Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Tauri-Hessianer wäre, würde mir bange davor sein, dich einmal als König über mir zu wissen.«
    »Bill — welche Regierung hat dich beauftragt, Gus zu beschützen? Unsere oder die von Tauri-Hessia?« fragte Dina.
    »Beide haben mich darum gebeten. Beide Regierungen wünschen einen strengen und gerechten Herrscher in Tauri-Hessia. Die Gründe dafür will ich dir jetzt nicht näher erklären. Es kann sein, daß die Krise, in der das Land sich befindet, in einigen Wochen vorüber ist. Dann könnte Gus wieder in sein Internat zurückkehren. Aber vorläufig müssen wir ihn bei uns verbergen.«
    »Jetzt wird mir manches klar«, sagte Dina. »Du hättest uns gleich zu Anfang die Wahrheit sagen sollen, Bill.
    Dann hätten wir Gus besser verstanden.«
    »Man hatte mich gebeten, niemand außer deiner Mutter in das Geheimnis einzuweihen«, antwortete Bill. »Sie mußte natürlich im Bilde sein. Ich mietete dieses Haus, weil es sehr einsam liegt, und brachte Gussel mit hierher, weil er mir zwischen anderen Kindern am sichersten schien. Hier ist er einer von vielen und fällt nicht so leicht auf.«
    »Du bist sehr klug, Bill.« Lucy faßte nach seiner Hand.
    »Wir werden dir helfen, auf Gus aufzupassen. Gussel, wir sind deine Freunde.«
    »Vielen Dank«, sagte Gus mit einer drolligen kleinen Verbeugung. »Es ist mir eine Ehre.«
    »So ist's recht!« Bill klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. »Aber nun müßt ihr alles vergessen, was ihr über Prinz Aloysius Gramondie und Tauri-Hessia gehört habt. Verstanden?«
    »Ja, Bill.« Die Kinder nickten feierlich. Es war keine Kleinigkeit, mitten beim Teufelsrennen solche ungewöhnlichen und ernsten Dinge zu erfahren. Die Gegensätze waren allzu kraß. Erleichtert wandten sie sich wieder den Karten zu, während Bill seine Frau aufsuchte, um ihr von dem Zwischenfall zu erzählen.
    »Seht nur, was Kiki inzwischen angerichtet hat!« rief Jack. »Alle Karten hat er durcheinandergebracht.«
    »Er spielt ein Spielchen für sich allein«, sagte Lucy lachend. »Genau wie wir hält er zwei Karten bereit, als wartete er darauf, an die Reihe zu kommen. Leg die Karten hin, Kiki.«
    »Eins, zwei, drei, sechs, acht, vier«, zählte Kiki ernsthaft. Wie gewöhnlich geriet er mit den Zahlen durcheinander. »Drei, vier, fünf, iß dein Ei.«
    »Eins, zwei, drei, iß dein Ei«, verbesserte Lucy. »Es muß sich doch reimen.«
    Kiki antwortete mit einem Schluckauf. Das tat er manchmal aus Verlegenheit, wenn er sich versprochen hatte.
    »Laß das, Kiki!« wies Jack ihn zurecht. »Wollen wir nun weiterspielen, Kinder?«
    Nach den aufregenden Neuigkeiten, die sie soeben erfahren hatten, verspürte jedoch niemand von ihnen mehr Lust dazu. Die vier Kinder hätten sich gern gründlich über diese Dinge ausgesprochen, wollten jedoch nicht gerade in Gussels Gegenwart davon anfangen.
    Frau Cunningham steckte den Kopf zur Tür hinein. »Bill geht jetzt zum Eulenhof. Will jemand von euch ihn begleiten? Gus muß aber hierbleiben.«
    »Ich will mitgehen.« Lucy krabbelte auf die Beine. »Ihr Jungens bleibt wohl besser bei Tante Allie, um sie zu beschützen.«
    Jack und Philipp gaben ihr recht. Wenn Tauri-Hessia auch in weiter Ferne lag, sie mußten vor Entführern und Revolutionären auf der Hut sein.
    »Ich bleibe auch zu Hause«, sagte Dina. »Ich habe eine Blase am Fuß.«
    Glücklich machte sich Lucy mit Bill auf den Weg. Sie freute sich, ihn einmal für sich allein zu haben. Er war immer lustig und machte gern Spaße mit den Kindern, wenn sie alle zusammen waren. Aber allein war er noch viel netter, fand Lucy. Zärtlich schob sie die Hand unter seinen Arm, und sie wanderten in den dämmernden Abend hinaus.
    »Sprich bitte nicht über Gus«, warnte Bill sie leise. »Wir müssen sehr vorsichtig sein. Niemand darf wissen, daß er nicht der ist, der er zu sein scheint. Es wäre schlimm für ihn, wenn man ihn in seinem Alter zum König machte.«
    »Ich werde kein Wort über ihn sagen«, versprach Lucy.
    »Wir wollen von Jack sprechen.«
    »Du wirst wohl niemals müde, von Jack zu sprechen«, meinte Bill lächelnd. »Er besitzt etwas, was ich selber gern haben möchte.«
    »Was ist es? Kiki?«
    »Nein — eine sehr liebe kleine Schwester. Man trifft selten Geschwister, die so aneinander hängen wie ihr beide.«
    »Das kommt wohl daher, daß unsere Eltern starben, als wir noch klein waren«, meinte Lucy nachdenklich. »Damals waren wir beide ganz allein. Aber jetzt haben wir dich und Tante Allie und Philipp

Weitere Kostenlose Bücher