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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und Dina. Das ist ein großes Glück für uns.«
    »Auch ich bin glücklich, daß ich gleich eine ganze Familie auf einmal bekommen habe«, sagte Bill. »Hör nur, wie die Eulen heulen und schreien. Das ist ja ein tolles Konzert.«
    »Das Kuwitt, kuwitt macht der Waldkauz«, sagte Lucy, die von Jack gelernt hatte, die verschiedenen Vogelrufe zu unterscheiden. »Und das lange dumpfe Heulen ist von der Waldohreule.«
    »Und was in aller Welt ist das?« Bill war bei einem heiseren Kreischen zusammengefahren.
    Lucy lachte. »Das ist die Schleiereule. Sie schreckt Mäuse und Ratten mit ihrem Schrei auf.«
    »Na, mich hat sie auch tüchtig erschreckt«, sagte Bill.
    »Ach, da taucht ja schon das Haus auf. Komm mit hinein, Lucy. Sage aber lieber nichts, sondern überlaß mir die Unterhaltung mit Frau Ellis.«
    Sie klopften an und traten in die große gemütliche Küche. Obwohl der Abend warm war, brannte ein Feuer im Kamin. Tante Naomi, in einen warmen Schal gewickelt, saß davor und strickte.
    Frau Ellis eilte den Besuchern entgegen. »Nett, daß Sie sich bei uns sehen lassen, Herr Cunningham. Was kann ich für Sie tun? Bitte nehmen Sie Platz.«
    Lucy setzte sich in einen Schaukelstuhl und begann sanft zu schaukeln. Eine große getigerte Katze sprang auf ihren Schoß, rollte sich zusammen und schnurrte behaglich. Lucy fühlte sich sehr geehrt. Frau Ellis brachte ihr ein Stückchen Kuchen. Während sie daran knabberte, hörte sie ein wenig schläfrig der Unterhaltung zu. Bill sprach davon, wie sehr es ihnen in der Steinhütte gefiel.
    »Es ist hier so friedlich und einsam«, sagte er. »In diese Gegend verirrt sich wohl kaum einmal ein Fremder, nicht wahr?«
    »Gewöhnlich nicht. Aber gerade heute nachmittag kam ein fremdes Ehepaar hierher, und zwar in einem schönen schwarzen Wagen, der fast wie Ihrer aussah.«
    »Sie waren wohl vom Weg abgekommen«, meinte Bill.
    Obwohl er genau so ruhig wie immer sprach, spürte Lucy, daß er innerlich sehr gespannt war.
    »Nein, sie waren auf der Suche nach einem ruhigen Landhaus«, antwortete Frau Ellis. »Die Frau ist lange krank gewesen und braucht dringend Ruhe und gutes Essen. Jemand hatte ihnen von unserem Hof erzählt. Sie fragten an, ob sie bei uns Unterkunft bekommen könnten.«
    »Ach so«, sagte Bill. »Und — werden Sie die beiden aufnehmen?«
    »Ja, ich habe zugesagt. Mein Mann hat mich deswegen gescholten. Er sagte, ich sei zu gutmütig, und die Fremden würden mir viel Wirtschaft machen. Aber die Frau tat mir so leid. Morgen wollen sie wiederkommen. Ich glaube, es sind Ausländer.«
    »Ausländer«, wiederholte Bill langsam. »Das habe ich mir gedacht.«

Unerwarteter Besuch
    Lucy hörte auf zu schaukeln. Ausländer! Kamen sie et-wa aus Tauri-Hessia? Hatten sie Gussel aufgespürt? Ach, Himmel, hoffentlich begann jetzt nicht wieder ein Abenteuer! Die Ferien hatten so friedlich begonnen. »Dieser verflixte Gussel!« flüsterte sie der Katze ins Ohr. »Und dieser verflixte Onkel von ihm!«
    Bill stellte noch ein paar vorsichtige Fragen, aber Frau Ellis konnte ihm nichts weiter erzählen. Er stand auf, nahm die Milchkanne, die sie von draußen hereingeholt hatte, und bedankte sich. Dann verabschiedeten sich die beiden und gingen in die sternenklare Nacht hinaus.
    »Ich fürchte, man ist Gussel auf der Spur«, sagte Bill flüsternd. »Wie haben sie bloß herausbekommen, daß er bei uns ist? Zu dumm, daß er so auffallend aussieht und so leicht zu erkennen ist! Wahrscheinlich hat ihn jemand mit mir zusammen gesehen. Sie haben sich nach mir erkundigt. Und als sie erst wußten, wer ich bin, war natürlich alles andere leicht zu erraten. Hm! Die Sache gefällt mir nicht.«
    »Willst du dich etwa mit Gussel davonmachen?« fragte Lucy so leise, daß Bill sie kaum verstehen konnte. »Geh bitte nicht fort, Bill!«
    »Ich muß mit Tante Allie darüber sprechen«, erwiderte Bill. »Sage Gus nichts von dem, was du gehört hast. Es würde ihn nur beunruhigen. Von jetzt an dürft ihr ihn nie mehr allein lassen. Ihr müßt immer bei ihm bleiben.«
    »Ja, Bill. Ach, warum hat Frau Ellis diesen Ausländern bloß versprochen, sie bei sich aufzunehmen! Vielleicht sind es auch ganz harmlose Leute, die gar nichts mit der Sache zu tun haben.«
    Bill drückte Lucys Arm. »Ja, das ist auch möglich. Aber ich habe eine böse Vorahnung, und mein Gefühl trügt mich gewöhnlich nicht. Trotzdem brauchst du dich nicht zu ängstigen.«
    »Solange du bei mir bist, habe ich keine Angst«, sagte Lucy.

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