Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
getünchten Wänden, in dem sich mehrere Männer in der gleichen Fantasieuniform wie sein Begleiter aufhielten. Kein Zweifel, dies war ein Polizeire-vier.
    »Sie dürfen mich nicht einsperren!« schrie Jack und versuchte verzweifelt, sich von dem Griff des Polizisten zu befreien. »Ich habe nichts Böses getan. Lassen Sie mich los!«

Nützliche Wegweiser
    Der Polizist kümmerte sich nicht um Jacks Protest, sondern schob ihn energisch in den kleinen Raum und wies auf eine Bank, die an der Wand stand. Dann setzte er sich vor ein Schreibpult, das mit allerlei Papieren bedeckt war, und begann auf Jack einzureden. Er sprach sehr viel und sehr schnell. Jack starrte ihn verständnislos an.
    Kiki, der noch immer auf seiner Schulter hockte, hatte offenbar den Eindruck, daß man hier Kauderwelsch sprach. Er überschüttete den Polizisten mit einem vollkommen unsinnigen Wortschwall und erregte damit allgemeine Bewunderung.
    Jack warf einen Blick zur offenen Türe hin, die unbewacht war. Ob er nicht einen Fluchtversuch machen sollte? Womöglich sperrten diese komischen Polizisten ihn wochenlang ein. Vielleicht hielten sie ihn für einen Herumtreiber oder einen Bettler. Vielleicht war es in Tauri-Hessia ein Verbrechen, keinen Ausweis zu besitzen.
    Jack wartete einen Augenblick ab, in dem niemand zu ihm hinsah, und rannte zur Tür. Im Nu befand er sich auf der Straße und lief, so schnell er konnte. Er hörte lautes Rufen hinter sich, kümmerte sich jedoch nicht darum. Am Ende der Straße bog er in eine mit Bäumen bestandene Allee und gelangte vor ein großes schönes Haus. Er öffnete die Tür und schlüpfte hinein. In dem großen Raum, in dem er nun stand, war niemand zu sehen. Da hörte er ein lautes Krächzen. Er blickte sich hilfesuchend um und entdeckte einen Käfig, in dem ein farbenprächtiger Papagei hockte.
    Kiki erwiderte das Krächzen, flog auf den Käfig und spähte neugierig durch die Stäbe. »Guten Tag, guten Tag!« sagte er aufgeräumt. »Guten Morgen, gute Nacht!
    Weg ist das Wiesel.«
    Der Papagei kreischte erschrocken auf. Plötzlich hörte Jack leichte Schritte hinter sich. Er hatte keine Zeit mehr, sich zu verstecken. Ein etwa zwölfjähriges Mädchen betrat den Raum. Es hatte ein wunderschönes, bunt besticktes Seidenkleid an, und in seine langen schwarzen Zöpfe waren farbige Seidenbänder gebunden. Überrascht starrte es Jack an und lispelte mit einer süßen Stimme:
    »Eglinuta?«
    Was mochte dieses Wort nur heißen? Jack wußte nicht recht, was er antworten sollte. Nach kurzem Zögern deutete er auf die beiden Papageien und sagte: »Powke, Powke.«
    Das Mädchen warf einen Blick auf die Vögel und lachte. Dann sagte es sehr langsam auf englisch: »Wo gehen du hin? Du bist englisch?«
    Jack strahlte sie an. Er holte die Karte hervor, die der Radfahrer ihm gegeben hatte, und zeigte sie dem Mädchen. Es würde so aussehen, als hätte er ein bestimmtes Ziel, obwohl er gar nicht wußte, wo er eigentlich hin wollte.
    Die Kleine betrachtete die Zeichnung aufmerksam.
    »Komm!« sagte sie dann und zog ihn zur Türe.
    »Kennst du jemand, der gut englisch spricht?« fragte Jack eifrig.
    Sie verstand ihn nicht. Er wiederholte die Frage ein paarmal, doch vergeblich. Oben im Hause rief eine Frauenstimme etwas. Das Mädchen schob Jack zur Tür hinaus, deutete einen Weg entlang und dann nach rechts.
    Jack rief Kiki und lief davon. Er verfolgte den Weg, den das Mädchen ihm gezeigt hatte, bog rechts um die Ecke und gelangte in eine enge staubige Straße, die von hohen kahlen Mauern eingefaßt war. Sie mündete auf einem großen Platz, der mit spärlichem, halb versengtem Gras bewachsen war. Drei magere Hühner pickten daran herum. In der Mitte befand sich ein runder Teich, in dem viele kleine Kinder plantschten.
    Jack blieb stehen und blickte auf die Karte. Er könnte sich eigentlich nach ihr richten. Der Radfahrer hatte sie gewiß nicht ohne Grund gezeichnet. Aha, hier war der Teich! Er befand sich also auf dem richtigen Weg. Das nächste Merkmal auf der Karte schien ein Kirchturm zu sein.
    Er blickte sich suchend um, konnte jedoch keinen Turm entdecken. Schließlich hielt er eine freundlich aussehen-de alte Frau an, zeigte ihr die Karte und deutete auf den gezeichneten Weg.
    Sie nickte und wies auf einen Berg, der sich in geringer Entfernung erhob. Auf dem Gipfel erblickte Jack ein Ge-bäude mit einem Turm. Es mußte wohl eine hessianische Kirche sein. Er bedankte sich bei der Frau und ging weiter. Ein schmaler Pfad

Weitere Kostenlose Bücher