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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Gesicht war vor Zorn gerötet. Er schüttelte seine schwarzen Locken und stieß einen Schwall fremdartig klingender Worte aus. Die anderen blickten ihn überrascht an. Keiner verstand eine Silbe.
    Kiki fand das alles sehr interessant. Er flog auf Jacks Schulter, der neben Gus stand, legte den Kopf auf die Seite und hörte aufmerksam zu. Als Gus eine Atempause machte, antwortete er ihm.
    »Gibberollidockerieblusikesseldusselgussel«, begann er ausdrucksvoll und ließ dann noch mehr Kauderwelsch folgen, das aus richtigen und erfundenen Wörtern ge-mischt war. Die ganze Gesellschaft brach in lautes Ge-lächter aus. Es hörte sich so an, als antwortete Kiki dem zornigen Knaben in seiner eigenen Sprache.
    Gus schwieg betroffen und starrte Kiki an. »Sprikt er englisch?« fragte er erstaunt. »Was sprikt er?«
    »Er sprikt eine Menge Unsinn ebenso wie du«, antwortete Jack. »Sei jetzt still, Kiki! Gib nicht so an!«
    Bill war mit seiner Frau vorausgegangen. Dina und Lucy folgten ihnen kichernd. Der Junge war zwar oft sehr lästig, aber sie hatten auch ihren Spaß mit ihm. Gus ging als letzter, schüttelte trotzig seine schwarzen Locken und spuckte hin und wieder auf den Boden. Kiki machte es ihm mit Vergnügen nach und wollte sich totlachen.
    Gegen sechs kamen sie in der Steinhütte an. »Holt euch Milch und Kekse aus der Küche, falls ihr noch etwas essen wollt«, sagte Frau Cunningham zu den Kindern.
    »Für besonders Hungrige ist außerdem noch ein Obstkuchen da.«
    Alle fünf Kinder schienen besonders hungrig zu sein, denn der große Obstkuchen verschwand bis auf einen kaum erwähnenswerten Rest. Außerdem blieb zu Frau Cunninghams Entsetzen nicht ein Tropfen Milch übrig.
    »Nun haben wir nichts für morgen zum Frühstück«, sagte sie ärgerlich.
    »Ach, das macht nichts«, sagte Bill. »Ich werde heute abend etwas Milch vom Eulenhof mitbringen. So habe ich gleich einen Vorwand für meinen Besuch und kann Frau Ellis unauffällig ein paar Fragen stellen.«
    »Gibt es ein Geheimnis?« fragte Dina. »Bei dir kann man nie wissen. Du bringst es fertig, mitten in den Ferien eine Spur zu verfolgen.«
    »Bill hält immer seine Augen offen«, sagte Philipp. »Das gehört zu seinem Beruf.«
    »Wollen wir nicht etwas spielen?« schlug Dina vor. »Hol doch mal die Karten. Kennst du Teufelsrennen, Gus?«
    Gus nickte. »Ja, wir haben es im Internat gespielt. Ich kann das Spiel gut. Ganz, ganz schnell.« Er tat, als blätterte er Karten, und war so eifrig dabei, daß ihm die Haare über die Augen fielen. Unwillig warf er sie zurück. Diese Bewegung machte er mindestens hundertmal am Tage. Dina konnte es gar nicht mehr mit ansehen.
    »Die schrecklichen Haare!« rief sie. »Du könntest ein Mädchen sein, Gus.«
    »Reize ihn nicht!« mahnte Jack. »Ein Funke genügt, um ihn in Brand zu setzen. Starr mich nicht so böse an, Gus.
    Meine Knie fangen an zu zittern.«
    »Du bist ja plemplem«, sagte Gus.
    »Plemplem«, wiederholte Kiki erfreut. »Plemplem, plemplem ...«
    »Das genügt vorläufig, Kiki.« Jack gab ihm einen Klaps auf den Schnabel. »Wo sind die Karten, Dina? Los, wir wollen anfangen.«
    Bald saßen alle fünf auf dem Fußboden und spielten Teufelsrennen. Kiki verstand das Spiel nicht, und da Jack ihm nicht erlaubte, an den Karten zu picken, zog er sich in eine Ecke des Zimmers zurück. »Plemplem«, murmelte er nachdenklich vor sich hin.
    Gus war flink und geschickt beim Kartenspielen und er-spähte mit großer Schnelligkeit seinen Vorteil. Er keuchte vor Eifer. Die Haare fielen ihm über die Augen, und er warf sie ungeduldig zurück. Als Jack einmal ruhig eine Karte auf ein Päckchen legte, das Gus gerade ins Auge gefaßt hatte, rief Gus ärgerlich: »Dort wollte ich meine Karte hinlegen. Aber die Haare fielen mir ins Gesicht.«
    »Warum läßt du sie nicht schneiden?« fragte Dina.
    »Ja, warum eigentlich nicht?« fiel Philipp ein. »Wir wollen morgen zusammen ins Dorf gehen und uns nach einem Frisör umsehen. Du wirst dir noch mal den Hals ver-renken, wenn du die Haare dauernd so zurückwirfst.«
    »Ja, ja, morgen lassen wir die Haare schneiden«, sagte Jack abschließend.
    Diese Worte hatten eine überraschende Wirkung. Gus sprang auf, warf die Karten zu Boden und rief verächtlich:
    »Kurze Haare sind für Jungens wie ihr, aber nicht für mich. Niemals werden meine Haare kurz geschnitten. In meiner Heimat tragen Jungens wie ich die Haare lang.«
    »Jungens wie du!« rief Jack. »Was soll das heißen? Du hast keinen

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