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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Preiszusatz mehr, als er wirklich zusetzt, der andre weniger. Dies, wie alle andren Umstände, die bei gleicher Exploitation der Arbeitskraft den Gewinn verschiedner Kapitalisten in demselben Geschäftszweig verschieden machen, trägt dazu bei, die Einsicht in die wahre Natur des Mehrwerts zu erschweren.
    Die Grenze zwischen eigentlicher Reparatur und Ersatz, zwischen Erhaltungskosten und Erneuerungskosten, ist eine mehr oder weniger fließende. Daher der ewige Streit, bei Eisenbahnen z.B., ob gewisse Ausgaben Reparatur oder Ersatz sind, ob sie auslaufender Ausgabe oder dem Grundkapital bestritten werden müssen. Übertragung von Reparaturausgaben auf Kapitalkonto, statt auf Revenuekonto, ist das bekannte Mittel, wodurch Eisenbahndirektionen ihre Dividenden künstlich in die Höhe schrauben. Jedoch hat auch hierfür die Erfahrung die wesentlichsten Anhaltspunkte bereits geliefert. Die nachträglichen Arbeiten während der ersten Lebensperiode der Eisenbahn z.B. sind
    »keine Reparaturen, sondern müssen angesehn werden als wesentlicher Bestandteil des Bahnbaus, und sind also dem Kapitalkonto zu belasten, da sie nicht aus dem Verschleiß oder der normalen Wirkung des Verkehrs herrühren, sondern der ursprünglichen und unvermeidlichen Unvollkommenheit des Bahnbaus geschuldet sind«. (Lardner, l.c. p. 40.)
    »Dagegen ist es die einzig richtige Methode, die Revenue eines jeden Jahres zu belasten mit der Entwertung, die notwendigerweise eingetreten ist, damit diese Revenue verdient werden konnte, einerlei, ob die Summe wirklich ausgegeben ist oder nicht.« (Captain Fitzmaurice, »Committee of Inquiry on Caledonian Railway«, abgedruckt in »Money Market Review«, 1868.)
    Praktisch unmöglich und zwecklos wird die Trennung von Ersatz und Erhaltung des fixen Kapitals in der Landwirtschaft, wenigstens soweit sie noch nicht mit Dampf arbeitet.
    »Bei einem vollständigen, jedoch nicht übertrieben starken Bestande des Gerätinventars« (Bedarf an Acker- und sonstigen Arbeits- und Wirtschaftsgeräten aller Art) »pflegt man im großen Durchschnitt die jährliche Abnutzung und Unterhaltung des Gerätinventars nach Verschiedenheit der vorliegenden Verhältnisse zu 15-25% vom Anschaffungskapital anzuschlagen.« (Kirchhof, »Handbuch der landwirthschaftlichen Betriebslehre«, Dessau 1852, p. 137.)
    Bei dem Betriebsmaterial einer Eisenbahn ist Reparatur und Ersatz gar nicht zu trennen.
    »Wir erhalten unser Betriebsmaterial der Zahl nach aufrecht. Welche Anzahl von Lokomotiven wir auch haben, diese Zahl erhalten wir aufrecht. Wird eine im Lauf der Zeit unbrauchbar, so daß es vorteilhafter ist, eine neue zu bauen, so bauen wir sie auf Kosten der Revenue, wobei wir der Revenue natürlich den Wert der von der alten Maschine übrigen Materialien gutschreiben... Es bleibt immer ziemlich viel übrig... Die Räder, die Achsen, die Kessel etc., kurz, ein gutes Stück der alten Lokomotive bleibt übrig.« (T. Gooch, Chairman of Great Western Railway Co., R. C. Nr. 17327, 17329.) – »Reparieren heißt erneuern; für mich existiert das Wort ›Ersatz‹ nicht; ... hat eine Eisenbahngesellschaft einen Wagen oder eine Lokomotive einmal gekauft, so sollte sie sie so reparieren, daß sie in Ewigkeit fortlaufen können.« (17784.) »Wir rechnen 8 1 / 2 d. für die englische Zugmeile an Lokomotivkosten. Aus diesen 8 1 / 2 a d. erhalten wir die Lokomotiven für immer. Wir erneuern unsre Maschinen. Wenn Sie eine Maschine neu kaufen wollen, so geben Sie mehr Geld aus, als nötig ist... An der alten Maschine finden sich immer ein paar Räder, eine Achse oder sonst ein Stück, das brauchbar ist, und das hilft eine Maschine wohlfeiler herstellen, die ebensogut ist wie eine ganz neue.« (17790.) »Ich produziere jetzt jede Woche eine neue Lokomotive, d.h. die so gut wie neu ist, denn Kessel, Zylinder und Gestell sind neu.« (17823. Archibald Sturrock, Locomotive Superintendent of Great Northern Railway, in R.C., 1867.)
    Ebenso bei den Wagen:
    »Im Lauf der Zeit wird der Vorrat der Lokomotiven und Wagen fortwährend erneuert; das eine Mal werden neue Räder angesteckt, das andre Mal ein neues Gestell gemacht. Die Teile, auf denen die Bewegung beruht und die dem Verschleiß am meisten ausgesetzt sind, werden allmählich erneuert; die Maschinen und Wagen können dann einer solchen Reihe von Reparaturen unterworfen werden, daß in manchen von ihnen nicht eine Spur von dem alten Material übrig ist... Selbst wenn sie ganz reparaturunfähig werden, werden

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