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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Schwestern. Dürfen sie auch hierbleiben? Wir möchten sie nicht gern verlassen, wenn ein Bürgerkrieg in Tauri-Hessia ausbricht.«
    Pedro übersetzte. Der Boß dachte natürlich, die Mädchen gehörten ebenfalls zum Zirkusvolk. Er nickte zustimmend. »Ja, sie können bleiben und ihre Kunststücke bei uns zeigen. Aber wir müssen morgen früh aufbrechen.
    Der Aufenthalt in Borken ist jetzt zu gefährlich für uns.
    Graf Paritolen hat sicher beim Verschwinden des Königs seine Hand im Spiel. Es ist besser, wir rücken ab, bevor hier Unruhen ausbrechen.«
    »Was hat er gesagt?« fragte Jack gespannt. Pedro übersetzte ins Englische. Die beiden Jungen strahlten.
    Welch ein Glück! Sie würden alle zusammen beim Zirkus bleiben und diesen heißen Boden schon morgen früh verlassen. Wenn sie erst einmal das gefährliche Gebiet um Burg Borken hinter sich gebracht hatten, konnten sie Bill gewiß auch eine Nachricht geben.
    Die drei verabschiedeten sich vom Boß und gingen zu Pedros Wagen. Endlich konnten sie sich gründlich miteinander aussprechen. Es war fast zwei Uhr morgens, aber keiner von ihnen verspürte die geringste Müdigkeit.
    Die aufregenden Erlebnisse der Nacht klangen noch zu stark in ihnen nach. Die Zirkusleute, an denen sie vorbei-kamen, klopften Philipp auf den Rücken und riefen ihm anerkennende Worte zu. Philipp nickte und lächelte und kam sich wie ein Schauspieler vor, der für den Applaus der Menge dankt. Als sie endlich den Wagen betraten, stürzten die beiden Mädchen freudig auf sie zu.
    »Mach die Tür zu!« rief Kiki. »Wisch dir die Füße ab! Hol den König!«
    »Wenn wir das könnten!« rief Jack lachend. »Sprich jetzt lieber nicht so viel vom König, Kiki. Oh, Lucy, du zer-drückst mich ja! Solch eine Umarmung möchte ich nicht von den Bären bekommen.«
    »Ach, laß mich, ich muß so viel nachholen.« Lucy umarmte Philipp ebenfalls. »Habe ich eine Angst um euch ausgestanden! Wie leicht hätten die wilden Bären euch etwas tun können! Dina und ich fühlten uns so verlassen.
    Gussel ist auch fort. Soll er wirklich als Mädchen verkleidet werden?«
    »Ja, er wird bestimmt hübsch aussehen.« Jack setzte sich. »Denkt nur, Mädels, der Boß ist Philipp so dankbar für die Rettung der Bären, daß er uns allen erlaubt, beim Zirkus zu bleiben. Ein besseres Versteck kann es nicht für uns geben.«
    »Das ist richtig«, stimmte Dina zu. »Aber wenn Graf Paritolen nach uns fahnden läßt, wird sicher auch der Zirkus durchsucht. Gussel wird man vielleicht nicht erkennen, wenn er als Mädchen verkleidet ist. Aber wir drei anderen in unseren englischen Kleidern fallen sofort auf.«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.« Jack kratzte sich nachdenklich den Kopf. »Du hast recht. Auch ich se-he zu englisch aus. Hör mal, Pedro, könntest du nicht ein paar hessianische Kleider für uns kaufen? Ich habe etwas Geld gespart, das ich mir mit Kikis Vorstellungen verdient habe.«
    »Ma wird euch alle einkleiden«, sagte Pedro. »Das versteht sie fabelhaft. Lucia, die Frau, die die Zirkuskleider verwaltet, wird ihr Stoff geben, aus dem sie etwas schneidern kann. Und dann borgen wir uns Schminke von Toni und machen euch braune Gesichter. Aber ihr dürft nicht englisch sprechen.«
    »Nein, nein, wir werden ein herrliches Kauderwelsch sprechen«, sagte Philipp. »Wir kommen nämlich aus Quasselonien und reden quasselonisch. Paß mal auf!
    Gunalillypondicheri Tapularkawunati.«
    Alle lachten. Pedro war begeistert. »Ja, das ist gut. Ich werde jedem Fremden erzählen, daß ihr aus Quasselonien stammt. Und wenn man euch etwas fragt, müßt ihr in dieser Sprache antworten.«
    Kiki war ebenfalls entzückt von der Idee und begann sofort, quasselonisch zu plappern. Die Kinder hörten ihm lachend zu. »Bravo!« rief Jack und streichelte seinen Liebling. »Du bist ein echter Quasselonier, das hört man dir gleich an.«
    Plötzlich gähnte Dina laut. Kiki machte es ihr nach, und sofort fielen auch die anderen ein. Pedro stand auf. Wir wollen noch ein wenig schlafen. Gute Nacht, Mädels! Wir drei Jungens legen uns unter den Wagen. Gussel wird wohl schon in Mas Schlafkoje schnarchen, hübsch wie ein kleines Mädchen.«
    Aber Gussel schlief nicht. Mit offenen Augen starrte er zur Decke des Wohnwagens empor und lauschte auf Mas tiefe Atemzüge, die hin und wieder durch ein kurzes Schnarchen unterbrochen wurden. Tief gekränkt und em-pört, dachte er daran, was diese Frau alles mit ihm angestellt hatte. Nachdem verschiedene

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