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Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Titel: Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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Frau, die sich über alle Krankenhausvorschriften hinwegsetzte, wurde von ihrem Mann gebissen. Allen bekannten Behandlungsmethoden zum Trotz erlag sie ihren Verletzungen und starb noch am selben Tag. [...] Der Leichnam wurde auf die Plantage der Familie gebracht. [...] Meine Bitte um eine Autopsie wurde aus Pietätsgründen abgelehnt. [...] Noch in dieser Nacht wurde der Leichnam als gestohlen gemeldet. [...] Versuche mit Alkohol, Formalin und Erhitzung des Gewebes auf 90 Grad Celsius schließen aus, dass es sich um Bakterien handelt. [...] Daraus muss ich folgern, dass der Überträger nur eine ansteckende, lebende Flüssigkeit sein kann [...] »Solanum« genannt.
    »Ansteckende, lebende Flüssigkeit« war ein gängiger Begriff vor Einführung des lateinischen Wortes Virus. Diese Auszüge stammen aus einer zweihundertseitigen, jahrelangen Studie Dr. Vanderhavens über seine neue Entdeckung. In dieser Studie dokumentiert er die Schmerzunempfindlichkeit der Zombies, das augenscheinliche Fehlen von Atmung, den langsamen Grad der Verwesung, ihre Langsamkeit, eingeschränkte Motorik und die Unmöglichkeit einer Heilung. Aufgrund der gewalttätigen Natur seiner Subjekte und der offenkundigen Angst der Krankenhausmitarbeiter war es Vanderhaven nie möglich, eine vollständige Autopsie durchzuführen.
    Deshalb konnte er auch nicht feststellen, dass die lebenden Toten genau das waren, tot. 1914 kehrte er nach Holland zurück und veröffentlichte sein Werk. Ironischerweise erntete er von der wissenschaftlichen Gemeinde weder Zuspruch noch Spott. Seine Geschichte ging, wie so viele seiner Zeit, aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs unter. Exemplare des Werks lagen vergessen in Amsterdam. Vanderhaven praktizierte anschließend wieder Schulmedizin in Holländisch-Ostindien (Indonesien), wo er später an Malaria starb. Vanderhavens großer Durchbruch war die Entdeckung, dass Zombies durch ein Virus entstehen, und er gab diesem Virus den Namen »Solanum«. Warum er diesen Begriff wählte, ist unbekannt. Obwohl sein Werk von europäischen Zeitgenossen nicht ernst genommen wurde, wird es heute überall auf der Welt gelesen. Leider nutzte ein Land die Entdeckungen des guten Doktors für einen verheerenden Zweck (siehe: »1942 n. Chr., Harbin«, S. 279 ff.).
1923 n. Chr. - Colombo, Ceylon
    Dieser Bericht stammt aus The Oriental, einer Zeitung für Briten in dieser Kolonie im Indischen Ozean. Christopher Wells, Copilot der British Imperial Airways, wurde nach vierzehn Tagen auf See in einem Rettungsboot gefunden. Bevor er aufgrund der Folgen der Strapazen starb, berichtete Wells, dass er eine Leiche transportiert hatte, die von einer britischen Expedition am Mount Everest gefunden worden war. Es handelte sich um einen Europäer ohne Ausweispapiere und mit Kleidung aus dem vorigen Jahrhundert. Da er gefroren war, hatte der Leiter der Expedition beschlossen, ihn zur weiteren Untersuchung nach Colombo fliegen zu lassen. Unterwegs taute die Leiche auf, erwachte und griff die Besatzung des Flugzeugs an. Die drei Männer zertrümmerten den Schädel ihres Angreifers mit einem Feuerlöscher. (Da sie nicht wussten, womit sie es zu tun hatten, versuchten sie wohl nur, den Zombie kampfunfähig zu machen.) Als die unmittelbare Gefahr gebannt war, mussten sie sich um ihr beschädigtes Flugzeug kümmern.
    Der Pilot funkte einen Notruf, hatte aber keine Zeit mehr, die Koordinaten durchzugeben. Mit Fallschirmen sprangen die drei Männer ins Meer; der Chef der Crew ahnte nicht, dass der Biss, den er sich zugezogen hatte, später noch schlimme Folgen haben sollte.

    Er starb am folgenden Tag, erwachte mehrere Stunden später und griff sofort die beiden anderen Männer an. Während der Pilot mit dem untoten Angreifer rang, warf Wells beide in Panik über Bord. Kaum hatte Wells seine Geschichte den Behörden erzählt - einige würden sagen gebeichtet -, verlor er das Bewusstsein und starb am folgenden Tag. Man tat seine Worte als die Hirngespinste eines Verrückten ab. Eine anschließende Untersuchung erbrachte keine Hinweise auf das Flugzeug, die Besatzung oder den mutmaßlichen Zombie.
1942 n. Chr. - Pazifik
    Im Zuge von Japans erstem Vormarsch wurde eine Schwadron kaiserlicher Marineinfanteristen zur Garnison Atuk geschickt, einer Insel des Karolinen-Archipels. Einige Tage nach ihrer Landung wurde die Schwadron von einer Horde Zombies aus dem Dschungel im Innern der Insel angegriffen. Anfängliche Verluste waren hoch. Ohne Informationen über

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