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Der zögernde Schwertkämpfer

Der zögernde Schwertkämpfer

Titel: Der zögernde Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Schwertern.
    Er kroch auf Händen und Knien um den Gerümpelhaufen herum bis an den Rand der Tür, und er spähte hinein, wobei sich sein Kopf auf Bodenhöhe befand.
    Dort drin hielten sich zehn Männer der Wache auf. Am nächsten stand, mit dem Rücken zu Wallie, die grobschlächtige Gestalt Trasingjis und versperrte das letzte Stück Fluchtweg zum Anlegesteg.
    Am weitesten entfernt, direkt hinter der landwärtigen Tür, bewachten drei Angehörige niedriger Stufen Jja, Katanji und die anderen.
    Etwas näher hatte sich eine Linie von fünf Viert- und Fünftstuflern aufgebaut, und alle beobachteten Nnanji und Tarru höchstpersönlich, die sich mit gezogenen Schwertern gegenüberstanden. Nnanji sprang vor, Tarru wehrte ihn mühelos ab und lachte. Dann wartete er auf den nächsten Zug seines Opfers, um Katz und Maus mit Nnanji zu spielen.
    An diesem Morgen hatte Nnanji sich als erstklassiger Schwertkämpfer zu erkennen gegeben. Tarru würde ihn jetzt zurechtstutzen. Es würde zu einem blutigen Mord kommen.
    Wallie war nicht bereit, das zuzulassen. Er stand auf, ließ mit der linken Hand den Dolch aus seinem Gürtel gleiten und zog gleichzeitig mit der rechten das Schwert der Göttin aus der Scheide.
    In einem entlegenen Winkel seines Gehirns nahm er wahr, daß hinter ihm das nächste Fährschiff angelegt hatte, doch er schenkte dem keine Beachtung. Die Szene nahm vor seinen Augen einen leicht rosafarbenen Ton an. Er hörte ein unheilvolles Geräusch, das er zuvor schon einmal gehört hatte, ein Zähneknirschen. Er wußte, was geschehen würde, und diesmal ließ er es geschehen. Wenn der Blutrausch ihn gepackt hatte, wurde Shonsu zum Berserker.
    Shonsu übernahm jetzt die Herrschaft.
    Mit einem barbarischen Zorngebrüll stürzte er vor.
    Im Vorbeirennen stieß er Trasingji den Dolch in den Rücken und zog ihn wieder heraus, ohne im Laufen innezuhalten. Aus einem Augenwinkel sah er, wie sich der Mann zusammenkrümmte, doch er tobte bereits auf Tarru und Nnanji zu, ein blutrünstiges Geheul ausstoßend; die Haare standen ihm wild nach allen Richtungen ab, und seine Augen glühten rot. Tarru drehte sich langsam um und empfing von hinten einen seitlich geschwungenen Hieb in den unteren Teil des Brustkastens, wo das Schwert kaum auf den Widerstand von Rippen stieß. Es war kein Schlag, der auf der Stelle tötete, doch er machte einen Mann kampfunfähig.
    Nnanjis Kinn sank herunter, und seine clownhaft pechschwarz gefärbten Augenbrauen schossen hoch. Sein Gesicht war ein fast lächerliches, erstarrtes Abbild des Schreckens; sein Schwert ragte sinnlos in die Luft, während das Ungeheuer an ihm vorbeisauste.
    Wallie sollte sich später noch oft fragen, was wohl geschehen wäre, wenn er an diesem Punkt haltgemacht hätte – wenn er stehengeblieben wäre, das blutbesudelte Schwert der Göttin vor den Viert- und Fünftstuflern herumgeschwenkt und ihnen erklärt hätte, es sei Ihr Wille, daß er die Insel mit dem Schwert verlasse. Sehr wahrscheinlich wären sie damit einverstanden gewesen, und damit wäre das Töten vorüber gewesen. So hätte jemand mit gesundem Menschenverstand gehandelt, und ganz bestimmt der gute, alte Wallie Smith. Doch es hätte genausogut Selbstmord sein können, denn sein einziger Vorteil lag in der Überrumpelung. Es war nicht seine Taktik, daß er Shonsu herbeirief, wenn dieser vom Blutrausch besessen war. Grausame Maßnahmen, hatte der Gott gesagt …
    Die Reihen der Viert- und Fünftstufler erkannten zu spät, welche Gefahr ihnen drohte, die Erkenntnis dämmerte ihnen zu langsam, daß dieser tobende Rächer es auch auf sie abgesehen hatte. Sie besannen sich und zogen die Waffen. Shonsu fing mit dem mittleren an.
    Während der Mann seine Klinge noch nicht ganz aus der Scheide hatte, wurde er vom Siebten Schwert am ausgestreckten Arm durchbohrt. Sein Nebenmann, links von Shonsu, schaffte es noch, zu ziehen, doch bevor er in Fechtstellung gehen konnte, hatte sein Angreifer einen Satz auf ihn zu gemacht, so daß es zur Brust-an-Brust-Berührung kam, und er starb am Dolch.
    Damit blieben noch zwei auf der rechten und einer auf der linken Seite übrig, und ihre Reaktion wurde durch den Schock über die Tode und die beiden erschlafften Körper, die ihnen vor die Füße fielen, um einen Moment verzögert. Shonsu taumelte etwas durch die Wucht des Aufpralls; er zog seinen Dolch los und wirbelte herum, um mit dem ersten Mann zu seiner Rechten – Ghaniri, wie er durch den roten Dunst erkannte – die Klingen zu

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