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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Ananaskonserven auf.
    Jack stellte Pedro viele Fragen. Wie weit war es bis nach Borken? Wem gehörte die Burg? War sie sehr alt?
    Konnte man sie besichtigen?
    Pedro gab bereitwillig Auskunft. »Borken, die Burg und alles Land, durch das wir jetzt fahren, gehören dem Grafen Paritolen. Er wohnt in der Burg. Ich möchte dir nicht raten, dich allzu nah an sie heranzuwagen. Man könnte dich als Spion verdächtigen und in ein dunkles Verlies werfen.«
    »Graf Paritolen ist wohl sehr böse«, sagte Jack. Pedros Schilderung bedrückte ihn. Wenn die Kinder in der Burg gefangengehalten wurden, würden sie keine angenehme Zeit dort haben.
    »Der Graf ist hart und machthungrig«, antwortete Pedro.
    »Am liebsten möchte er den König absetzen und Prinz Aloysius auf den Thron bringen. Dann könnte er das ganze Land selber beherrschen, denn der kleine Prinz müßte alles tun, was er ihm sagte.«
    Jack verlor beinahe allen Mut, als er das hörte. Was konnte er gegen diesen mächtigen Mann ausrichten? »Ist Graf Paritolen Ministerpräsident?« fragte er.
    »Nein, sein Schwager, Graf Hartius, ist Ministerpräsident. Beide Männer hassen den König. Aber während Graf Paritolen hart und energisch ist, ist Graf Hartius weich und gutmütig. Er wird von seiner Frau beherrscht, die sehr klug sein soll. Sie heißt Tatiosa.«
    Jack hörte aufmerksam zu. Wie seltsam, plötzlich in die Angelegenheiten dieses fremden Landes verwickelt zu werden! Er kannte den kleinen Prinzen persönlich. Er befand sich auf dem Eigentum des Grafen Paritolen, der den König absetzen wollte. Und bald würden sie nach Borken kommen, wo man die Kinder gefangenhielt. Es erschien ihm wie die Geschichte aus einem spannenden Buch, die plötzlich Wirklichkeit geworden war.
    »Woher weißt du das alles, Pedro?« fragte er.
    »Das weiß jeder Mensch in Tauri-Hessia. Man be-fürchtet einen Bürgerkrieg. Wenn der König abgesetzt wird und der kleine Prinz an seiner Stelle auf den Thron kommt, wird sich die Bevölkerung in zwei Parteien spal-ten, die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Dann müssen wir Zirkusleute das Land verlassen. Daher halten wir die Augen offen. Wir müssen wissen, was vor sich geht.«
    Jack war sicher, daß er selber mehr wußte, als alle anderen. Gewiß war es Tauri-Hessia noch nicht bekannt, daß Prinz Aloysius aus England entführt worden war und sich als Gefangener auf Burg Borken befand. Aber was würde nun weiter geschehen? Würden die Verschwörer ihren Plan durchführen? Würde demnächst bekanntgegeben werden, daß der König tot war oder im Gefängnis saß?
    Jack war so tief in Gedanken versunken, daß er nicht einmal hörte, wie Ma zum Essen rief. Er erkannte plötzlich, daß er eine sehr wichtige Persönlichkeit war. Gott sei Dank wußten die Verschwörer nichts davon, daß er sich in Tauri-Hessia befand. Sie ahnten nicht, daß er ihren Plan zunichte machen konnte. Ob es ihm wohl gelingen würde, in die Burg einzudringen?
    »He, was sinnst du?« Pedro stieß Jack an. »Wach auf, du Träumer!«
    Jack schüttelte seine Gedanken ab. Kiki war zu Ma geflogen, die aus einem großen schwarzen Topf ein paar Leckerbissen für ihn herausfischte. »Polly, setz den Kessel auf!« rief er erwartungsvoll. Dann legte er den Kopf auf die Seite, blickte Ma zärtlich an und flötete: »Bonnitageluta.«
    Ma, die Kiki sehr liebte, schlug sich auf die Schenkel und lachte schallend. »Er spricht hessianisch!« rief sie entzückt.
    Sogar Jack war erstaunt, wie schnell Kiki die hessianische Sprache lernte. »Was heißt ‘bonnitageluta’?« fragte er.
    »Allerschönsten guten Morgen«, antwortete Pedro grinsend.
    In einer kleinen Stadt ließ sich der Zirkus für zwei Tage nieder. Nun bekam Jack viel zu tun. Er half zusammen mit Pedro beim Aufrichten der Zelte, stellte die Bänke im Zuschauerraum auf und machte allerlei Botengänge für den Boß, dessen Namen er beim besten Willen nicht aussprechen konnte.
    Jack machte sich schnell beliebt bei den Zirkusleuten, denn er war flink, anstellig und hilfsbereit. Durch seine guten Manieren, die von den rauhen Sitten der männli-chen Mitglieder abstachen, nahm er vor allem die Frauen für sich ein. Auch ihm gefiel es beim Zirkus, und er fühlte sich bald heimisch in der bunt zusammengewürfelten Gesellschaft der Schausteller. Schienen sie ihm auch manchmal recht schmutzig, nachlässig und nicht allzu ehrlich zu sein, so waren sie doch wieder so freundlich, heiter und gutmütig, daß man sie gern haben mußte.
    Fank

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