich auch wäscht. Es handelt sich hier auch nicht um Ersatz der in der Maschine enthaltnen Arbeit, sondern um beständige zusätzliche Arbeit, die ihr Gebrauch nötig macht. Es handelt sich nicht um Arbeit, die die Maschine tut, sondern die an ihr getan wird, worin sie nicht Produktionsagent ist, sondern Rohmaterial. Das in dieser Arbeit ausgelegte Kapital, obgleich es nicht in den eigentlichen Arbeitsprozeß eingeht, dem das Produkt seinen Ursprung verdankt, gehört zum flüssigen Kapital. Diese Arbeit muß beständig in der Produktion verausgabt, ihr Wert also auch beständig durch den Wert des Produkts ersetzt werden. Das in ihr ausgelegte Kapital gehört zu dem Teil des flüssigen Kapitals, der die allgemeinen Unkosten zu decken hat und nach einer jährlichen Durchschnittsrechnung auf das Wertprodukt zu verteilen ist. Wir haben gesehn, daß in der eigentlichen Industrie diese Arbeit der Reinigung von den Arbeitern gratis in den Ruhepausen und eben deswegen auch oft während des Produktionsprozesses selbst vorgeht, wo sie die Quelle der meisten Unfälle wird. Diese Arbeit zählt nicht im Preis des Produkts. Der Konsument erhält sie sofern gratis. Andrerseits hat der Kapitalist so die Erhaltungskosten seiner Maschine umsonst. Der Arbeiter zahlt in eigner Person, und dies bildet eins der Selbsterhaltungsmysterien des Kapitals, die der Tat nach einen juristischen Anspruch des Arbeiters auf die Maschinerie bilden und ihn selbst vom bürgerlichen Rechtsstandpunkt aus zu ihrem Miteigentümer machen. In verschiednen Produktionszweigen jedoch, wo die Maschinerie zu ihrer Reinigung aus dem Produktionsprozeß entfernt werden muß, und die Reinigung daher nicht unterderhand geschehn kann, wie z.B. bei Lokomotiven, zählt diese Erhaltungsarbeit unter den laufenden Kosten, also als Element des flüssigen Kapitals. Eine Lokomotive muß nach höchstens dreitägiger Arbeit in den Schuppen gebracht und dort gereinigt werden; der Kessel muß erst abkühlen, wenn er ohne Schädigung ausgewaschen werden soll. (R. C., Nr. 17823.)
    Die eigentlichen Reparaturen oder Flickarbeiten erheischen Auslage von Kapital und Arbeit, die nicht in dem ursprünglich vorgeschoßnen Kapital enthalten sind, also auch durch den allmählichen Wertersatz des fixen Kapitals jedenfalls nicht immer ersetzt und gedeckt werden können. Ist z.B. der Wert des fixen Kapitals = 10000 Pfd. St. und seine Gesamtlebenszeit = 10 Jahre, so ersetzen diese 10000 Pfd. St., nach zehn Jahren ganz in Geld verwandelt, nur den Wert des ursprünglichen Anlagekapitals, aber sie ersetzen nicht das inzwischen in Reparaturen neu zugesetzte Kapital, resp. Arbeit. Es ist dies ein zuschüssiger Wertbestandteil, der auch nicht auf einmal vorgeschossen wird, sondern je nach Bedürfnis, und dessen verschiedne Vorschußzeiten der Natur der Sache nach zufällig sind. Solche spätere, dosenweise, zusätzliche Kapitalauslage in Arbeitsmitteln und Arbeitskraft erheischt alles fixe Kapital.
    Die Beschädigungen, denen einzelne Teile der Maschinerie etc. ausgesetzt sind, sind der Natur der Sache nach zufällig, und so sind daher auch die dadurch ernötigten Reparaturen. Dennoch scheiden sich aus dieser Masse zwei Sorten von Reparaturarbeiten ab, die einen mehr oder minder festen Charakter haben und in verschiedne Perioden der Lebenszeit des fixen Kapitals fallen – Gebresten des Kindesalters und die viel zahlreicheren Gebresten des über die mittlere Lebenszeit hinausgerückten Alters. Eine

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