Der Zivi: Liebe auf Umwegen... (German Edition)
drei auf dem Baum war. Du bist der Erste, für den er seit langem Interesse zeigt."
Sie klopfte mir auf die Schulter und legte verschwörerisch den Finger auf ihre Lippen. "Sag ihm nicht, dass ich dir das alles gesagt habe!"
Ich schüttelte den Kopf und lachte. Kaum sprach man vom Teufel da erschien er auch schon. Lässig lehnte Lysander in der Tür und sah dabei zu, wie ich abtrocknete und Karen abwusch. Er musterte mich so intensiv, dass ich beinah den Teller hätte fallen lassen. Seine Blicke glitten begehrlich über meinen Körper. So offensichtlich hatte er mir noch nie gezeigt, dass er auf mich stand. Eigentlich konnte ich das nicht missverstehen.
Karen entließ mich vom Küchendienst und ich verschwand mit Lysander im Wohnzimmer. Wir spielten mit Moritz verstecken. Dazu mussten auch wir uns die Augen verbinden. Chancengleichheit nannte man das.
Auf allen Vieren krabbelten wir durch das Wohnzimmer und versuchten uns gegenseitig zu finden. Moritz quietschte jedes Mal, wenn wir ihn zu fassen bekamen. Lysander nutze jede Gelegenheit mich zu berühren. Wir rauften und balgten und längst war klar, dass der Tag heute in einem Bett enden würde, gemeinsam in einem Bett!
"Komm, wir kitzeln deinen Onkel aus!", rief ich, als Moritz und ich zusammen über Lysander herfielen.
Dieser schrie vergebens um Hilfe. Zwei kleine Hände und zwei forschende große pikten und knufften ihn, wo sie ihn erwischten. Lysander lachte und krümmte sich und schrie, aber er hatte keine Chance.
Ich genoss es seinen Körper zu fühlen, unverbindlich und trotzdem so aufregend. Dass ich ihn nicht sehen konnte erhöhte den Reiz. Die Spannung zwischen uns baute sich immer stärker auf, war kaum noch auszuhalten.
"Moritz, komm, wir zwei schnappen ein wenig frische Luft. Dein Onkel und Sebastian sind vom Toben ganz schön kaputt. Lassen wir ihnen etwas Ruhe!"
Karens Antennen funktionierten einwandfrei. Etwas peinlich war es schon, das sie merkte, wie scharf wir aufeinander waren.
Sie und Moritz verschwanden fünf Minuten später. Karen hatte uns eineinhalb Stunden gegeben. Eineinhalb Stunden für Lust und Leidenschaft ...
Intensives Zusammensein ...
Lysander und ich lagen mitten im Wohnzimmer auf dem Boden. Ich hatte die Augenbinde auf die Stirn geschoben, genau wie er. Wir starrten an die Decke und zu der unglaublichen Spannung, die zwischen uns herrschte, kam ein wenig Unsicherheit .
Lysander drehte den Kopf zur Seite und sah mich an. Ich spürte die Blicke und wandte ihm auch mein Gesicht zu. Seine Augen wirkten noch dunkler als sonst, sein Mund war leicht geöffnet und ich konnte seinen schnellen Atem im Gesicht spüren.
Seine Brust hob und senkte sich ebenso hektisch wie meine . Er drehte sich auf die Seite und seine Hand legte sich auf meine Schulter und strich an meinem Hals empor über meine Wange. Vorsichtig schob er die Augenbinde wieder hinunter, nahm mir die Sicht und ließ mein Herz noch unruhiger in der Brust schlagen.
"Sieh mich, wie Moritz es tun würde ...", flüsterte er.
Ich schluckte schwer erhob mich und kniete mich hin. Angestrengt lauschte ich in die Stille. Stoffrascheln bedeutete mir, dass er es mir gleich tat. Ich zuckte leicht zusammen, als er meine Hände nahm und diese auf seinen Schultern platzierte. Atemlos begann ich ihn zu erkunden.
Ich hatte ihn schon so oft gesehen, kannte ihn, fand ihn wunderschön, aber ohne Augen traten ganz andere Sinneseindrücke in den Vordergrund. Gehör, jedes Seufzen, jeder noch so kleine Laut drang an mein Ohr.
Gefühle, die Hitze seines Körpers, die Weichheit von Stoff, Haut, Haut an verschiedenen Partien des Körpers. Kratzig an den Wangen, weich am Hals. Alles war neu und aufregend. Ich spürte das Beben seiner Nasenflügel, als ich sein Gesicht erkundete. Hörte sein leises Seufzen, als ich mit dem Daumen über seine Lippen fuhr, spürte an der empfindlichen Fingerkuppe die Feuchtigkeit, die auf ihnen lag, erst recht, als er mit der Zunge leicht darüber leckte. Und dann Luft dagegen blies.
Ich beugte mich leicht nach vorn und legte meine Lippen dorthin, wo eben noch meine Finger gelegen hatten. Meine Hände glitten an seinen kleinen Ohren vorbei in seine Haare. Spürten erst die kurzen Stoppeln an den Seiten und dann das volle Deckhaar, welches ich ihm aus der perfekten Form brachte.
Lysander seufzte leise und blies mir seinen warmen Atem in dem Mund, als ich mit der Zunge zwischen seine Lippen drängte. Er kam mir mit seiner entgegen und stupste meine an. Mehrmals wiederholte
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