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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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führte zu dem Gebäude hinauf. Als er oben angelangt war, zog er wieder die Karte zu Rate.
    Sie zeigte einen gewundenen Weg, der von dem Turm fortführte. Am Ende dieses Weges befand sich die Figur, die wie ein Zelt aussah. Jack blickte von der Karte auf.
    Ja, dort war der Weg, der auf der anderen Seite des Berges hinunterführte. Aber was sollte das Zelt bedeuten?
    Er sah sich ein wenig ratlos um. Da entdeckte er einen alten Mann, der auf einer Bank saß und vor sich hindöste.
    Er setzte sich leise neben ihn. Der Mann machte schläfrig ein Auge auf. Als er Kiki erblickte, öffnete er auch das andere. Jack hielt ihm die Karte vors Gesicht, zeigte auf das Zelt und versuchte ihm durch Gesten klarzumachen, daß er dorthin zu gehen wünschte.
    »Ah«, krächzte der Alte heiser. »Pikkatorati. Ah!«
    Nun weiß ich es ganz genau, dachte Jack. Als der Alte merkte, daß er ihn nicht verstand, erhob er sich ächzend, trottete ein Stück den Weg hinunter und zeigte mit seinem Stock in die Ebene, die sich vor ihnen auftat. »Surkus«, sagte er. »Surkus.«
    Surkus! Plötzlich ging Jack ein Licht auf. Auf einem großen eingezäunten Platz standen einige Zelte und eine Menge Zirkus wagen. Ein Wanderzirkus hatte sich dort niedergelassen. Surkus bedeutet wohl Zirkus, dachte Jack bei sich. Jetzt wußte er auch, warum der Radfahrer ihm die Karte mit dem Zelt gegeben hatte. Er hatte geglaubt, der Junge mit dem sprechenden Papagei hätte ihn nach dem Zirkus gefragt. Natürlich, so mußte es sein.
    Jack atmete befreit auf. Dieses Rätsel hatte er wenigstens gelöst.
    Er dankte dem alten Mann und setzte seinen Weg fort.
    Es war vielleicht kein schlechter Gedanke, zu dem Zirkus zu gehen. Gewiß gab es dort jemand, der englisch sprach. Zirkusleute konnten gewöhnlich mehrere Sprachen. Und dann waren sie meistens freundlich und hilfsbereit. Vielleicht gaben sie ihm etwas zu essen oder konnten ihm sonst irgendwie helfen. Als Jack an Essen dachte, spürte er plötzlich, daß er entsetzlich hungrig war.
    Er beschleunigte seine Schritte und hatte den Zirkus bald erreicht. Als er näher heranging, sah er, daß die Zirkusleute packten, um weiterzuziehen. Die Zelte wurden soeben abgebrochen. Pferde und andere Tiere wurden verladen. Der große Platz war von Lärm und Geschrei erfüllt.
    Jack lehnte sich über den Zaun und schaute dem Treiben zu. Nach einer Weile kam ein Junge an ihm vorbei.
    Er trug einen Stapel Kästen, die anscheinend recht schwer waren. Plötzlich stolperte er und ein paar fielen zu Boden. Jack sprang über den niedrigen Zaun und hob sie auf. Der Junge schien in seinem Alter zu sein. Er war dunkelhäutig und hatte schwarze Augen. Sein Gesicht verzog sich zu einem freundlichen Grinsen, und er sagte etwas zu Jack. Als er merkte, daß dieser ihn nicht verstand, wiederholte er dasselbe in einer anderen Sprache, aber Jack verstand ihn wieder nicht.
    Nun versuchte er es mit französisch. »Merci beaucoup.«
    Aha, das verstand Jack! »Ce n'est rien«, antwortete er froh. Der Knabe betrachtete Kiki und fragte auf französisch, ob Jack beim Zirkus Arbeit suche.
    Jack konnte nicht sehr gut französisch, gab sich jedoch Mühe, eine Antwort zustande zu bringen. »Ich möchte gern hier arbeiten«, sagte er. »Aber noch lieber möchte ich etwas zu essen haben.«
    »Komm mit«, sagte der Junge und führte ihn zu einem Wagen, vor dem eine Frau saß und Kartoffeln schälte.
    »Ma«, sagte er auf englisch. »Hier ist ein hungriger Junge.
    Hast du etwas zu essen für ihn?«
    Jack blickte ihn erstaunt an. »Warum hast du nicht gleich englisch gesprochen? Ich bin Engländer.«
    »Mein Vater ist auch Engländer«, erklärte der Junge.
    »Meine Mutter ist Spanierin. Uns ist es gleich, in welcher Sprache wir uns unterhalten. Bei unseren Wanderungen lernen wir fast alle Sprachen der Welt. Ma, gib dem Jungen etwas zu essen. Glaubst du, daß er bei uns Arbeit bekommen könnte?« Dann wandte er sich an Jack. »Wo willst du denn hin?«
    »Gibt es hier einen Ort, der Borken heißt?« fragte Jack rasch.
    »Borken? Dorthin wollen wir ja gerade«, antwortete der Junge. »Vor der Stadt liegt die Burg von Borken.«
    Jack horchte auf. Eine Burg! Hatte man die Kinder vielleicht dorthin gebracht? Wie gut, daß er hierher gekommen war! Er würde mit dem Zirkus reisen, wenn die Leute ihn behielten.
    Das Essen, das Ma ihm gab, war scharf gewürzt und fettig. Aber Jack war so hungrig, daß er es trotzdem gierig verschlang. Als er satt war, sagte Ma etwas auf spanisch

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