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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Dorf!
    Doch als Jack näher kam, erkannte er, daß es eine Stadt war. Wenn er nur jemand begegnete, der englisch spräche! Er könnte ihn nach der nächsten Polizeistation fragen und von dort einen Funkspruch an Bill senden. Dann würde Bill sofort herkommen. Was mochten die Männer nur mit ihm gemacht haben? Wahrscheinlich hatten sie ihn überfallen und niedergeboxt.
    Jack blickte sich neugierig in der Stadt um. Die Häuser waren weiß oder rosa getüncht und wirkten wie Laubsägearbeiten. Dächer, Tür-und Fensterrahmen waren mit reichen Schnitzereien verziert. Auf den Fensterbrettern standen bunt bemalte Blumenkästen mit Blumen.
    Die Menschen sahen wie Bauern aus. Ihre Kleidung war einfach und farbenfroh. Die Frauen trugen keine Hüte, sondern Kopftücher. Die Männer hatten enge Hosen und kurze, bunt bestickte Jacken an. Statt eines Gürtels trugen sie breite Schärpen. Sie erinnerten Jack ein wenig an einen Stierkämpfer, er wußte es selber nicht, warum.
    Die Kinder waren schmutzig und schlecht gekleidet.
    Die Mädchen trugen lange zerfetzte Röcke, die Knaben enge Hosen wie ihre Väter, jedoch keine bunt bestickten Jacken. Dafür hatten sie blaue oder gelbe Hemden an, die ziemlich schmuddlig aussahen.
    Bald war Jack von einer johlenden Kinderschar umringt. »Powke, Powke!« schrien sie und zeigten mit den Fingern auf den Papagei. Kiki gefiel es außerordentlich, Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit zu sein. Er bewegte seinen Kamm auf und nieder und vollführte ein Tänzchen auf Jacks Schulter. Powke mußte wohl Papagei heißen, dachte Jack bei sich. »He, Kinder, wo ist hier die Polizei?« fragte er.
    Die Kinder verstanden ihn nicht. Laut schwatzend liefen sie hinter ihm her und lachten über alles, was Kiki tat oder sagte. Ein kleiner Junge mit einem Holzgewehr lief auf ihn zu, legte an und schrie: »Päng, päng!« Das ärgerte Kiki. Er reckte sich und rief aus vollem Halse: »Päng, päng, päng!
    Weg ist das Wiesel. Powke, Powke!«
    Im ersten Augenblick wußten die Kinder nicht recht, was sie dazu sagen sollten, und starrten ihn schweigend an. Erst als Kiki in ein gackerndes Gelächter ausbrach, fielen sie schallend ein.
    »Wisch dir die Füße ab! Putz dir die Nase!« rief Kiki streng. Dann machte er eine Lokomotive nach, die durch einen Tunnel führt. Die Kinder erschraken und blieben ein wenig zurück. Aber bald kamen sie wieder näher und schrien: »Powke, Powke!« Immer mehr Kinder schlossen sich dem Zug an, so daß Jack sich schließlich wie der Rattenfänger von Hameln vorkam.
    An einer Straßenkreuzung stießen sie auf einen fantastisch gekleideten Mann. Er machte ein böses Gesicht, als er die Kinderschar erblickte, hielt Jack an und sagte etwas zu ihm.
    Jack verstand kein Wort. »Ich bin Engländer«, sagte er.
    »Sprechen Sie nicht englisch?«
    »Ah, Ingliender«, rief der Mann und zog ein schwarzes Notizbuch aus der Tasche. Nun wußte Jack, wen er vor sich hatte, nämlich einen hessianischen Polizisten.
    »Sprechen Sie englisch?« fragte er noch einmal.
    Der Polizist streckte die Hand aus und sagte etwas, was wie ein Maschinengewehrfeuer klang. Als Jack ratlos mit dem Kopf schüttelte, wurde er ärgerlich. Er schlug mit dem Notizbuch in die flache Hand und wiederholte den Satz mit verdoppelter Lautstärke. Wieder schüttelte Jack den Kopf.
    Nun griff Kiki ein. »Weg ist das Wiesel!« rief er dem Polizisten zu. »Setz den Kessel auf. Päng, päng, päng!«
    Die Kinder lachten. Mit der Zeit hatten sich auch ein paar Erwachsene eingefunden, die den Vorgang gespannt beobachteten. Einer von ihnen zog eine schmutzige, zusammengeklappte Karte aus seiner Tasche und zeigte sie Jack. Es war anscheinend eine Art Ausweis.
    Jetzt ging Jack ein Licht auf. Der Polizist wollte seinen Ausweis sehen. Da er jedoch keinen besaß, schüttelte er noch einmal den Kopf. Kiki machte es ihm nach und er-weckte dadurch erneutes Gelächter bei den Kindern.
    Plötzlich klappte der Polizist sein Notizbuch zu und legte die Hand auf Jacks Schulter. Er schrie ihm etwas zu und schob ihn energisch vor sich her.
    Jack war viel zu verwirrt, um sich zu wehren. Wohin mochte der Polizist ihn führen? Er sah recht komisch aus mit den engen blauen Hosen, dem roten Hemd und der hellblauen Schärpe. Dazu hatte er eine Art Blumentopf auf den Kopf gestülpt. Eine richtige Witzblattfigur, fand Jack.
    Aber als er merkte, wo er hingebracht wurde, verging ihm das Lachen. Ernüchtert blickte er in den kleinen kahlen Raum mit den weiß

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