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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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quantitativ, der Umschlagsdauer nach, verschieden sind.
    Diese qualitative Dieselbigkeit findet nicht statt, wenn wir P... P – die Form des kontinuierlichen Produktionsprozesses – zum Ausgangspunkt nehmen. Denn bestimmte Elemente von P müssen beständig in natura ersetzt werden, andre nicht. Wohl aber gibt die Form G... G' diese Dieselbigkeit des Umschlags. Nehmen wir z.B. eine Maschine zum Wert von 10000 Pfd. St., die zehn Jahre dauert, wovon sich also jährlich 1 / 10 = 1000 Pfd. St. in Geld rückverwandelt. Diese 1000 Pfd. St. haben sich im Lauf eines Jahres aus Geldkapital in produktives Kapital und Warenkapital und aus diesem in Geldkapital rückverwandelt. Sie sind zu ihrer ursprünglichen Geldform zurückgekehrt, wie das flüssige Kapital, wenn wir es unter dieser Form betrachten, und es ist dabei gleichgültig, ob das Geldkapital von 1000 Pfd. St. wieder am Ende des Jahres in die Naturalform einer Maschine rückverwandelt wird oder nicht. Bei der Berechnung des Gesamtumschlags des vorgeschoßnen produktiven Kapitals fixieren wir daher alle seine Elemente in der Geldform, so daß die Rückkehr zur Geldform den Umschlag schließt. Wir betrachten den Wert immer als in Geld vorgeschossen, selbst beim kontinuierlichen Produktionsprozeß, wo diese Geldform des Werts nur die des Rechengelds ist. So können wir dann den Durchschnitt ziehn.
    3. Es folgt, daß selbst wenn der bei weitem größre Teil des vorgeschoßnen produktiven Kapitals aus fixem Kapital besteht, dessen Reproduktions-, also auch Umschlagszeit, einen vieljährigen Zyklus umfaßt, dennoch der während des Jahres umgeschlagene Kapitalwert infolge der wiederholten Umschläge des flüssigen Kapitals während des Jahres größer sein kann als der Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals.
    Das fixe Kapital sei = 80000 Pfd. St., seine Reproduktionszeit = 10 Jahre, so daß 8000 Pfd. St. davon jährlich zu ihrer Geldform zurückkehren oder es 1 / 10 seines Umschlags vollzieht. Das flüssige Kapital sei = 20000 Pfd. St. und schlage fünfmal im Jahre um. Das Gesamtkapital ist dann = 100000 Pfd. St. Das umgeschlagne fixe Kapital ist = 8000 Pfd. St.; das umgeschlagne flüssige Kapital = 5 * 20000 = 100000 Pfd. St. Also ist das während des Jahres umgeschlagne Kapital = 108000 Pfd. St., größer um 8000 Pfd. St. als das vorgeschoßne Kapital. 1 + 2 / 25 des Kapitals hat umgeschlagen.
    4. Der Wertumschlag des vorgeschoßnen Kapitals trennt sich also von seiner wirklichen Reproduktionszeit oder der realen Umschlagszeit seiner Bestandteile. Ein Kapital von 4000 Pfd. St. schlage z.B. fünfmal im Jahre um. Das umgeschlagne Kapital ist dann 5 * 4000 = 20000 Pfd. St. Was aber am Ende jedes Umschlags zurückkehrt, um wieder von neuem vorgeschossen zu werden, ist das ursprünglich vorgeschoßne Kapital von 4000 Pfd. St. Seine Größe wird nicht verändert durch die Anzahl der Umschlagsperioden, während deren es von neuem als Kapital fungiert. (Abgesehn vom Mehrwert.)
    In dem Beispiel sub 3 also ist nach der Voraussetzung am Ende des Jahres in die Hand des Kapitalisten zurückgekehrt a) eine Wertsumme von 20000 Pfd. St., die er von neuem in den flüssigen Bestandteilen des Kapitals auslegt, und b) eine Summe von 8000 Pfd. St., die sich durch den Verschleiß vom Wert des vorgeschoßnen fixen Kapitals losgelöst hat; daneben existiert nach wie vor dasselbe fixe Kapital im Produktionsprozeß fort, aber mit dem verminderten Wert von 72000 Pfd. St. statt 80000 Pfd. St. Es bedürfte also noch neunjähriger Fortsetzung des Produktionsprozesses, bis das vorgeschoßne fixe Kapital sich ausgelebt und sowohl als Produktbildner wie Wertbildner ausfungiert hat und ersetzt werden muß. Der vorgeschoßne Kapitalwert hat also einen Zyklus von Umschlägen zu beschreiben, im gegebnen Fall z.B. einen Zyklus von zehn jährlichen Umschlägen – und zwar ist dieser Zyklus bestimmt durch die Lebenszeit, daher die Reproduktionszeit oder Umschlagszeit des angewandten fixen Kapitals.
    In demselben Maße also, worin sich mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise der Wertumfang und die Lebensdauer des angewandten fixen Kapitals entwickelt, entwickelt sich das Leben der Industrie und des industriellen Kapitals in jeder besondren Anlage zu einem vieljährigen, sage im Durchschnitt zehnjährigen. Wenn einerseits die Entwicklung des fixen Kapitals dieses Leben ausdehnt, so wird es andrerseits abgekürzt durch die beständige Umwälzung der Produktionsmittel, die ebenfalls mit der

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